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Kind ja oder nein mit 35: pro und contra Kinderwunsch

Pro und contra Kinderwunsch? Was spricht für und was gegen Kinder? Ein Kind mit 35 oder älter? Oh mein Gott! Möchte man den Medien und so manchen Autorinnen Glauben schenken, sind Kinder das größte Übel was einem passieren kann und ab 35 ist man laut deren Meinung ohnehin zu alt für das erste Kind. Außerdem verursachen sie CO2, schränken den Lifestyle ein und, und, und. Dabei wird vergessen das Kinder unsere Zukunft bedeuten und ein wunderbares Geschenk sind. Ein Wunder, welches sich nicht erfüllen muss, auch wenn man noch so hart darum kämpft.

Schwangerschaft, Geburt, Kinder sind extrem Negativ behaftet - wieso? - Topfgartenwelt

Lange habe ich überlegt, ob ich zu diesem doch recht heiklen Thema einen Blogbeitrag veröffentlichen sollte, aber mir ist es trotz allem ein Anliegen. Bin ich doch vor Kurzem über eine Meldung in einem Lifestyle-Magazin gestolpert, wo eine Studie zitiert wurde, die herausgefunden haben will, dass Kinder gezeugt mit Hilfe von IVF in ihrem späteren Leben eher zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ADHS neigen würden als natürlich entstandene Babys. Bitterer Nachgeschmack des Artikels, wenn es auf natürlichem Wege nicht klappt, dann lass es lieber bleiben mit Kindern und begrabe all Deine Hoffnungen mit spätestens 35. Andernfalls bist Du ein Egoist, der das Wohl des möglichen Nachwuchses für sein eigenes opfert. Pfui!

Ich war fassungslos. Ist unsere ach so moderne Gesellschaft, derart kinderfeindlich und medizinfeindlich? Finden sich in den Zeitungen und Magazinen zum Thema pro und contra Kinderwunsch nur noch Argumente gegen die Entscheidung von Kindern? Muss man nun auch so weit gehen, dass man Paaren, die auf natürlichem Wege keine Chance auf ein Kind haben, die Invitrofertilisation (*) so madig macht, obwohl heute in Wahrheit medizinisch sehr vieles möglich ist?

Leider ist das im Moment nicht der einzige Bericht, der dem Kinderkriegen bzw. Kinderhaben einen negativen Beigeschmack verleiht. Das Internet und die Zeitungen sind voll davon: Regretting Motherhood, Geburtstraumata, gestresste Eltern und dann noch all die vielen Artikel, die Schwangere über 30 (*) oder noch schlimmer über 35 per se als schlechte Mütter abstempeln. Dies obwohl heutzutage von Frauen zwischen 30 und 40 die meisten Babys geboren werden. Aber warum sind Kinder und Schwangerschaft derart negativ behaftet in den Medien als auch Sozialen Netzwerken? Wieso tut man scheinbar alles, um ein Leben ohne Kinder als ein besseres erscheinen zu lassen?

Tatort Pinterest: Geburtstraumatisierte und bereuende Mütter

Nicht nur das in Zeitungen und Magazinen laufend negative Studien, Berichte, Buchempfehlungen und sonstige geistige Ergüsse auftauchen, die einem das Kinderkriegen ab spätestens 35 auf der Stelle ausreden möchten, auch Pinterest ist voll davon. Bislang wurde mir kaum ein Pin vorgeschlagen, der Kinderkriegen und vor allem auch Kinderhaben mit etwas Positivem assoziiert. Vielmehr gibt es gefühlt tausende Berichte von Müttern, die ein Geburtstrauma erlitten haben.

Da ich auf solche Lektüre gerne verzichte, kann ich Dir nun nicht im Detail verraten, wo das Trauma nun lag, aber das ist hier auch gar nicht so wichtig, denn die Botschaft die ausgesendet wird, lässt sich kurz und bündig zusammenfassen: eine Geburt ist ein negatives Erlebnis, überlege es Dir daher lieber im Vorfeld gut, ob Du diese Strapazen auf Dich nimmst.

Immerhin kann es schnell vorbei sein mit der Illusion einer Traumgeburt, die in diversen Schwangerschaftsratgebern aufgebaut wird und im schlimmsten Fall trifft Dich ein Kaiserschnitt. Dieser bedeutet ohnehin das Ende der Welt. Er betrügt Dich um das Geburtserlebnis und ist schuld an allen möglichen Beschwerden, die dein Kind später haben wird (ADHS, Diabetes,…). Also noch einmal, überleg es Dir lieber zweimal, ob Du ein Kind in die Welt setzen willst.

Ein anderer Pin, der mir auf besagter Plattform gerne auf der Startseite gezeigt wird, bringt es gleich auf den Punkt: Kinder machen nicht glücklich! Mhm. Ob diese generelle Aussage breite Zustimmung findet, wage ich zwar zu bezweifeln, aber dennoch geistert sie durch das weltweite Netz. Ausnahmen wird es immer geben, doch ich bin überzeugt, dass der Großteil der Menschen, die sich für ein Kind entscheiden, auch glücklich darüber sind dieses zu haben. Denn ist der Weg zum “Wunsch”-Kind nicht immer ein einfacher. Scheinbar hat dieser Umstand wenig Bedeutung für so manchen Schreiberling.

Auch den körperlichen Veränderungen im Zuge einer Schwangerschaft wird mächtig viel Raum eingeräumt. Der Lesestoff hinsichtlich “Gefahren und negativer Auswirkungen“, die normalerweise keiner Schwangeren vorab verraten werden, ist ebenfalls schier unendlich. Von Akne, Ausfluss und Gewichtszunahme ist die Rede. Es wird kein Detail ausgelassen, um so gut wie möglich zu vermitteln, wie “scheiße” eine Schwangerschaft sein kann. Intiminität ist anscheinend für viele ein Fremdwort.

