In diesem Beitrag erkläre ich Dir ganz ausführlich, worauf man beim Pesto einkochen achten muss. Es ist eine tolle Möglichkeit, um frisches Basilikum haltbar zu machen. Ich habe das schon oft gemacht. Es ist auch nicht schwer, aber es ist wichtig, es richtig zu machen. Sonst ist der ganze Aufwand für nichts. Bist Du bereit? Dann legen wir los!
Inhaltsverzeichnis
![Pesto Genovese einkochen damit es lange hält - Foodblog Topfgartenwelt](https://cdn.shortpixel.ai/spai/q_lossy+ret_img/www.topfgartenwelt.com/wp-content/uploads/2018/09/Basilikumpaste_Pesto_Genovese_128Custom29.jpeg)
Das Wichtigste in Kürze
Da Pesto Genovese bekanntlich nicht nur aus Olivenöl, Basilikum, Knoblauch und Salz besteht, sondern auch aus Pinienkernen und Parmesan enthält, kann lediglich eine Basilikumpaste hergestellt werden. Kerne und Käse können nicht bei 100 Grad Celsius eingeweckt werden, das ist ein NoGo. Sie werden ranzig und verderben mit der Zeit das Einkochgut. Ich füge sie daher erst kurz vor der Verwendung hinzu.
Diese Zutaten brauchst Du
Beim Pesto einkochen habe ich im Rezept auf die Angabe präziser Mengen verzichtet, denn es kommt einfach darauf an, wie viel Blättchen Du zur Verfügung hast und wie intensiv der Geschmack sein sollte. Aber schauen wir uns die Zutaten der Reihe nach an.
- Basilikum: Ich habe in erster Linie die Sorte Genovese verwendet. Sie verfügt über große, aromatische Blätter und den typischen Geschmack, welchen ich mit diesem Kraut verbinde. Sie lässt sich aber super mit roten Sorten kombinieren. Thai- und Zitronen-Varianten sind teilweise schärfer und passen vom Aroma nicht wirklich gut dazu.
- Knoblauch: Hier habe ich keine Vorlieben.
- Salz: Ich nehme zum Kochen grundsätzlich nur jodiertes Salz.
- Olivenöl: Die Qualitätsunterschiede hier sind groß und wirken sich natürlich auch auf die damit hergestellten Speisen aus. Ich greife meistens zu mittelpreisigen Produkten.
Diese kommen erst später dazu:
- Pinienkerne: Ich kaufe sie im Supermarkt, aber vielleicht kennst Du andere Bezugsquellen. Du kannst sie aber zum Beispiel auch durch Walnüsse ersetzen.
- Parmesan: Dieser italienische Hartkäse ist ein Allround-Talent. Ich verwende ihn auch oft bei der Zubereitung meiner Ravioli.
Vorbereitungsarbeiten
Bevor es los ging, habe ich erst einmal Google bemüht. Denn ich wollte im Vorfeld abklären, ob die Zutaten für die Basilikumpaste, die ja die Grundlage für das Pesto Genovese sein sollte, eine etwaige Vorbehandlung brauchen, um auch wirklich für längere Zeit haltbar zu sein. Denn in gewisser Weise ist Einwecken eine Wissenschaft für sich.
Die einzelnen Schritte habe ich für Dich chronologisch aufgeschrieben:
Blanchieren
Das Basilikum sollte vor dem Einkochen blanchiert werden. Dazu erhitzt Du einen ausreichend großen Topf mit Wasser und versetzt dieses mit einer guten Menge Salz. Je mehr Salz im Wasser ist, desto weniger verliert das Kraut an Geschmack. Es ist schnell gar. Es darf aber erst in den Topf, wenn das Wasser kocht. Nach 1 bis 2 Minuten fische ich es mit einem Schaumlöffel aus dem brodendeln Wasser und schrecke es in einer Schüssel mit Eiswasser oder in sehr kaltem Leitungswasser ab.
Damit wird der Garvorgang gestoppt und es bekommt eine schöne, dunkelgrüne Farbe. Somit konservierst Du durch diesen Prozess nicht nur den Geschmack, sondern auch das Aussehen. Andernfalls könnte es beim Einkochen braun werden. Zum Schluß kommt es in ein Abtropfsieb. Es ist halt eine Patzerei.
