Du willst Apfelsaft selber machen, aber Du bist Dir nicht ganz sicher, auf welche Weise Du Deine Äpfel entsaften solltest? Immerhin gibt es für die Saftgewinnung verschiedene Möglichkeiten wie elektrische Entsafter, Dampfentsafter und Obstpressen. Und was dann? Kannst Du den gewonnen Apfelsaft einkochen bzw. haltbar machen ohne Zucker ? Auf all diese Fragen findest Du eine Antwort im nachfolgenden Beitrag. Alles was Du jedenfalls außer hochwertigen Äpfeln benötigst, ist ein bisschen Zeit. Mit meiner Anleitung zum Äpfel entsaften mittels Dampfentsafter solltest Du bei der Herstellung keine Probleme haben. Zudem verrate ich Dir im Detail wie Du den selbst gemachten Apfelsaft einkochen kannst. Dadurch wird er konserviert und haltbar, so dass Du ihn möglichst lange genießen kannst.
Apfelsaft selber machen mit dem (Dampf-) Entsafter, Apfelsaft einkochen
In den letzten Jahren hatten wir immer wieder einmal eine ausgesprochen gute Apfelernte. Vorallem, wenn es gutes Wetter mit viel Sonne und wenig Regen gab und die Pheromonfallen gegen den Apfelwickler (*) rechtzeitig angebracht wurden. Dieser nachtaktive Schmetterling zerstört andernfalls einen großen Teil der Ernte, da die Äpfel wurmstichig werden und am Ende ein Fall für den Biomüll sind. Doch die vielen reifen Äpfel müssen auch verarbeitet werden und nichts liegt näher als Äpfel entsaften. Die Entscheidung viel daher auf Apfelsaft selber machen mit dem Dampfentsafter:
Vorbereitung für das Dampfentsaften
Da unsere Äpfel meist eher unterschiedlich reif werden und ich die Apfelspalten eingefroren habe, habe ich einen Großteil der Vorbereitungsarbeiten bereits im Vorfeld erledigt:
- Äpfel waschen
- schadhafte und braune Stellen großflächig entfernen
- das Kerngehäuse, Kerne und Stängel ebenfalls entfernen.
Zwar findet man im Internet immer wieder Angaben, dass man sich zumindest den letzten Punkt sparen kann, aber bedenke, dass bei der Herstellung von wirklich hochwertigen Edelbränden bestimmt keine Kerne und Stängel mitverarbeitet werden. Sie enthalten Bitterstoffe, die sich negativ auf das Endprodukt auswirken. Ein Apfelspaltenschneider mit Strunkentferner (*) leistet hier wirklich gute Dienste und ist auch nicht teuer. Damit wären die ersten Schritte erledigt, wenn es um’s Apfelsaft selber machen geht und das Apfelsaft einkochen im Vordergrund steht.
Äpfel entsaften, Anleitung zum Dampfentsaften:
Äpfel entsaften bzw. Apfelsaft selber machen mit dem Dampfentsafter (*) ist kinderleicht. Beim klassischen Dampfentsafter handelt es sich um einen dreiteiligen Topf mit Deckel, welchen es auch für Induktionskochfelder gibt. Im untertersten Topf wird das Wasser erhitzt, im mittleren Topf wird der Fruchtsaft aufgefangen und abgeleitet und im obersten Topf werden die Früchte eingefüllt.
- Schritt 1: Wasser im untersterten Topf einfüllen
- Schritt 2: Topf zusammenbauen, in den Fruchtbehälter Früchte einfüllen und anschließend den Topf mit dem Deckel verschließen.
- Schritt 3: Wasser auf mittlerer Stufe erhitzen.
- Schritt 4: Warten bis sich der erste Saft bildet und in den durchsichtigen Schlauch des mittleren Topfes abrinnt.