Im Hintergrund hört man zudem noch leise eine Stimme flüstern, die Figur kann durch ein Baby auch nachhaltig ruiniert sein, willst Du dieses Risiko eingehen? Willst Du wirklich? Vielleicht hast Du später Dehnungsstreifen oder gar einen Schwabbelbauch? Und bist Du schon 35 Jahre alt oder gar älter, steckt Dein Körper eine Geburt ohnehin nicht mehr spurlos weg. Deine Figur ist dann schlicht und einfach im Eimer!

Angst vor Kindern, Schwangerschaft und Geburt wird durch negative Berichterstattung geschürt - Topfgartenwelt

Wer hingegen die Schwangerschaft und Geburt einigermaßen überstanden hat, muss nun aber nicht zwangsläufig glücklich sein. Wo kämen wir dahin in unserer Gesellschaft?! Vielmehr schickt es sich, wenn man öffentlich ein Bekenntnis ablegt, dass man den Schritt Kinder bekommen zu haben bereut. Damit wären wir beim Thema Regretting Motherhood. Kinder stellen demnach eine nicht revidierbare Einschränkung dar. Andere genießen Partys, Fernreisen und so manchen anderen Schnickschnack. Aber mit Kind?

Mit Kind schaut es anders aus, Du bist “eingeschränkt“. Diese Einschränkung kann zu einer Depression führen. Kernaussage: Überlege Dir Kinder gut, denn gewissermaßen sind sie ein Störfaktor. Sie hängen Dir sehr lange am Rockzipfel und Du wirst sie eigentlich nie mehr los. Unabhängigkeit war einmal. Dein Leben geht ab jetzt den Bach runter. Du kannst Dich nun nicht mehr verwirklichen! Was mich zur nächsten Frage bringt:

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Gibt es nur noch anstrengende Kinder?

Manchmal habe ich das Gefühl, möchte man dazugehören, muss man über sein Kind jammern. Und je ausgiebiger man das macht, desto besser. Vielleicht vergeht der einen oder anderen ja doch die Lust auf  eigenen Nachwuchs. Die Paradebeispiele, die mir hier gerade einfallen sind das Nichtdurchschlafen oder das Nichtautofahrenwollen. Oder geht es diesen Müttern insbesondere darum sich selbst als Übermensch darzustellen? Aber das ist wohl ein anderes Thema.

Allen voran ist hier jedenfalls das Zeitargument hervorzuheben. Als Mutter gilt: man hat für nichts mehr Zeit. Punkt aus fertig. Der Haushalt vergammelt und Mutter selbst vegetiert auch nur noch vor sich hin. Weder Duschen noch Schminken sind möglich. Von einer passenden und sauberen Kleidung ganz zu schweigen. Der kleine Terrorist beansprucht jede Minute für sich, ist nicht zu bändigen und egozentrisch. Kurz gesagt eine Zumutung für seine Mitmenschen. Aber he, macht doch nichts. Mama lässt nichts über ihren kleinen Querulanten kommen und zaubert sogleich das Totschlagsargument schlechthin aus dem Hut: Kinder sind eben so!

Ach, wirklich? Regeln schaden schließlich der Psyche des Nachwuchses, daher verzichtet man lieber auf solche. Vergessen sind Sprichwörter wie “Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr”. Schuld sind ohnehin immer die anderen, also was soll’s. Sieht man sich gar nicht mehr heraus, zaubert man eine ADHS-Diagnose aus dem Ärmel. Eine psychische Störung, die anscheinend auf jedes Kind zutrifft, welches offensichtlich unter mangelnder und vernachlässigter Erziehung leidet. Jegliches Versagen der Eltern ist damit entschuldigt!

Reicht diese Katastrophe allein nicht schon aus, wird man vielleicht auch noch mit einem “hochsensiblen” Kind “bestraft”. Hochsensible Kinder bedürfen noch größerer Aufmerksamkeit als “normale” Kinder. Auf sie muss überall und stets Rücksicht genommen werden. Die natürlich in einem völlig überbordenden Ausmaß.

Normale Kinder bekommen in den Medien viel zu wenig Raum - Topfgartenwelt

Was natürlich die Frage aufwirft, gibt es denn gar keinen normalen Kinder mehr? Kinder, die ausgeglichen, fröhlich und lebenslustig sind? Kinder, die einfach Kinder sind, ohne das in ihr Verhalten sofort etwas hineininterpretiert wird, das umgehend monetär ausgeschlachtet oder gar als Abschreckung missbraucht werden kann? Wo aber sind auch die Kinder, die ihre Grenzen kennen und sich in eine Gesellschaft eingliedern können? Wenn es sie gibt, dann sind sie jedenfalls keinen Bericht Wert.

Es könnte ja sonst noch jemand auf den Geschmack kommen, Kinder in die Welt zu setzen. Außerdem ist an ADHS und anderen Problemen ohnehin ein IVF-Eingriff oder eine viel zu alte Mutter schuld. Und als viel zu alt gelten in diesem Weltbild ja schon Frauen ab 35. Wo wir auch schon beim nächsten Punkt wären:

Wie lange darf man überhaupt Kinder bekommen? Ist man mit 35 zu alt für Kinder?

Ja, kaum zu glauben, über dieses Thema wird ebenfalls heftigst gestritten und nein, hier geht es nicht um Schwangerschaften von über 50jährigen Promis mittels Eizellenspende, sondern um Ottonormalverbraucher. Einerseits ist es bei guter Ausbildung und anschließendem Jobeinstieg kaum möglich “früh” Kinder zu bekommen, andererseits ist man mit “35” bereits zu alt dafür, möchte man diversen (selbsternannten) Expertenmeinungen und Studien glauben schenken. Schließlich befindet man sich in diesem Alter bereits mit einem Bein im Grab. Bekräftigt wird dies noch von Artikeln zum Thema Schwangerschaft mit 35+, welche fast nur Fotos von Damen mit ergrauten Schläfen zeigen. Garniert mit Kommentaren von Lesern, die bemerken, dass man in diesem Alter schon für die Oma des Kindes gehalten werden könnte.