Knoblauch garen
Wenn ich das Basilikum blanchiert habe, koche ich im selben Wasser die zuvor geschälten Knoblauchzehen gar. Sie sind fertig, wenn sie richtig weich sind. Je nach Größe dauert das in etwa 6 bis 8 Minuten. Zum einen wird dadurch ihr intensiver Geschmack etwas gemildert und zum anderen verhindere ich damit, dass sie später zu gären beginnen. Dies passiert sonst nämlich wie das Amen im Gebet.
Das wäre schade um das Einmachgut. Der gekochte Knoblauch muss nicht mehr zwingend in kaltem Wasser abgeschreckt werden.
Zuerst habe ich versucht die kleinen Zehen zu dämpfen. Oje, das ging richtig in die Hose. Sie verbrannten mir dabei und ich schwöre Dir, das stinkt bestialisch! Diesen Geruch wird man für Stunden nicht mehr los.
Blätter abtropfen
Das Basilikum liegt ja noch im Abtropfsieb. Jetzt drücke ich sämtliches Wasser, welches noch nicht abgelaufen ist, ist aus. Das geht am Besten mit der Hand! Das Kraut sollte nämlich für die weitere Verarbeitung nicht zu nass sein. Vorsicht, die Restflüssigkeit ist grünlich und färbt gut.
Damit sind die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen und der Basilikumpaste steht nichts mehr im Wege.
Darum solltest Du diese Arbeitschritte nicht überspringen
Pesto einkochen ist mit einem gewissen Aufwand verbunden, insbesondere das zusätzliche Blanchieren der Blätter und des Knoblauchs wird oftmals als unnötig empfunden. Allerdings ohne diese Arbeitsschritte ist das Risiko recht groß, dass die Paste später zu gären beginnt und ungenießbar wird. Sie muss dann umgehend entsorgt werden. Bei selbstgemachten Ölkonserven sollte doppelt so genau und sorgsam gearbeitet werden, da sie etwas heikel sind.
Am Ende des Artikels findest Du einen Hinweis zu Botulismus, welcher im Zusammenhang mit Ölkonserven, also auch beim Pesto einkochen, auftreten kann. Du solltest diesen Abschnitt unbedingt lesen.
Basilikumpaste herstellen
Nach dem Ausdrücken der Basilikumblättchen stellst Du rasch fest, der Schwund ist riesig! Ich habe vier mittelgroße, prall gefüllte Tupperdosen verarbeitet und übrig blieb mir lediglich ein faustgroßes Häufchen. Daher solltest Du Dich vergewissern, dass wirklich genügend Ausgangsmaterial vorhanden ist, bevor Du Dich an die Arbeit machst, insbesondere, wenn die Konserven für die Vorratshaltung gedacht sind.
Alles fein pürieren
Für die Herstellung der Basilikumpaste verwendest Du nun am Besten einen Multizerkleinerer. Als erstes werden die Knoblauchzehen püriert. Danach fügst Du das Basilikum hinzu und hackst dies ebenfalls klein.
Ist dies geschehen, mixt Du Olivenöl und Salz darunter. Aber Achtung, ich gebe nur so viel Öl dazu bis eine richige Paste entsteht und Salz nach Geschmack.
Einkochen im Dampfgarer
Wenn Du schließlich mit der hergestellten Paste zufrieden bist, füllst Du sie in zuvor sterilisierte Weckgläser ab. Ich habe dafür 165 ml Rundrandgläser verwendet und diese jeweils ca. 1,5 bis 2 cm hoch mit Basilikumpaste befüllt. Vor dem verschließen, deckte ich das Einkochgut noch zusätzlich mit Olivenöl bis ca. 1cm unter den Rand ab. Ein solches Glas reicht übrigens für zwei Personen.
Die Gläser habe ich dann im Dampfbackofen bei 100°C 40 Minuten lang pasteurisiert. Selbiges gilt für den Dampfgarer. Beim Abkühlen entsteht ein stabiles Vakuum, welches sich super gut hält. Inzwischen haben wir bereits mehrere Gläser probiert und waren restlos begeistert. Ich glaube, gekauftes Pesto Genovese kommt uns nicht mehr ins Haus.
