Um eine schöne Blütenpracht und vitale Pflanzen zu erhalten bzw. zu behalten, musst Du Deine Rosen düngen. Hierfür eignen sich neben Blaukorn, Hornspänen, Kaffeesatz und Pferdemist auch noch andere Hausmittel, die ich Dir in diesem Beitrag näher vorstellen will. Zudem möchte ich Dir auch verraten, mit welchen Rosendüngern aus dem Fachhandel ich gute Erfahrungen gemacht habe. Denn nicht immer hat man Alternativen parat oder diese reichen oftmals für eine ausgewogene Versorgung gar nicht aus.
Wann solltest Du Rosen düngen?
Der optimale Zeitpunkt zum Rosen düngen beginnt mit deren Austrieb Ende März, Anfang April abhängig von der Witterung. Allerdings Vorsicht, so lange es noch sehr kühl ist bzw. eine Kaltphase den Austrieb sichtlich zum Stocken bringt, ist eine Düngung meist nicht sinnvoll. Es ist dann besser als auch effektiver zu warten bis sich das Wetter wieder stabilisiert und wärmer wird. Zudem sollte beim Rosen düngen der Boden nicht zu trocken sein. Ist kein Regen in Aussicht musst Du den Dünger, egal welchen, ausreichend eingießen. Auch im Anschluss solltest Du darauf achten, dass der Boden nicht komplett austrocknet. Andernfalls können die Pflanzen die Nährstoffe nicht aufnehmen.
Dauerblühende Rosen bzw. Rosen, die eine zweite Blüte hervorbringen, sollten im Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli noch ein zweites Mal gedüngt werden. Dann ist jedoch Schluss. Und auf gar keinen Fall solltest Du die Königin der Blumen im Herbst düngen. Einerseits ist es schade, um den Dünger und andererseits könnten die Pflanzen dadurch animiert werden zu vollkommen unpassenden Zeitpunkten erneut auszutreiben. Je später im Jahr dies der Fall ist, desto größer ist das Risiko, dass der Frost die zarten Triebe kaputt macht.
HINWEIS: Wachsen Deine Rosen im Topf, dann empfehle ich Dir die Verwendung eines Langzeitdüngers. Denn aufgrund des abgegrenzten Lebensbereichs der Pflanzen haben diese andere Bedürfnisse als jene, die im Garten aufgeplatzt sind.
Rosen düngen mit Hausmittel oder mit herkömmlichen Düngemitteln aus dem Baumarkt?
Nun ja, die Entscheidung womit Du Deine Rosen düngen möchtest, obliegt grundsätzlich Dir. Allerdings ist es manchmal schwierig allein mit Hausmitteln den Nährstoffbedarf der Pflanzen abzudecken. Daher möchte ich Dir auch Düngemittel aus dem Baumarkt bzw. Fachhandel näher bringen, die wirklich tolle Ergebnisse liefern. Aber beginnen wir zuerst mit den Hausmitteln.
Rosen düngen mit Hausmittel
Hausmittel sind für mich in erster Linie Sachen, die entweder regelmäßig im Haushalt anfallen, wie zum Beispiel Kaffeesatz, oder die sich leicht beschaffen lassen wie Pferdemist bzw. Pferdedungpellets. Da Hausmittel meist nicht mit der Nährstoffzusammensetzung von ausgewogenen Voll- bzw. Spezialdünger zu vergleichen sind, solltest Du die Beschaffenheit Deiner Bodenverhältnisse wirklich gut kennen. Andernfalls kann es schnell passieren, dass die Rosen, welche als Starkzehrer sehr hungrige Pflanzen sind, schnell Mängel entwickeln und nicht mehr gut wachsen. Zum Rosen düngen kannst Du aber Hausmittel jederzeit ergänzend einsetzen. Aber sehen wir uns die Möglichkeiten genauer an:
Rosen düngen mit Bananschalen
Wenn Du Deine Rosen mit Bananenschalen düngen möchtest, solltest Du möglichst zu möglichst ungespritzten Früchten in Bio-Qualität greifen. Andernfalls holst Du Dir sämtliche Spritzmittelreste in den Garten. Banenschalen enthalten relativ viel Kalium und tun Rosen daher sehr gut. Allerdings haben sie auch einen entscheidenden Nachteil. Selbst wenn Du die klein geschnittenen Schalen in die Erde einarbeitest, verrotten diese nur sehr langsam.