Um die Diskussion noch ein bisschen anzuheizen, wird zudem ausführlich erklärt, dass frau in ihren 30igern es psychisch und physisch ohnehin kaum mehr schafft sich um ein Baby zu kümmern. Des Weiteren sind die Gewohnheiten in der Partnerschaft ohnehin schon so festgefahren, dass eine Veränderung durch ein Kind quasi nicht mehr möglich ist. Also sollte man es doch lieber gleich bleiben lassen. Nur … stopp! Wo war nun das Zeitfenster für die Familienplanung? Hab ich das übersehen oder gibt es schlicht und einfach keines? Aber wer sich davon nicht abhalten lassen will und eventuell noch mit 40 überlegt Nachwuchs zu bekommen, der lässt sich vielleicht aus Rücksicht auf die Umwelt von seinem Vorhaben Familienplanung abbringen…

HINWEIS: Ich habe je eines meiner beiden Kinder vor bzw. nach meinem 35. Geburtstag bekommen. Die negativen Vorhersagen so mancher Experten wegen Schlaflosigkeit, psychischer Überforderung und co haben sich allerdings nicht bewahrheitet.

Kinder verursachen CO2

Kein Scherz, eine Studie fand unlängst heraus, dass Kinder, etwa vergleichbar mit Kühen, eine der Hauptursachen für den erhöhten CO2-Ausstoß sind. Aussage: Wer die Umwelt schützen will, verzichtet auf Kinder! Ob die Message in überbevölkerten Ländern, wo ein Mindestmaß an Geburtenkontrolle und Aufklärung notwendig wäre, ankommt, bezweifle ich. Aber immerhin kann man uns hier im “Westen” ein schlechtes Gewissen für oftmals ein einziges Kind machen.

Pro und Contra Kinderwunsch - Topfgartenwelt

Warum so viel Negatives?

Ganz ehrlich, auf gut österreichisch gesagt: Mich zipft diese negative Berichterstattung im Zusammenhang mit Kinderkriegen und Kinderhaben schon ziemlich an. Warum ist es nicht möglich auch einmal etwas Positives über Schwangerschaft, Geburt und Kinder zu schreiben? Gerade eine Gesellschaft, die mit Überalterung zu kämpfen hat, sollte alles daran setzen, junge, gut ausgebildete Menschen wieder zu motivieren Kinder zu bekommen und auch die entsprechenden Möglichkeiten dafür schaffen. Aber was passiert? Genau das Gegenteil!

Es werden völlig destruktive Berichte und undurchsichtige Studien veröffentlicht, die Angst vor Kindern machen und vor allem Kinder und Schwangerschaft mit dem Ende der eigenen Selbstverwirklichung gleichsetzen. Kinder sind hier nicht der Anfang, sondern das Ende. Eine Einstellung, die ich überhaupt nicht teilen kann. Oder ist das Kalkül?

Klar, erfordert das Leben mit Kindern mehr Planung und manchmal ist auch die Spontanität eingeschränkt. Aber bedeutet dies sofort das Aus? Wohl nicht! Mit ein bisschen Disziplin lässt sich Vieles in den Griff kriegen! Unser Leben wurde nicht aus der Bahn geworfen nur weil nun zwei Kinder da sind. Wir haben nach wie vor einen geregelten Tagesablauf und mussten uns selbst nicht aufgeben. Den Blog gäbe es ja ansonsten auch nicht mehr 😉

Und überhaupt, was gibt es Schöneres als schon in der Früh von einem (fast) zahnlosen Lächeln begrüßt zu werden?! Jeden Tag einen neuen Fortschritt zu erleben und einfach an der neuen Situation zu wachsen? Also lass Dich bei Deinem Kinderwunsch nicht beirren und verfolge ihn. Irgendwann ist es ansonsten wirklich zu spät. Aber mit 35 ist dieser Punkt ganz bestimmt noch nicht erreicht!

Wie denkst Du über das Thema pro und contra Kinderwunsch? Fühlst Du Dich aufgrund von Reportagen mit 35 alt für ein Kind?

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Bis bald und baba,
Kathrin

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Autor: Kathrin | Topfgartenwelt

Ich bin passionierte Hobby-Bäckerin, Marmeladen-Köchin und Entwicklerin von gelingsicheren Eis-Rezepten. Seit meiner Kindheit Gärtnerin aus Leidenschaft. Gemeinsam mit meiner Familie erkunde ich in meiner Freizeit das Salzburger Land. Manchmal zieht es mich über die Grenzen von Österreich hinaus. Hier gibt es mehr über mich.

28 Gedanken zu „Kind ja oder nein mit 35: pro und contra Kinderwunsch“

  1. Meiner Meinung nach spiegelt diese Einstellung zu Kindern und Familie ganz deutlich die Krankhaftigkeit unserer Gesellschaft wieder. Es geht nur noch um Egoismus, Selbstverwirklichung und Karriere. Außerdem werden Familie und reale soziale Zusammenschlüsse außerhalb der virtuellen Welt zumindest hier in Deutschland immer uncooler. Da haben Kinder keinen wirklichen Platz mehr. Und weil es keine Familienzusammenschlüsse (Großeltern etc.)in der Nähe gibt, werden Kinder schon mit einem Jahr in die Kita gesteckt, damit die Eltern wieder vollständig ihrem Karrierestreben nachgehen können. Ich frage mich, warum man dann überhaupt Kinder in die Welt setzt, wenn man sie zum großen Teil eh nicht selbst bzw. in der Familie großzieht. Ich finde diesen Zerfall der gesellschaftlichen Zusammenschlüsse wirklich schlimm und ich persönlich möchte in dieser Gesellschaft, wie sie sich momentan darstellt, auch keine Kinder großziehen.
    Bzgl. des Alters muss das jeder selbst entscheiden. Die Natur wird sich schon was dabei gedacht haben, wenn Frauen bis Mitte/Ende 40 Kinder bekommen können. Ich persönlich finde später besser als zu früh, weil man selbst einfach reifer ist und mehr Lebenserfahrung hat.
    Mit künstlicher Befruchtung habe ich ehrlich gesagt auch so meine Probleme. Trotzdem würde ich deshalb niemanden verurteilen, der sich dafür entscheidet, wenn der Wunsch nach einem eigenen Kind so groß ist. Für mich käme es nicht in Frage, weil ich ein sehr naturverbundener Mensch bin und sich für mich die Schaffung von Leben nicht mit dem Reagenzglas vereinbaren lässt. Das muss aber wie gesagt jeder für sich entscheiden.
    LG, Varis

    Antworten
    • Hier muss man unterscheiden IVF usw. funktionieren nur im gebärfähigen Alter, was uns bzgl. der Promis aufgetischt wird, ist keine Kinderwunschbehandlung im herkömmlichen Sinn, sondern meistens eine Eizellenspende. Beides hat nicht viel miteinander zu tun.