WICHTIGER HINWEIS zu Basilikumpaste und Botulismus
Da die Basilikumpaste ohne Druck beim Einkochen lediglich bei 100°C pasteurisiert und nicht sterilisiert werden kann, besteht die Gefahr, dass sich in der luftdicht abgeschlossenen Ölkonserve bei das Bakterium Clostridium botulinum bildet, welches Auslöser des Botulismus ist. Hierbei handelt es sich um eine Nahrungsmittelvergiftung, die unter Umständen auch tödlich enden kann. Die gute Nachricht ist, dass das Bakterium nicht hitzebeständig ist. Wird der Konserveninhalt vor dem Verzehr laut Wikipedia noch 6 Minuten bei mindestens 80°C (Kerntemperatur) erhitzt, stirbt das Bakterium ab. Noch schneller geht es, bei einer Temperatur von 100°C. Dann ist das Bakterium innerhalb weniger Sekunden vernichtet. Dieser Sicherheitshinweis sollte unbedingt befolgt werden!
Noch mehr Rezepte:
Hier findest Du einen Vorschlag für ein köstliches Bärlauchpesto. Diese Pflegetipps und Anzuchtanleitung garantiert Dir eine tolle Ernte beim Basilikum. Doch Achtung winzige Thripse und die lästige Gemüseeule können die Pflanze nachhaltig schädigen.
Einkochen im Backofen
Das Einkochen im normalen Backofen, kann mitunter recht schwierig werden, da die Einkochzeit erst dann beginnt, wenn im Öl Bläschen aufsteigen. Da ich dies selber noch nie gemacht habe, kann ich diesbezüglich keine Erfahrungen mit Dir teilen.
Das Rezept kurz zusammengefasst:
Basilikum Pesto einkochen
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Zutaten
Basilikumpaste zum Einkochen
- 2 Hände voll Basilikum frisch
- 1-2 Knoblauchzehen blanchiert
- 1 Kaffeelöffel Salz grob
- Olivenöl nach Bedarf
fertiges Pesto
- 60-100 g Pinienkerne erst kurz vor Gebrauch hinzufügen
- 70-100 g Parmesan erst kurz vor Gebrauch hinzufügen
Zubereitung
Basilikum einkochen
- Knoblauchzehen und Basilikumblätter blanchieren.
- Beides im Multizerkleinerer kleinhacken.
- Mit Olivenöl zu einer Paste verrühren und mit ein wenig Salz abschmecken.
- Die entstandene Basilikumpaste in sterilisierte Gläser abfüllen und etwas Olivenöl oben auf geben.
- Gläser verschließen.
- Im Dampfgarer bzw. Dampfbackofen bei 100°C für 40 Minuten einkochen.
Aus Basilikumpaste Pesto Genovese herstellen
- Vor dem Servieren fein gehackte Pinienkerne und Parmesan hinzufügen.
- Pesto Genovese nach Liebe verwenden und eventuell vorher noch kurz erhitzen.
Herstellung mit Käse
Wie schon eingangs erwähnt, gehören Milchprodukte nicht in das Einkochgut. Wird dem Pesto schon vor dem Einkochen ein solches hinzugefügt, ist die Haltbarkeit sehr begrenzt. Dasselbe gilt, wenn man Nüsse hinzugibt. Beides verdirbt bei Lagerung nämlich rasch.
Für eine lange Haltbarbarkeit muss eine solche Konserve auf 119°C erhitzt werden, um steril zu sein. Eine solch hohe Temperatur erreicht man allerdings erst, wenn man unter Druck einkocht. Das ist ohne Spezialgerät nicht möglich. Von daher lieber eine Paste herstellen und diese kurz vor dem Verzehr abrunden.
Viel Erfolg beim Pesto einkochen! Es wird Dir schmecken, denn es einen richtig intensiven Geschmack!