- Schritt 5: Auffanggefäß daneben positionieren und weiterhin warten bis sich dieses auffüllt. Von Zeit zu Zeit oder je nach Größe den Apfelsaft in ein anderes Gefäß umfüllen. Achtung: Dabei nicht vergessen den Schlauch mit der Metallklammer abzudichten.
- Schritt 6: Je nach Menge der zu verarbeitenden Äpfel muss im untersten Topf nach einer gewissen Zeit Wasser nachgefüllt werden.
- Schritt 7: Das Dampfentsaften (*) ist beendet, wenn kein Saft oder nur noch sehr wenig kommt. Dies kann schon eine Weile dauern. Daher solltest Du beim Apfelsaft selber machen genügend Zeit einplanen.
Apfelsaft einkochen und pasteurisieren – haltbar machen ohne Zucker
Wenn man mit dem Äpfel entsaften mittels Dampfentsafter fertig ist, kann das Apfelsaft einkochen losgehen. Dafür werden als erstes ofenfeste Saftflaschen (Weck- oder Rexgläser) samt Gummis sterilisiert. Inzwischen kochst Du den Apfelsaft mit einem guten Schuss Zitronensaft (sorgt dafür, dass der Apfelsaft mit der Zeit nicht braun wird und für einen guten Geschmack) ca. 4-5 Minuten sprudelnd ab und füllst ihn anschließend in die vorbereiteten Saftflaschen ab.
Die Flaschen mit dem selbst gemacht Apfelsaft werden im Dampfgarer oder Einkochautomaten ca. 40 Minuten unter Dampf bei 100°C eingekocht, damit sie später gut Vakuum ziehen. Füllt man den Apfelsaft nach dem Erhitzen lediglich heiß in die Flaschen ab, ist das Risiko relativ hoch, dass nicht alle Flaschen ein stabiles Vakuum erreichen und über einen längeren Zeitraum halten. Diese Erfahrung habe ich leider schon öfter gemacht. Aus diesem Grund wird nun alles konsequent eingeweckt. Wer keinen Dampfbackofen oder Dampfgarer zur Verfügung hat, kann auf einen Einkochautomaten (*) zurückgreifen.
Apfelsaft einkochen kurz zusammengefasst:
Äpfel entsaften: Apfelsaft einkochen und haltbar machen ohne Zucker
Zutaten
- 2-3 kg Äpfel entkernt, Menge variiert nach Sorte
- 1 Schuss Zitronensaft
Zubereitung
- Äpfel dampfentsaften (*) nach Anleitung.
- Den gewonnen Apfelsaft mindestens 4-5 Minuten sprudelnd abkochen und den dabei eventuell entstehenden Schaum abschöpfen.
- Den Apfelsaft in vorbereitete, sterilisierte Saftflaschen (*) abfüllen und diese verschließen.
- Die Saftflaschen für 40 bis 45 Minuten unter Dampf (100°C) im Dampfbackofen oder im Einkochautomaten (*) einkochen.
Äpfel entsaften mit dem Dampfentsafter oder der elektrischen Saftpresse?
Das erste Mal Apfelsaft einkochen vor einigen Jahren ging leider ziemlich in die Hose. Wir haben damals die Äpfel mit Hilfe eine elektrischen Saftpresse (*) entsaftet und lediglich heiß abgefüllt. Das Ergebnis war eher enttäuschend und der Aufwand immens für am Ende viele verdorbene Saftflaschen. Der Einsatz einer elektrischen Saftpresse klingt verlockend und zeitsparend, aber von diesem Werbeversprechen bleibt in der Praxis wenig übrig. Wieso?