      Allerdings muss man auch sagen, dass in vielen Partnerschaften auch beide Teile Vollzeit arbeiten müssen, weil sie sonst gar nicht über die Runden kommen würden.

      LG Kathrin

      Antworten
    • Ich bin selbst Mutter von 2 Kindern. Habe sie mit 31 und 33 Jahren bekommen. Und ich muss sagen, dass ich mir manchmal tatsächlich die Naivität und Unbekümmertheit einer Anfang-20-Jährigen gewünscht hätte. Ich habe den Eindruck, dass man sich mit zunehmenden Alter viel mehr Gedanken zu allem macht und sich – eben wegen der Erfahrung – viel eher sorgt. Was dann zum Helikoptern führt.
      Auch steht bei den meisten bestimmt nicht die Karriere im Vordergrund. Das Leben in Deutschland ist teuer (in Österreich auch), da geht es fast nicht anders, als dass beide Elternteile arbeiten gehen. AUßerdem finde ich, dass man als Frau unabhängiger werden muss. Ehen sind eine recht unsichere Geschichte inzwischen. Und die Frauen, die wegen Kindererziehung beruflich zurückstecken, stehen dann schlecht da.
      LG, Tina

      Antworten
  2. Also ich bin schlichtweg geschockt, dass es solche Artikel gibt. Mir sind sie noch nie aufgefallen. Kinder als Fehler zu betrachtet, ist schlichtweg krank.
    Ich bin auch eine späte Mutter und meine Tochter kam durch Kaiserschnitt auf die Welt. Aber sie ist das Licht meines Lebens und nicht eine Sekunde habe ich bereut, dass sie da ist. Nie, niemals! Und sie ist das gesündeste Kind überhaupt. Sie hat die wenigsten Fehlstunden der ganzen! Schule. Und noch nie hatte ich das Gefühl, dass ich etwas versäume. Ich habe schon viel erlebt und gemacht, bevor ich Mutter wurde, daher habe ich nie das Gefühl des Verzichts auf etwas erlebt. Mir war das Wohl meines Kindes immer wichtiger. Sie werden so schnell groß, da kann man doch auch kurze Zeit etwas zurückstecken. Filme kann man im Internet ansehen. Freunde kann man zuhause treffen (und nicht in einem verrauchten Lokal). Ausgehen mit Freundinnen kann man organisieren (dann passt der Partner oder eine andere Vertrauensperson auf das Kind auf). Und in Urlaub kann man wohl auch mit dem Kind fahren. Alles nur eine Frage der Organisation.
    Also ich kann immer noch nicht verstehen, dass es eine solche Diskussion gibt. Echt krank!
    LG Petra

    Antworten
  3. Liebe Kathrin,

    unsere Gesellschaft hat sich drastisch geändert und wir sollten gründlich mal darüber nachdenken, warum das so ist.
    Varis hat es eigentlich oben schon auf den Punkt gebracht, wobei zu bedenken ist, dass sich unsere Gesellschaft auch immer mehr spaltet. Kinder dürfen doch eigentlich gar keine Kinder mehr sein und schaut man sich mal auf einem Spielplatz um, bemerkt man, dass kaum noch die Mütter oder Eltern mit den Kindern wirklich spielen. Jeder daddelt auf seinem Handy herum. Genervt, gestresst…..so fühlen sich die Menschen heutzutage.

    Es liegt an uns, ob wir dies so weiter fortsetzen wollen oder ob es nicht sinnvoller wäre, mal darüber nachzudenken, was das Leben ausmacht. Im Grunde genommen können wir sehr viel von Kindern lernen. Sie verschenken ein Lachen bedingungslos bis zu dem Tag, wo wir Erwachsenen sie verbiegen. Hört sich dramatisch an, aber es ist so.

    Bei der biologischen Uhr hat die Natur sich schon etwas gedacht, aber jede Frau/jedes Paar muss selbst entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt da ist, ein Kind in die Welt zu setzen.

    Liebe Grüße
    Christa

    Antworten
  4. Liebe Kathrin,
    unsere Gesellschaft verändert sich, leider teilweise zum Negativen.
    Meine Kinder wurden auf dem Quartierspielplatz während eines etwas lauten Versteckspiels angeschrieen mit: "Schert euch fort!" Es war zwar bereits 21.30 Uhr, aber hey Sommerferien. – Ich habe das Gefühl, dass unsere Gesellschaft die Kinder und ihre Lebhaftigkeit immer weniger verträgt.

    Viele Leute zeigen eine gewisse Ungeduld, das empfinde ich vor allem beim Lotsen an der Hauptstrasse. Die Kindergartenkinder (4 Jahre) überqueren halt etwas langsam die Strasse, das dauert seine Zeit. Die Autofahrer reagieren oft ungeduldig.

    Ich habe meine beiden Kinder eher spät erhalten und geniesse und genoss die Zeit mit ihnen. Klar musste ich zurückstecken, vor allem in den ersten Jahren. Aber auf mein ganzes Leben gesehen war das eine kurze Zeit. Für mich sind die Kinder ein Segen!

    Dir einen sonnigen Nachmittag und
    liebe Grüsse aus der Schweiz
    Eda

    Antworten
    • Ach komm', wir wurden auch in den 80ern schon von genervten Nachbarn angeschrien. Also das gab's schon immer.
      Auch meine ich, dass der Verkehr einfach zugenommen hat, und man das inzwischen anders wahrnimmt.

