Ich finde den Brauch zu Silvester bzw. Neujahr eine Neujahrsbrezel mit Trockenhefe zu backen wundervoll, obwohl dieser Brauch in Österreich ziemlich unbekannt ist. Da ich für dieses köstliche Neujahrsgebäck schon zahlreiche Suchanfragen erhalten habe, habe ich nun ein ganz tolles Rezept ausgearbeitet. Das Ergebnis meiner Versuche ist ein herrlich buttriges Hefegebäck, welches sich einfach formen lässt und besonders fluffig ist.
Ein Gebildbrot, welches vor Unheil schützen soll
Bei der Neujahrsbrezel handelt es sich laut Wikipedia um ein typisches Gebildbrot, wie zum Beispiel der Semmelkrampus oder der Weckmann. Gebildbrot beutet, dass das Gebäck symbolisch für etwas steht. In diesem Fall Glück. Ihm liegt immer eine typische Form zugrunde, die regional Unterschiede aufweisen kann. Im vorliegenden Fall ist es die Kombination Brezel und geflochtener Zopf.
Entweder wird sie direkt zu Silvester verspeist oder dient zu Neujahr als willkommenes Frühstück. Früher war es zudem noch Brauch einen Teil der Neujahrsbrezel an die Nutztiere zu verfüttern, um Unheil von ihnen abzuwenden. Ein weiterer Teil wurde vermahlen am Feld ausgebracht, um auch das Korn im kommenden Jahr zu schützen.
In meiner Familie ist diese leckere Brezel jedenfalls gekommen um zu bleiben. Denn es ist wunderbar, wenn zum Jahresausklang ein herrlicher Duft nach Gebäck die Küche durchzieht. Meine Kinder lieben es und freuen sich jedes Jahr sehr darauf. Dieses Neujahrsgebäck hat nun auch bei uns Traditon und wir hoffen, dass sie uns ein wenig Glück bringt. Verrate mir doch in den Kommentaren, was Dein liebster Glücksbringer ist!
So platzierst Du den Zopf richtig auf der Hefebrezel
Den Zopf mit welchem die Hefebrezel vor dem Backen belegt wird, musst Du möglichst so platzieren, dass er nicht nach hinten weg kippt. Das passiert beim Backen nämlich sehr leicht. Zudem solltest Du den Teig an der Stelle wo der Zopf hin kommt mit etwas Wasser bestreichen, damit er generell beim Backen nicht runter fällt, sondern kleben bleibt.
Ich habe für die Neujahrsbrezel mit Trockenhefe keinen allzu weichen Hefeteig gewählt, da sich ein solcher nur schwer zu einer langen Rolle formen lässt. Ein langer Strang wird aber für die Brezel benötigt. Auch ließe sich der Zopf mit einem zu weichen Teig nur sehr schwer flechten.
Meine Helferlein zum Backen
Beim Backen habe ich mir die Arbeit mit den folgenden Hilfsmitteln erleichtert. Du kannst sie auf Amazon kaufen.
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- Hefeteig ist schwer und benötigt eine kraftvolle Küchenmaschine zum Kneten. Aus diesem Grund habe ich mir diese Küchenmaschine mit 1.400 Watt bestellt.
- Eine Hefeteigschüssel mit Deckel schützt davor, dass der Teig während dem Rasten keine Feuchtigkeit verliert. Ich bin besonders zufrieden mit dieser Hefeteigschüssel mit Plopp-Deckel.
- Unverzichtbar beim Backen ist für mich eine Silikonmatte. Diese extra große Teigmatte aus Silikon unterstützt mich beim Formen der Teigstränge.
Neujahrsbrezel Rezept mit Trockenhefe
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Beim Essen und Trinken kommen die Leut’ zsam heißt es bei uns in Österreich. Teile das Rezept es mit Familie und Freunden!
Portionen und Zeit
Zutaten
- 500 g Mehl glatt, Type 700 in AT, Type 550 in DE
- 50 g Zucker
- 230 g Milch lauwarm
- 60 g Butter weich
- 3 Eigelbe zimmerwarm
- 5 g Salz
- 2 Packungen Trockenhefe
- Zitronenzesten je nach Geschmack
zum Verzieren
- 1 Ei verquirlt
- 1 EL Milch
- Hagelzucker
Zubereitung
- Alle benötigten Zutaten mit der Küchenwaage bzw. der Löffelwaage einwiegen. Die Eier trennen. Die Eiklare werden nicht benötigt.
- Die trockenen Zutaten in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und kurz durchmischen. Anschließend Butter, Milch und Eigelbe hinzufügen.
- Den Hefeteig kräftig durchkneten. Die Knetdauer beträgt ca. 5 bis 10 Minuten.
- Den fertigen Teig in eine Hefeteigschüssel mit Deckel geben und warten bis diese ploppt. Alternativ den Teig mit einem Tuch abdecken und etwa 20 bis 30 Minuten rasten lassen.
- Den Teig nochmals kurz kräftig durchkneten.