weitere Rezepte mit Äpfel:
Apfel-Birnen Marmelade, Apfeleis, Apfelkuchen vom Blech, Apfelmarmelade mit Zimt, gedeckter Apfelkuchen nach Christian Ofner, Apfel-Pflaumen-Marmelade, Apfelkompott einkochen, Apfelmus einkochen, Apfel-Holunder-Marmelade, Apfelrosen Muffins, Apfeltiramisu, Bratapfelmarmelade
Nachteil elektrische Saftpresse:
Elektrische Saftpressen sind meist schlecht zu reinigen, da sowohl der Saftbehälter als auch die Presseinheit über unnötig viele Kanten und Ecken verfügen, die man nach der Benutzung kaum sauber bekommt. Des Weiteren ist bleibt einfach viel zu viel Obst ungenützt übrig. Dies ist wohl der wichtigste Punkt. Beim Äpfel entsaften war der Trester, also der Abfall, unglaublich viel. Auch enthielt dieser noch relativ viel Saft, an welchen man nicht mehr herankam. Bei Beeren funktionierte die elektrische Saftpresse zudem überhaupt nicht. Selbst die niedrigste Stufe hat für das Entsaften viel zu viel Power, so dass das Obst eher herumgespatzt wird und weitestgehend im Tresterbehälter landet als entsaftet zu werden.
Des Weiteren entsteht sehr viel Schaum. Dieser muss abgeschöpft werden. Apfelsaft einkochen mit diesem Schaum geht nämlich überhaupt nicht. Das ist eine ziemliche Patzerei und arbeitsaufwendig. Auch muss dem Apfelsaft umgehend Zitrone zugesetzt werden, da er ansonsten rasch an der Luft oxidiert, also braun wird. Die Braunverfärbung verschwindet durch den Zitronensaft und ebenfalls durch das Erhitzen wieder.
Vorteil klassischer Dampfentsafter:
Das System ist simple, altbewährt und lässt sich leicht reinigen. Einzig und allein man darf das Gerät nicht alleine lassen. Zum einen muss man das Gefäß, wo man den Saft nach dem Auslass auffängt stets im Auge behalten, damit es nicht nicht überläuft. Zum anderen muss immer wieder kontrolliert werden, ob im unterstern Topf noch genügend Wasser vorhanden ist, damit der Entsaftungsvorgang nicht trocken läuft. Aufgrund der Hitze beim Äpfel entsaften mittels Dampfentsafter (*) verfärbt sich der Apfelsaft nicht und es entsteht auch kein Schaum.
Apfelsaft selber machen, Apfelsaft einkochen – weitere Tipps zum Haltbarmachen:
TIPP 1: Einkochen ist im Prinzip keine große Kunst, wenn man gewisse Regeln beachtet. Allen voran musst Du die Küchenhygiene beachten. Das bedeutet, Kochtöpfe sollten aus Edelstahl sein, Kochlöffel (*) und Schöpfer aus Kunststoff oder einem anderen Material, welches sich bei über 60°C im Geschirrspüler reinigen lässt. Andernfalls besteht die Gefahr das Einkochgut mit Keimen zu belasten, die zu einem verfrühten Verderb führen. Weitere Tipps zum Einkochen findest Du im Artikel Einwecken im Backofen.
TIPP 2: Obwohl beim Dampfentsaften kaum Fruchtstückchen in den Saft gelangen, lassen sie sich nicht zur Gänze ausschließen. Daher solltest Du beim Apfelsaft einkochen darauf achten, dass Du ihn vor dem Abfüllen in Flaschen durch ein feines Sieb (*) gießt.
HINWEIS: Apfelsaft selber machen ist eine Sache, doch der selbst hergestellte Saft sollte auch lange haltbar sein. Hast Du alles richtig gemacht, hält sich der eingekochte Saft mindestens ein Jahr bei dunkler, kühler Lagerung. Dennoch kann es immer wieder einmal passieren, dass sich bei einer Flasche das Vakuum löst und / oder sich Schimmel bildet. In solchen Fällen ist das Einkochgut zu entsorgen.
Gutes Gelingen beim Äpfel entsaften und Apfelsaft einkochen bzw. haltbar machen – die beste Alternative zu gekauften Säften aus Konzentrat!
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Kathrin
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