      Antworten
  5. Liebe Kathrin,
    so einen wichtigen Beitrag hast Du da geschrieben – ich kann mich dafür nur bedanken!
    Was ist denn da passiert in den letzten bald 30 Jahren?
    Als ich meine Kinder bekam, gab es all diese Medien noch nicht, bzw. steckte die Entwicklung des Inets noch nahezu in den Kinderschuhen und ganz ehrlich – lese ich hier so bei Dir, was da passiert, bin ich einfach nur froh drum.
    Die einzige Frage, der ich damals begegnete, war die allgegenwärtige, weil ich stillte, ob ich die Bücher der "La Leche Liga" gelesen hatte. Nein, hatte ich ganz bewusst nicht. Ich näherte mich all dem mit sehr viel Urvertrauen auf meine innere Stimme (oder wie immer man das nennen möchte) an und siehe da, es funktionierte wunderbar. Trotz Kaiserschnitten, weil eine Geburt nicht anders möglich war, vor hundert Jahren noch hätte ich wohl schon die erste Geburt nicht überlebt … was übrigens in manchen Ländern auch heute noch der Fall wäre. Was für ein Luxusproblem dagegen die Diskussion, was man seinem Kind damit antut, Herrgott noch mal.
    Für meinen Mann und mich sind und bleiben unsere Kinder das größte Glück unseres gemeinsamen Lebens. Diese Kinder, deren Leben wir nicht einen Moment bereuten – trotz Schwierigkeiten, die im Leben einfach nicht ausbleiben, denn ein Leben muss man leben, nicht planen.
    Ich für mich denke, dass das Problem ist, dass zum einen gar nicht mehr gemerkt wird, wie gut es uns geht, weil alles was wir haben, als selbstverständlich angesehen wird. Ein "Event" muss das Leben sein, von Beginn an möglichst beklatscht, bestaunt, geliked und immer nur vom Feinsten, so wie von unzähligen Promis, Influencer, Celebrities in Hochglanzformaten gezeigt. Ja, genau so will man es auch haben, aber – Überraschung – nirgendwo gibt es alles auf einmal, so einen allumfassenden Glückszustand, immer das Beste, auch keinen Körper, der nach der Entbindung von 0 wieder auf unveränderte 100 ist. Alles im Leben hat seinen Preis, dessen sollte man sich bewusst sein. Und perfekte Zeitpunkte, die gibt es eh nicht 🙂 – Leben halt!
    Und zu solchen Regretting-Diskussionen, die offen ausgelebt werden, kann ich nur eines sagen: So etwas von der eigenen Mutter zu hören, gehört zu den schlimmsten Wunden, die einer Seele geschlagen werden können. Darüber nachzudenken, das lohnt wirklich. In diesem Sinne
    meine herzlichsten, ganz tief drin von einer Mitte aus der digitalen Steinzeit :),
    Ev

    Antworten
  6. Liebe Kathrin!
    Mein Sohn ist jetzt 12, als ich ihn bekommen habe war ich 34 und wir haben uns ganz bewusst für ein Kind entschieden. Schlimm finde ich, wenn Frauen Kinder bekommen, nur weil das eben dazu gehört und ihr Leben unverändert weiter führen möchten. Dass ein Kind, zumindest in den ersten Jahren, eine große Veränderung des Alltags mit sich bringt, sollte eigentlich jedem klar sein. Negative Berichte lese ich einfach nicht, es interessiert mich nicht, weil es für mich nicht relevant ist. Im übrigen glaube ich nicht, dass wegen der Psyche des Kindes keine Regeln aufgestellt werden, sondern weil es einfach mühsam ist, konsequent zu sein und nein zu sagen (und dabei zu bleiben). Wirklich schlimm für die Psyche eines Kindes ist es meiner Meinung nach zu hören, wie sich die Eltern darüber beklagen wie mühsam die Elternschaft doch ist.

    Liebe Grüße
    Karen

    Antworten
    • Liebe Karen, das ist ja die Krux. Es ist ja die Ausrede, dass jegliche Regeln der Psyche schaden, um nicht zugeben zu müssen, dass es einzig und allein das Versagen oder eben die Inkonseqzenz der Erziehungsberechtigten ist, was zu Problemen führt.

      LG Kathrin

      Antworten
  7. Liebe Kathrin,

    ich finde das auch ganz arg erschreckend!!! Aber ein Teil der Schuld gebe ich auch den Medien in denen jeder sofort und überall seine Meinung und seine geistigen Ergüsse der Welt mitteilen kann. Ich finde es toll, dass Du dieses Thema aufgegriffen hast. Kinder sind das größte Glück♥

    Nachdenkliche Grüße
    Kerstin

    Antworten
  8. Hallo Kathrin,
    ich hab kurz mit mir gehadert ob ich dieses Mal kommentiere oder nicht. Grund: ich habe KEINE Kinder. Ich bin jetzt fast 40 und wusste schon in frühester Jugend, dass ich keine Kinder haben möchte. Aber das ist definitiv meine Entscheidung und soll hier nicht diskutiert werden. Wenn ich meine (sehr glückliche) Kindheit dem gegenüber stelle was heute "normal" ist: sorry – teilweise graut es mir. Da triffst Du mit dem Absatz über unerzogene Kinder voll meinen Nerv. Wenn ich jetzt sage "it's all about Konsequenz" handle ich mir gleich einen Shitstorm ein. Wie ich es wagen kann als Kinderlose… Aber: es gibt genügend (selbst erlebte) Beispiele die mir Recht geben. Ich habe das Gefühl, dass Kinder zu haben heute nichts "normales" mehr ist. Es ist immer was Besonderes. Und viele versuchen "besonderer" zu sein als andere. Ob im positiven oder auch im negativen Sinne. Eine Freundin wurde wüst beschimpft und beleidigt weil sie ihr Kind nicht gestillt hat. Was stimmt denn da nicht mit den anderen Müttern? Kehrt doch mal vor eurer eigenen Tür!
    Jetzt schreibe ich mich in Rage. Du siehst – es beschäftigt mich – auch wenn ich keine eigenen Kinder habe. 😉 Ich jedenfalls fahre heute Nachmittag zu meiner glücklichen, fröhlichen, nicht gestillten, per Kaiserschnitt geborenen, VÖLLIG NORMALEN einjährigen Nichte und unterhalte mich mit meiner gepflegten, geschminkten Schwester und trinke Kaffee in einem aufgeräumten und sauberen Haus. Es geht nämlich doch! 🙂
    Liebe Grüße und sorry für den Roman.
    Krümel