- Im nächsten Schritt den Hefeteig in zwei Portionen aufteilen. Zwei Drittel des Teigs, ca. 600 g für die Brezel beseite geben und ein Drittel, ca. 300 g, für den Zopf reservieren.
Brezel formen
- Das Teigstück zu einer Kugel formen. Die Kugel anschließend auf einer Teigmatte aus Silikon etwas platt drücken und das obere und das untere Ende zur Mitte hin einschlagen. Dann die obere Hälfte über die unter Hälfte drüber klappen.
- Ein Strang von etwa 90 bis 100 cm Länge formen, welcher in der Mitte etwas dicker ist als am Rand.
- Nun eine Brezel formen und diese auf ein mit Backpapier ausgelegten Backblech legen.
Zopf flechten
- Das übrige Teigstück in drei Teile zu je 100 g teilen und daraus, wie bereits beschrieben, drei Stränge von ca. 30 bis 35 cm Länge formen.
- Ein Zopf flechten.
Brezel zusammensetzen
- Die lange, breitere Seite der Brezel mit etwas Wasser bestreichen und darauf den Zopf platzieren und leicht andrücken. Dabei darauf achten, dass der Zopf nicht nach außen kippen kann.
- Ein Ei mit einem Esslöffel Milch verquirln und die Neujahrsbrezel damit bestreichen.
- Auf Wunsch die Brezel mit Hagelzucker bestreuen.
Backen
- Die Neujahrsbrezel bei 160°C Heißluft auf mittlerer Schiene ca. 25 bis 30 Minuten lang backen.
Notizen
Mit diesen Tipps gelingt Dir die köstliche Neujahrsbrezel bestimmt
Ich habe Dir hier ein paar Empfehlungen aufgeschrieben, die ich selber beim Backen von Hefeteig immer berücksichtige. Sie beruhen sowohl auf Erfahrungswerten als auch auf Hinweisen in Lehrbüchern.
Hefeteig vorbereiten und ruhen lassen
Hefeteig gelingt am Besten, wenn er lange genug abgeschlagen wird. Dies ist allerdings recht anstrengend und sollte daher von einer Küchenmaschine mit ausreichend Power übernommen werden. Ich knete den Teig meist etwa 5 bis 10 Minuten lang auf mittlerer Stufe. Wichtig ist, dass der Teig nach dem Kneten geschmeidig ist, seidig glänzt und sich leicht vom Rand der Schüssel löst. Klebt er noch, einfach ein wenig länger kneten.
Nach dem Kneten muss der Teig vor der weiteren Verarbeitung ruhen. Ich nehme für die Teigruhe immer eine Hefeteigschüssel mit Deckel. Hier besteht keine Gefahr, dass die Teigoberfläche austrocknet und rissig wird. Zudem ist der laute Plopp unüberhörbar, wenn der Teig bereit ist. Er hat sich dann ausreichend ausgedehnt. Vor dem Formen sollte er aber nochmals kräftig durchgeknetet werden.
Noch mehr Rezepte:
Folgst Du dem Link findest Du viele weitere Rezepte für Silvester und Neujahr. Darüber hinaus kann ich Dir meine Schoko- und Vanillekrapfen empfehlen. Sie sind ein Traum!
Neujahrsbrezel formen
Zwei Drittel des Teigs verwendest Du zum Formen der Neujahrsbrezel mit Trockenhefe, aus dem übrigen Drittel stellst Du den Zopf her. Ich empfehle Dir für diese Arbeitsschritte eine Teigmatte aus Silikon zu verwenden. Denn dann benötigst Du nur sehr wenig bis gar kein zusätzliches Mehl. Die Teigstränge lassen sich dann wesentlich einfacher rollen und werden auch glatter.
Wenn die Neujahrsbrezel mit Trockenhefe fertig geformt ist, legst Du die sie vorsichtig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und lässt sie anschließend ca. 5 bis 10 Minuten lang rasten. Dann bestreicht Du sie vorsichtig mit einem mit Milch verquirltem Ei und bestreust sie nach Belieben mit Hagelzucker.
Kann das Gebäck schon ein paar Tage vorher gebacken werden?
Ja, natürlich. Aber, wenn Du die Neujahrsbrezel im Voraus backst, solltest Du sie noch im lauwarmen Zustand einfrieren. Dadurch wird sichergestellt, dass sie auch nach dem Auftauen noch immer saftig ist. Frierst Du das Gebäck nicht ein, wird Hefeteig innerhalb von zwei, drei Tagen trocken. Frisch oder kurz nach dem Aufbacken schmeckt sie am Besten.
Gutes Gelingen beim Nachbacken des Rezepts Neujahrsbrezel mit Trockenhefe! Über eine Rückmeldung zum Rezept würde ich mich riesig freuen, nutze dafür doch die Kommentarfunktion! Hast Du schon versucht Vanille anstatt Zitronenzesten zu verwenden?
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Bis bald und Baba,
Kathrin
Liebe Kathrin, das war wieder ein super Rezept!!!!Und schmeckt nicht nur zum Neujahr.