Der Prozess kann sich, wie bei anderen südlichen und tropischen Früchte, über Jahre hinziehen. Daher stellt sich mir hier etwas die Frage der Sinnhaftigkeit dieser Düngung. Denn einerseits ist es nicht erlaubt Bananenschalen in der Natur zu entsorgen, aber andererseits sollen sie nun als neuer Superdünger im Garten vergraben werden. Ich persönlich sehe diesen Trend eher kritisch.
Rosen düngen mit Brennnesseljauche
Die Brennnesseljauche, welche Du auch selber herstellen kannst, ist nahezu ein reiner Stickstoffdünger. Damit Deine Rosen umfassend versorgt sind, musst Du zusätzlich auf einen organischen oder mineralischen Dünger zurück greifen. Die Jauche braucht in etwa zwei bis drei Wochen bis sie vergoren und verdünnt mit Wasser eingesetzt werden kann. In der Zwischenzeit sollte sie regelmäßig durchgerührt werden. Doch Vorsicht, die Herstellung stinkt extrem. Auf 1 Liter Wasser solltest Du maximal 100 ml Jauche verwenden. Andernfalls könnte das Gebräu zu scharf sein und zarte Wurzeln verbrennen. Bei fertigen Jauchen halte Dich bitte an die Herstellerangaben.
Rosen düngen mit Hornspänen bzw. Hornmehl
Hornspäne bzw. Hornmehl enthalten in erster Linie Stickstoff. Wie Kaffeesatz solltest Du die Hornspäne daher eher im beginnenden Frühling wie einen Langzeitdünger zur Anwendung bringen. Insbesondere da sie den enthaltenen Stickstoff nur sehr langsam frei geben. Eine handvoll Hornspäne pro Pflanze ist ausreichend.
Hornmehl besteht zwar aus demselben Stoff, nämlich Horn von Tieren, ein Abfallprdukt bei der Schlachtung, allerdings ist hier der Stickstoff wesentlich schneller verfügbar, da der Dünger bereits in sehr feiner Form zur Verfügung gestellt wird. Der Prozess der Zersetzung durch Mikroorganismen geht somit schneller von statten, so dass Hornmehl fast wie ein Sofortdünger wirkt.
Aber egal, ob Du nun Hornspäne oder Hornmehl verwendest, für Rosen als alleiniger Dünger ist dies nicht ausreichend. Beides sollte daher eher in Kombination mit einem mineralischen oder organischen Dünger verwendet werden.
Rosen düngen mit Kaffeesatz
Kaffeesatz fällt in fast jedem Haushalt ausreichend an. Die leicht saure Substanz enthält in geringen Mengen Stickstoff, Phosphor und Kalium. Allerdings ist dies nicht ausreichend, um eine ausgewogene Nährstoffversorgung der Pflanzen zu garantieren. Davon abgesehen sollte Kaffeesatz eher mit Bedacht eingesetzt werden. Denn mehr als 30 g Kaffeesatz pro Monat von Ende April bis maximal Anfang Juli sollte nicht verwendet werden. Da zu viel Stickstoff zu schwachen, krankheitsanfälligen Trieben führt. Da Kaffeesatz sehr leicht schimmelt, sollte er vor dem Einarbeiten in die Erde getrocknet werden. Anschließend sollte die Erde aber trotzdem ausreichend gegossen werden.
Rosen düngen mit Pferdemist
Ein Klassiker unter den natürlichen, organischen Düngemitteln für Rosen ist Pferdemist. Dieser versorgt die Pflanzen nicht nur mit einer beachtlichen Menge an Nährstoffen, sondern auch mit Humus. Wenn Du keine Bezugsquelle in Deiner Umgebung kennst, kannst Du auch Pferdedungpellets verwenden.
Allerdings darfst Du zum Rosen düngen keinesfalls ganz frischen Pferdemist verwenden, solltest Du diesen direkt bei einem Bauern abholen. Dieser wäre viel zu scharf. Der Pferdemist sollte daher ausreichend abgelegen sein und schon mehr an Erde erinnern als an Mist. Dies ist nach etwa ein- bis zweijähriger Lagerung der Fall. Er wird in einer dünnen Schicht um die Rosen herum verteilt und anschließend vorsichtig in die Erde geharkt.