    Antworten
    • Liebe Krümel, ich gebe Dir vollkommen Recht! Es hat ja auch nichts damit zu tun, ob man selbst Kinder hat oder nicht, um von manchen "Erziehungsmethoden" und deren Auswirkungen die Nase voll zu haben. Es hat auch nichts mit Stillen und Kaiserschnitt zu tun, wie sich ein Kind entwickelt, sondern meiner Meinung nach, vor allem mit den Eltern. Beispiele kenne ich auch genug. Mir stellt es da auch die Haare auf. Überhaupt dieses "ganz besonders sein", wenn man Kinder hat, stellt mir manchmal die Haare auf.

      Wir sind auch nicht im Chaos versunken 🙂

      LG Kathrin

      Antworten
  9. Liebe Kathrin
    Als selbst (gewollt) Kinderlose, habe ich nun lange gezögert ob ich mich hier äussern soll, aber dieser wahnsinnig gute Beitrag hat mich nicht mehr losgelassen (herzige Idee übrigens mit den Fotos von diesen Kinderfinken, wie wir sie hier nennen). Ich habe den Eindruck, gerade wenn ich mich auf Social Media umsehe, dass Kinder heutzutage eher als Lifestyle-Objekte denn aus wahrer Kinderliebe heraus erzeugt werden. Und ja, ein solches "Projekt" MUSS schier schon schiefgehen, denn das "Projekt Kind" endet nicht damit, dass man herzige und vor allem gestellte Fotos auf Instagram postet und dafür Herzli erntet. Denn ein Kind kriegen, ja das kann der Figur schaden, ja die Geburt ist saumässig schmerzhaft, ja das Kind kotzt und trotzt schon mal, ja das Kind kann Probleme machen, laut sein, nerven, einen des Nachts wecken bis man Augenränder hat bis an die Knie runter, ja das Kind kann von der Schule fliegen, es kann die Ehe schon mal belasten und das Sexleben gar ganz verunmöglichen ja ja ja. Wer sein Kind aus LIEBE bekommen hat, der wird mit dem allem fertig, wird es als Herausforderung sehen, wird Lösungen finden. Wer sein Kind als Lifestyle-Objekt will, der wird enttäuscht sein. Das selbe gilt übrigens auch für Haustiere… mit echter Passion kriegt man auch da den Dreck und den Lärm gebacken, als Lifestyle-Objekte taugen die aber auch nix. Entschuldige den Vergleich, aber ich sehe hier viele Parallelen.

    Im Übrigen, liebe Kathrin, Negativberichte sind doch eh viel interessanter, wer will denn schon was hören über ein liebes Kind, eine problemlose Niederkunft oder über eine glückliche Ehe. Wer will schon hören, dass es einem gut geht oder dass das Geschäft ordentlich läuft… um heute "Erfolg" zu haben, muss schon ein Drama her bitte! Und hier schliesst sich der Kreis… die Lifestyle-Frauen, die werden ordentlich Drama zu bieten haben, ob frei erfunden oder nicht.

    Leider färbt das Ganze immer mehr auch auf die reale Gesellschaft ab. Sag mal jemandem, dass es Dir gut geht. Entweder wird man ungläubig angeschaut oder grad sofort als langweilig abgestempelt. Nun stell Dir mal vor, da berichtet jemand von einer erfreulichen Mutterschaft?! Jesses, wie langweilig… Ironie aus.

    Geniess Deinen Kleinen. Punkt. Wer sich aus Gründen des Lifestyle ein Kind zulegt, ist selber schuld. Wer sich davon beeinflussen lässt, ebenso. Mir machen Gedanken, wie Du sie uns hier präsentierst, 100000000 Mal mehr Eindruck, denn daraus spricht das echte Leben, die Reflektion, Reife und…. LIEBE!

    Herzlich grüsst Dich,

    Arletta

    Antworten
  10. Wie erschreckend…
    Das Internet und die Medien sind Fluch und Segen, aber nicht die Kinder.
    Nie war ich so voller Glückshormone wie nach einer ganz natürlichen Geburt.
    Weder fehlten mir Partys, noch Fernreisen. Stattdessen verweilten wir an der Adria oder im Allgäu.
    Ja, es gab schlaflose Nächte und andere Unannehmlichkeiten, aber dennoch sind Kinder das größte Glück.
    Wie Arletta auch schon schrieb, leider wird dem Negativen viel zu viel Raum geboten.
    Lass dich nicht verunsichern!
    Herzliche Grüße von Heike

    Antworten
  11. Liebe Kathrin,
    Kinderlos aber nicht "hysterisch" unglücklich, Tauf und Firmpatin und mit Kindern ( der Freundin) älter geworden.

    Warum diese Meldungen durch diverse Zeitungen rauschen: Weil es chic ist, ein Kind zu bekommen, dann ist man ja etwas Besonderes, aber es ist dann nicht mehr so prickelnd , wenn die ersten Schwierigkeiten auftreten, seine eigenen Wünsche zu reduzieren
    Verzicht ist ein Wort, das die Frauen heute nicht mehr kennen. Frau muß sich selbst verwirklichen können, muß bei allen Events dabei sein, muß die Karriereleiter hinaufklettern, ja und wenn dann noch Zeit bleibt, widmen wir uns zwischen 18 und 19 Uhr schnell noch dem Kind.
    Das ist doch Frust – oder? Jene, die solche Artikel abfassen, sind vermutlich auch jene, auf die meine Beschreibung zutrifft.