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Bis bald und baba,
Kathrin
Liebe Kathrin, das sieht toll aus. Auf unseren Reisen – wir haben uns mit 25 ein Wohnmobil gekauft – essen wir häufig Spaghetti mit Basilikumpesto. Für uns schmeckt das nach Urlaub 🙂 Wir haben es aber noch nie selber gemacht, werden aber Dein Rezept ausprobieren. Danke für den Tipp!
liebe Kathtin , dien Blanchieren in allen Ehren, ist aber nicht nötig, wenn du das pesto noch 40 Min. Sterlisierst. Dabei wird es auch noch erhitzt und alles Keime werden zerstört. So haben wir früher Gemüse immer roh in die Gläser gegeben und dann mit dem Wasser aufgefüllt und eingeweckt. Ebenso Wurstwaren….
Notwendig ist Blanchieren wenn du die paste einfrierst, da muss es unbedingt sein.
Grüße von Frauke
Es geht hier aber um Botulismus und konservieren von Pesto.
Liebe Kathrin,
ich mag Basilikum sehr und werde diese Paste bestimmt ausprobieren. So können wir noch im Winter Teigwaren mit Pesto geniessen.
Dir und deinen Lieben einen angenehmen Sonntag und
liebe Grüsse
Eda
Liebe Kathrin, das sieht sehr verführerisch aus. Dann wünsche ich guten Appetit und danke für´s Rezept!!!
Hallo Kathrin,
das ist ja mal eine gute Idee. Ich hatte letztes Jahr eine massive Basilikum-Schwemme und habe sie (total einfallslos) einfach nur eingefroren. Geht zwar (wider Erwarten) auch ganz gut, aber Deine Variante ist ungleich smarter.
Liebe Grüße,
Krümel
Hallo Kathrin, das ist ja eine tolle Idee.
Leider habe ich mit dem Basilikum auf der Fensterbank nie allzu viel Glück. Dafür wächst mein Basilikum im Garten prächtig. Es blüht und zieht die Bienen an. Leider ist es nicht winterhart und am Ende der Gartensaison landet es im Kompost. KAnn ich das Rezept auch hierfür verwenden? Dann könnte ich nämlich die Blättchen am Ende der Saison alle abzupfen und könnte mir einen schönen Vorrat anlegen. Ich bin gespannt auf deine Antwort.
LG und eine gute Woche
Melanie
Klar kann man auch dieses verwenden. Wieso auch nicht?
LG Kathrin
Bleibt der Geschmack echt erhalten? Das wäre ja toll. Basilikumpesto aus dem Glas erinnert immer gar nicht an das frisch zubereitete und auch Bärlauchprodukte aus der Retorte schmecken meist nach gar nichts.
VG
Elke
Liebe Elke, also uns hat das Basilikumpesto sehr gut geschmeckt. Auch war für uns der Geschmack noch intensiv genug. Aber das empfindet wohl jeder anders.
LG Kathrin
DANKE für de guaten TIPPS…..
hätt ah no an HAUFA am GARTEN
FREU mi scho drauf,,,,,,
wünsch da no an feinen ABEND
bussale bis bald de BIRGIT
Hallo Zusammen, eine Frage……wenn ich Bärlauch einfrieren möchte, muss ich den dann vorher auch blanchieren?
Danke und einen schönen Sonntag!
LG Daniela
Hallo Daniela, das Blanchieren dient auch dem Erhalt der schönen grünen Farbe. Daher würde ich persönlich auch den Bärlauch blanchieren.
LG Kathrin
Es geht nicht darum, die Botulinum-Bakterien abzutöten, sondern die Botulinus-Toxine unschädlich zu machen, was laut RKI bei > 85°C für >1 Minute gelingt.
Ein Hinweis für die Bildung von diesen Toxinen ist ein gewölbte Deckel bzw. Unterdruckverlust.
Vielen Dank für den Hinweis.
LG Kathrin
Bärlauch und Basilikum verhalten sich nach meiner Erfahrung unterschiedlich. Bärlauch verliert durch Erhitzen fast völlig den Geschmack. Basilikum nur etwas. Aber das mit dem Basilikum muss ich erst ausprobieren. Jetzt gleich, ich habe dieses Jahr einen Basilikumwald im Glashaus. Hab schon viel davon eingefroren, jetzt wird geweckt.
Stimmt, Bärlauch verliert durch das Erhitzen viel an seinem Geschmack!
LG Kathrin