Birnensaft selber machen und einkochen ohne Zucker

Aus reifen Birnen lässt sich ganz wunderbar Birnensaft selber machen und dies ganz ohne Zucker. Alles was Du dafür benötigst, ist ein Dampfentsafter für schonendes Entsaften der Früchte sowie ausreichend viele Weck-Flaschen zum Einkochen des gewonnen Safts. Und natürlich etwas Zeit, denn Dampfentsaften ist nichts für Ungeduldige, aber dafür wirst Du mit einem tollen Ergebnis belohnt.

Warum einen Dampfentsafter verwenden?

Heutzutage gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um Saft aus Obst zu gewinnen. Der erste Gedanke fällt oft auf eine elektrische Saftpresse. Doch Vorsicht, so gut sich diese vielleicht eignet, um zum Beispiel frischen Birnensaft für den unmittelbaren Verzehr zuzubereiten, so unvorteilhaft ist sie beim Entsaften von Obst für die Konservierung. Denn damit der Fruchtsaft bei der Lagerung nicht zu gären beginnt, muss er vor dem Abfüllen abgekocht werden und hier liegt das Hauptproblem. Fruchtsaft hergestellt mit elektrischen Entsaftern (*) entwickelt beim Abkochen, wenn Du Pech hast, unglaublich viel Schaum. Dieser muss mühsam mit einer Schöpfkelle entfernt werden und das kann zur wahren Sisyphusaufgabe entwickeln. Mit Glück arbeitet ein SlowJuicer (*) eventuell besser und bildet weniger Schaum.

Beim Dampfentsaften (*) gibt es dieses Problem jedenfalls nicht, auch oxidiert der heiße Birnensaft nicht so schnell, da nicht so viel Luft in den Saft gelangt. Zudem fällt weniger ungenutzter Trester an, also Fruchtstücke, die ohne vollständiges Entsaften in den Restebehälter gespatzt werden.

Rezept: Birnensaft selber machen und einkochen ohne Zucker

Ich persönlich halte es so, dass ich für den Birnensaft nur Birnenspalten verwende und das Kerngehäuse sowie die Stiele immer entferne. Auch lege ich großen Wert darauf nur einwandfreies Obst zu entsaften. Das bedeutet, unreife oder überreife Früchte sortiere ich ebenso aus wie jene, die große, schadhafte Stellen aufweisen. Kleine Druckstellen schneide ich großflächig aus.

Das Dampfentsaften von Birnensaft geht grundsätzlich ganz einfach. Zuerst füllst Du ausreichend Wasser in den Kochtopf. Auf diesen setzt Du den Saftauffangbehälter mit dem Ablassschlauch auf und anschließend den Fruchtkorb, in welchen Du die Birnenspalten gibst. Dieser wird zum Schluss noch mit dem Deckel verschlossen. Nun kannst Du damit beginnen das Wasser aufzuhitzen. Aber bitte achte darauf, dass der Schlauch mit der Schlauchklemme verschlossen ist. Andernfalls habt es in der Küche eine Sauerei. Bis der erste Birnensaft fließt, kann es ein wenig dauern. Je nach Fruchtmenge musst Du regelmäßig kontrollieren, ob noch genügend Wasser im Topf ist.

Birnensaft selber machen – Tipps zur Herstellung:

TIPP 1: Bei der Herstellung von Gelee, Saft oder Sirup muss die Küchenhygiene immer oberste Priorität haben. Denn nur so stellst Du sicher, dass Du weitgehend Fehlerquellen ausschließt, die zu einem vorzeitigen Verderb des Einkochguts führen können. In erster Linie bedeutet dies, dass der Arbeitsbereich sauber ist und die verwendeten Küchenutensilien bei mindestens 60°C gereinigt wurden. Daher solltest Du von Holzprodukten Abstand nehmen, diese lassen sich nämlich nicht bei hohen Temperaturen reinigen. Außerdem neigt unbehandeltes Holz dazu jedwede Flüssigkeit aufzusaugen. Weitere Tipps zum Einkochen findest Du im Artikel Einwecken im Backofen.

TIPP 2: Da dem Birnensaft nur wenig bis gar kein Zucker beigesetzt wird, gibt es eine entsprechend längere Einkochzeit, um sicherzustellen, dass das gesunde Getränk auch lange hält. Ist Dir der natürlich enthaltene Fruchtzucker zu wenig, kannst Du je nach Geschmack noch maximal 50 bis 100 g Zucker pro Liter Saft hinzufügen.

TIPP 3: Bevor Du den Birnensaft in Weck-Flaschen (*) oder Flaschen mit Schraubverschluss abfüllst, musst Du diese samt Deckel und Einkochgummi sterilisieren. Dies funktioniert im Dampfgarer oder Einkochautomaten unter Dampf bei 100°C für etwa 20 Minuten am Besten. Alternativ kannst Du die Gläser samt Zubehör auch auskochen. Doch bitte beachte, dass Schraubverschluss-Deckel bei zu großer Hitzeeinwirkung kaputt werden. Dies betrifft insbesondere den Compoundring auf der Deckelinnenseite.

TIPP 4: Wichtig ist zu wissen, dass beim Dampfentsaften (*) der Obstsaft selbst keine 100°C erreicht. Um eine lange Haltbarkeit sicherzustellen ist ein zusätzliches Abkochen und späteres Einkochen unverzichtbar. Wird der Birnensaft lediglich heiß abgefüllt, bildet sich oftmals mangels entsprechender Temperatur kein stabiles Vakuum aus und das Risiko ist recht hoch, dass er innerhalb von einem halben Jahr kaputt wird. Flaschen mit Schraubverschluss können jedoch nicht eingekocht werden!

Der Birnensaft, eingekocht entsprechend meiner Anleitung, ist dunkel und kühl gelagert locker ein Jahr lang haltbar. Flaschen mit locker sitzendem Deckel oder deren Inhalt schimmelt, sind nicht mehr für den Verzehr geeignet. Das Einkochgut muss entsorgt werden.

Gutes Gelingen beim Nachkochen des Rezepts Birnensaft selber machen – ein köstlicher, gesunder Obstsaft, welcher durch Einkochen auch im Winter verfügbar ist!

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Bis bald und baba,
Kathrin

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