    Es ist kein Rat von mir, sondern nur ein Hinweis: keine Zeitungen mit diesen Artikeln konsumieren, sie sind es nicht wert, dass man sich ärgert.

    Dir liebe Kathrin wünsche ich viel Freude mit Deinem "Schatz" und genieße jede Sekunde, die Dir möglich ist.
    Die Zeit rast dahin und kaum siehst Du Dich um, ist er ein "ganzes" Jahr alt ;-))

    Liebe Grüße
    Elisabetta

    Antworten
  12. Gerade habe ich einen Artikel in der Wochenzeitung 'Die Zeit' über die Polarisierung der Gesellschaft durch das Netz gelesen.Sehr empfehlenswert( Lob der Blase) Quintintessenz des Artikels:"Im freundlichen Dulden und wohlwollenden Ignorieren von Parallelgemeinschaften liegt die Zukunft einer pluralen, und ob es gefällt oder nicht, schon weitgehend segmentierten Gesellschaft."
    Will sagen..schau einfach weg.Lass andere anders leben, anders denken, fühlen und sprechen.
    LG
    Sigrun aus dem Garten im Fließtal

    Antworten
  13. Ein sehr interessanter Artikel, nachdenklich und witzig zugleich.
    Meine persönliche Erklärung für die scheinbar zunehmende negative Berichterstattung ist, ganz einfach, die vermehrte Berichterstattung. Während es vor einiger Zeit noch verpönt war, sich laut die Frage zu stellen, ob man überhaupt Kinder möchte, ist dies nun "gesellschaftsfähiger". Auch die pikanten Ereignisse rund um Schwangerschaft und Geburt (v. a. die körperlichen) waren Tabu – dabei ist ein Kind so unfassbar und einschneidend. Man ist live dabei und sieht, wie ein echter Mensch aus einem Körper herauskommt, kann es aber trotzdem nicht glauben. Nun, da offener darüber gesprochen werden kann, muss alles raus 😉
    Falls Dich das Thema Kinderwunsch und -kriegen weiterhin interessiert, ich habe gerade einen Blogpost darüber veröffentlicht: https://prinz-von-moabit.blogspot.com/2018/10/du-willst-keine-kinder-dann-krieg-keine.html
    Und nun zu Deiner Abschlussfrage: Für mich sind Kinder eindeutig ein Segen. Ich kann aber sehr gut nachvollziehen, dass sie ein Fluch sind für Eltern, die eher dem Druck „man sollte aber schon Kinder haben“ nachgehen als ihrem eigenen Wunsch.

    Liebe Grüße aus Berlin!

    Antworten
  14. Ich komme einfach nie zum Kommentieren! Daher mal wieder VIEL ZU SPÄT!
    Ich sehe es ähnlich, wie du: Das Gejammer ist groß! Die Frauen wollen Gleichberechtigung, keine Benachteiligung im Job, bei der Rente und der Gesellschaft. Gleichzeitig gibt es nur wenige Frauen, die freiwillig auf Kinder verzichten wollen. Meine Meinung: Alles geht nicht! Familie ODER Karriere. Eines leidet immer darunter!
    Zum Thema Geburt: Ich finde es gut, dass Frauen ENDLICH dieses Tabu-Thema überwunden haben und darüber reden und schreiben. Es ist eine schmerzhafte Erfahrung und ein Kaiserschnitt ist auch noch psychisch oft ein Trauma. Man weiß einfach nicht, was einen erwartet für die Geburt. Schade finde ich natürlich, dass Frauen, die eine schöne, tolle Geburt hatten, nicht darüber berichten. Aber wer würde das schon lesen? In unserer Welt, in der ein Skandal den nächsten jagt! 😉
    Viele Grüße, Izabella

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  15. Das hört sich ja nicht gut an, diese negative Berichterstattung ist mir noch gar nicht aufgefallen.
    Ich habe 2 Söhne, der Älteste wird bald 30, der Jüngere ist 26. Ich habe also ein bisschen Abstand zu der Angelegenheit. Als ich mit dem jüngeren Kind schwanger war, war ich bereits 33 und galt damals als Spätgebärend – ein Wort, dass ich immer noch liebe.
    Nach meiner Erfahrung hat jede Mutter früher oder später ihren Blues und bereut alles mögliche. Ich habe bei ernsten Problemen (Krankheit, Schulprobleme) sowas nie empfunden. Aber wenn ich von Mann und Kindern entnervt gewesen, wenn ich das Gefühl hatte, eingesperrt zu sein oder so. Doch ich finde es richtig, dass man sich immerwieder überprüft. Und letztendlich kann ich mir bis heute kein Leben ohne Kinder vorstellen.
    Ansonsten wird das alles zu hoch aufgehängt, finde ich. Natürlich ist eine Schwangerschaft und eine Geburt mit Risiken behaftet. Und möglicherweise haben Invitro-Kinder eine Neigung zu verschiedenen Problemen. Die Kinder, die ich kenne und die ADHS oder Herzkrankheiten haben, sind aber auf natürliche Weise entstanden.
    Wenn man Kinder haben will, sollte man sich über sie freuen. Will man keine haben, dann bekommt man einfach keine.
    LG Sabienes