Möchtest Du Deine Rosen allerdings in auch in der Küche verwenden, musst Du Dich im Vorfeld genau darüber informieren wie die Pferde gehalten werden und insbesondere welche Medikamente, allen voran Antibiotika zum Einsatz kommen. Denn die Rückstände, welche von den Pflanzen aufgenommen werden, landen sonst in Deinem Essen und das ist nicht gesund.
Darüber hinaus zieht Pferdemist Drahtwürmer an und unverdaute Haferkörner können zwischen den Rosen in kräftigen Büscheln austreiben. Also auch hier gilt, kein Vorteil ohne Nachteil.
Rosen düngen mit chemischen bzw. organischen Düngern
Wie Du siehst sind Hausmittel zwar eine tolle Unterstützung bei der Düngung, doch es ist damit allein kaum schaffbar den Hunger der Pflanzen zu stillen. Doch damit nicht genug, eine einseitige Nährstoffzufuhr kann auch mehr schaden als nutzen, wenn es dadurch zu Mängeln kommt. Daher solltest Du auch die Spezialdünger aus dem Bau- und Fachmarkt nicht gänzlich außer Acht lassen:
Rosen düngen mit Blaukorn
Beim Rosen düngen stolperst Du oftmals über die Empfehlung Blaukorn zu verwenden. Bei Blaukorn handelt es sich um einen chemisch produzierten, mineralischen Dünger. Nitrophoska oder besser bekannt als Blaukorn wurde laut Wikipedia 1927 von der Firma BASF erfunden und gilt als der erste Volldünger. Der Name selbst ist auf die Hauptbestandteile Nitrit, Phosphat und Kalium zurückzuführen. In einigen Fällen wird Blaukorn auch um Magnesium und weitere Mineralien erweitert. So weit, so gut. Der Dünger ist beliebt, weil er einerseits rasch wirkt, aber andererseits nicht alle Nährstoffe auf einmal abgibt, so dass eine Langzeitwirkung erzielt werden kann.
noch mehr Artikel über Rosen:
robuste Rosen
Rosen in der Küche:
Rosenblütengelee, Rosenblütensirup, Rosenzucker
Doch Blaukorn und alle anderen rein mineralischen NPK-Dünger, bei welchen die enthaltenen Elemente zusätzlich eine chemische Verbindung miteinander eingehen, damit sie sich laut Wikipedia nicht wieder entmischen, haben einen entschiedenen Nachteil. Auf Dauer schaden sie dem Boden und allen darin vorkommenden Lebewesen. Wenn Du einen solchen Dünger verwenden möchtest, dann halte Dich bitte an die Mengenvorgaben. Denn es ist hier eher kontraproduktiv zu viel davon zu verwenden.
Rosen düngen mit Spezialdüngern
Inzwischen gibt es auch schon zahlreiche organische Spezialdünger für Rosen auf dem Markt, die zwar auch alle wichtigen chemischen Elemente, also N-P-K enthalten, aber dennoch dem Boden nicht schaden. Einer davon ist z.B. Oscorna Rosendünger. Alternativ kannst Du Dir auch den Plantura Bio-Rosendünger besorgen, welcher, falls es Dir wichtig ist, komplett ohne tierische Produkte auskommt. Aber auch die bekannte Marke Neudorff hat mit dem Azet Rosendünger ein organisches Düngemittel im Angebot.
Ich persönlich habe letztes Jahr den Rosendünger von Oscorna getestet und war damit äußerst zufrieden.
Was ist beim Rosen düngen zu beachten?
Egal für welchen Rosendünger Du Dich letztlich entscheidest, bitte achte stets darauf nicht zu viel davon zu verwenden bzw. halte Dich an die Packungsangaben. Des Weiteren ist es ratsam den Dünger immer vorsichtig in die Erde einzuarbeiten und anschließend mit ausreichend Wasser anzugießen. Das ist wirklich wichtig. Auch nach der Düngung sollte der Boden mäßig feucht gehalten werden.
Ich hoffe, ich konnte mit dem Artikel Rosen düngen etwas Licht ins Dunkel bringen und Dir bei essentiellen Fragen der Rosenpflege weiterhelfen. Viel Erfolg bei der Umsetzung!
Nichts mehr verpassen:
Möchtest Du über neue Beiträge informiert werden? Melde Dich zum NEWSLETTER an!
Vielleicht interessieren Dich auch folgende Artikel: Dickmaulrüssler, Schmetterlingsgarten oder Zaunwinde.
Bis bald und baba,
Kathrin