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  16. Liebe Kathrin,
    ein sehr guter Post. Mir war nicht klar, dass es soviele negative "Berichte" im Zusammenhang mit Kindern gibt. Der Gipfel ist wohl, man solle auf Kinder verzichten, wegen des CO2 Ausstoßes. Konsequenter Weise sollte man doch lieber gleich aufs Leben verzichten. Unglaublich.
    Wir haben zwei Kinder, und das einzige, was ich bereue ist, dass wir nicht mehr Kinder haben. Wir sind froh und glücklich, Kinder zu haben. Natürlich war es nicht immer einfach, schließlich haben Kinder ihren eigenen Kopf, und klar kann man auch nicht mehr auf jede Party gehen und nicht immer spontan verreisen, aber all diese "Einschränkungen" sind es Wert. Eine Party dauert einen Abend, eine Reise ein paar Tage oder Wochen, ein Kind begleitet dich dein ganzes Leben.
    Ich würde mich jederzeit und immer wieder für ein Kind entscheiden und wünsche Dir noch viel Freude mit eurem Kind.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  17. Tja, da darf man sich nicht drum kümmern, was andere Leute so reden. Ich habe auch manches erlebt bei der 3. Schwangerschaft, aber hier rein, da raus! Es ist MEIN Leben und ich bin mit den anderen Leuten nicht verheiratet! Punkt!
    Oft ist nur Neid im Spiel. Genauso wie wenn Mütter daheim bleiben können – die Erwerbstätigen, die frühmorgens schon ihre kleinen Kinderchen aus den Betten zerren müssen, finden das nämlich gar nicht so toll, aber man muß sich ja irgendwo gut fühlen, hmm und sei es auf Kosten anderer … dass Frauen durchaus auch daheim glücklich sein können, darüber wird heute öffentlich nicht mehr gesprochen! Jeder soll meiner Ansicht nach so leben, wie es ihm behagt und andere haben da auch gar nicht reinzureden!

    So wie Sisah es schreibt … ich habe lieber viel weniger "Freunde" (solche gehässigen Menschen zähle ich weder zu Freunden noch zu Bekannten), dafür aber echte! 🙂 Das wünsche ich Dir auch, liebe Kathrin!

    Alles Liebe
    Sara

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  18. Ich bin zu spät! Habe deinen Beitrag gerade erst auf FB entdeckt.
    Ich bin etwas entsetzt, weil ich anscheinend ein komplett anderes Internet habe. Ja, da liest man auch Negatives. Aber auch sehr viel Positives. Gerade zu Kindern.
    Bitte bitte warte nicht darauf, was dir Social Networks auf Basis von irrwitzigen Algorithmen vorschlagen. Das ist das Gefährliche am Internet und macht solche Menschen wie die Trumps und AFDler groß. Weil Menschen nicht aktiv über den Tellerrand schauen und in Filterblasen leben. Wenn du vermehrt auf Beiträge über negative Berichte klickst, bekommst du natürlich auch überwiegend solche vorgeschlagen.
    Ich teile deine Einschätzung also nicht. Ich kenne kaum jemanden in meinem Umfeld, der keine Kinder hat. Und wenn, dann lag's am fehlenden passenden Partner. Auch bereut hier niemand etwas. Ja, jeder hadert mal in besonders anstrengenden Zeiten mit sich. Heutzutage bekommt sowas Namen.
    Ich finde es wichtig, dass über negative Erfahrungen AUCH berichtet wird. Gerade bei Themen wie der Geburt oder in der Erziehung ist nichts schlimmer, als dauernd nur zu hören/lesen, wie perfekt doch alles bei den anderen ist. Der Traum von einer perfekten Geburt löst erst das Trauma aus, wenn es unerwartet Komplikationen gibt. Gerade Mütter, die sich zu sehr auf eine natürliche Geburt versteifen, verfallen in eine Depression, wenn es nicht so klappt, wie sie es sich vorgestellt haben. Die perfekten Berichte und Fotos richten in meinen Augen mehr Schaden an, als die ehrlichen. Weil so Erwartungshaltungen geschürt werden, die nicht haltbar sind.
    Aber jetzt verrenne ich mich.
    Was ich eigentlich sagen wollte: immer aktiv suchen im Internet. Das gehört zu den Medienkompetenzen.
    Lass' dich nicht runterziehen und google mal nach ein paar Mama-Blogs. Da liest und sieht man viele glückliche Eltern. 😉
    LG Tina

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    • Über meine Medienkompetenz möchte ich jetzt nicht streiten :), aber meiner Meinung nach gibt es schon sehr viel Negatives auch in Zeitungen zu lesen. Ebenso ist das Fernsehen davon nicht ausgenommen. Mamablogs sind so eine Sache, vielfach kommen solch negative Berichte von diesen Blogs. Wie auch immer das Thema hat bestimmt nichts mit der AFD oder Trump zu tun!

      LG Kathrin

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  19. Interessanter Artikel und interessante Wahrnehmung. Ich stehe an der Weggabelung. Trennung für eventuell Kinder mit einem anderen Mann oder keine Kinder. Mir kam es eigentlich immer so vor, denn so wurde es suggeriert, dass man nur mit Kindern glücklich sein kann, sie ein Segen sind, ohne das Leben sinnlos sind. Das ist extrem erdrückend, wenn man keine Kinder haben kann (aus was für Gründen auch immer). Daher finde ich es gut, dass öffentlich nun alles vertreten ist. Elternsein wird auch romantisiert (so kommt es mir vor). Genauso wird einem auch teilweise suggeriert, dass man alles machen kann, auch mit Kindern. Und an dem geht zum Beispiel meine Freundin kaputt. Sie hat keine ‚Lifestyle‘ Kinder, aber schwer hat sie es trotzdem. Wir sollten aufhören zu generalisieren und aufhören Schwarz-Weiß zu denken. Btw gibt es ein Buch über Zufriedenheit der Deutschen, statistisch belegt. Da geben die Deutschen ehrliche Antworten und im Endeffekt kann man sagen: Kinder erhöhen nicht signifikant die Zufriedenheit, senken sie aber auch nicht. Bin ich zufrieden, bin ich es auch ohne Kinder, aber auch mit. Das ist doch eine schöne Aussage. Ich persönlich glaube mittlerweile, dass ich mit und ohne Kinder glücklich und erfüllt leben kann und jeder soll sich in dem Fall so frei wie möglich entscheiden können und eben nicht sein Glück von Kindern abhängig machen. Das wäre auch zu viel Druck für die Kinder.

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    • Liebe Linda, vielen Dank für Dein Feedback. Ich denke, es ist ein Unterschied, wenn einem die Natur einen Strich durch die Rechnung macht oder der Partner, dass heißt aber nicht, dass man sein Glück von den Kindern abhängig macht 🙂

      LG Kathrin

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