Eine wirklich tolle Möglichkeit, um das Aroma von Duftrosen einzufangen, ist die Herstellung von Rosenblütengelee mit Apfelsaft und / oder Weißwein. Dieses Gelee ist wirklich ein Genuss, allerdings benötigt die Zubereitung etwas Zeit. Aber der Aufwand lohnt sich wirklich. Was Du tun musst, verrate ich Dir in diesem Beitrag.
Rosenblütengelee aus Duftrosen
Rosenblütengelee wird aus Duftrosen hergestellt. Doch die verwendeten Rosen sollten nicht nur gut duften, sondern auch farbstabil sein. Andernfalls erhält das Gelee keine schöne rote Farbe. Am Besten eignen sich hierfür alte Damaszener- bzw. Portlandrosen wie die Rose de Resht (*) (sehr intensive Färbung) oder Jacques Cartier (*) (wenig Färbung). Beide verfügen den ganzen Sommer lang über einen üppigen Blütenflor, behalten selbst beim Kochen die Farbe und duften fantastisch. Ich habe das Glück, diese Rosen in meinem Garten zu haben.
Rosenblüten vorbereiten
Für das Rosenblütengelee solltest Du mindestens 10 Stück frische Blütenköpfe verwenden. Von den Blütenblättern sollte im nächsten Schritt der weiße Ansatz entfernt werden, da er für einen bitteren Geschmack sorgen könnte. Bevor ich den Sud ansetze, brause ich die Rosenblüten noch kurz mit kaltem Wasser ab und tropfe sie zum Schluss ordentlich ab.
Aber Vorsicht, manchmal sind bereits länger geöffnete Rosenblüten stark belebt. Hier tummeln sich oft kleine Käfer oder Raupen. Diese wirst Du oft durch alleiniges abschwemmen und abklopfen nicht vollständig los. Beides hat aber am Ende im Gelee nichts zu suchen. Aus diesem Grund musst Du den angesetzten Sud vor dem Einkochen gut abseihen. Ich verwende hierfür immer ein feines Mehlsieb (*), um zuerst die Rosenblüten herauszufiltern und anschließend ein noch feineres Ölsieb (*), um noch den Rest zu erwischen.
Rezept: Rosenblütengelee mit Apfelsaft und / oder Weißwein
Ich bereite mein Rosenblütengelee auf Grundlage eines naturtrüben Apfelsafts zu. Diesen kannst Du bis maximal zur Hälfte mit Weißwein ersetzen. Von einer Herstellung des Gelees nur mit Wasser und Zitronensaft sehe ich inzwischen ab, denn diese Variante hat, zumindest bei mir, noch nie richtig geliert. Zudem empfehle ich Dir, 1 kg 1:1 Gelierzucker auf 750 ml Flüssigkeit zu nehmen, da hier das Ergebnis wesentlich besser wird, als wenn Du einen 1:2 oder 1:3 Gelierzucker verwendest, die oftmals am Ende nicht gelieren.
Um das Aroma beim Rosenblütengelee mit Apfelsaft noch zu intensivieren, kannst Du auch noch etwas Rosenblütenwasser hinzufügen. Diese Zutat peppt das Gelee wirklich auf. Aber die Verwendung ist kein Muss. Nicht, dass Du meinst, Du könntest das Rosenblütengelee sonst nicht zubereiten. Allerdings solltest Du dann noch mehr Blüten verwenden.
Rosenblütengelee mit Apfelsaft oder Weißwein
Kochutensilien
- Kochtopf 3 Liter Fassungsvermögen
- Mehlsieb alternativ ein Mulltuch
- Ölsieb
- 12 Weck-Gläser zu je 160 ml
Zutaten
- 10 Stück Rosenblüten gemeint sind 10 ganze Blütenköpfe von Duftrosen wie De Resht oder Jacques Cartier
- 20 ml Zitronensaft
- 20 ml Rosenblütenwasser
- 730 ml Apfelsaft naturtrüb
- 1 kg 1:1 Gelierzucker
mit Alkohol
- 375 ml Weißwein zum Ersetzen von 375 ml Apfelsaft
Anleitungen
- Rosenblüten abzupfen, den weißen Ansatz mit einem Messer abschneiden und anschließend die Blüten kurz mit kaltem Wasser abbrausen
- Die Blüten nun in den kalten Apfelsaft bzw. Apfelsaft-Weißwein geben, den Zitronensaft hinzufügen und kurz aufkochen, sonst löst sich die Farbe nicht und das Gelee wird gelb. Die Flüssigkeit anschließend etwas abkühlen lassen und dann für etwa 24 Stunden in den Kühlschrank zum Durchziehen stellen.
- 730 ml Flüssigkeit abmessen, eventuell mit noch etwas Apfelsaft ergänzen, falls es zu wenig ist.
- Den Sud mit 20 ml Rosenblütenwasser (*) und dem Gelierzucker mischen, aufkochen und 4 Minuten sprudelnd abkochen. Die Gelierprobe machen.
- Das Rosenblütengelee in die vorbereiteten Weckgläser (*) abfüllen, verschließen und für 10 Minuten bei 100°C unter Dampf im Dampfgarer oder Einkochautomaten (*) einkochen. Alternativ warten bis sich eine dünne Haut gebildet hat und das Gelee vor dem Verschließen mit 60%-igem Alkohol abdecken.
- Das Gelee, welches anfangs sehr flüssig ist, geliert am Besten, wenn es kühl gestellt wird.
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Tipps zur Herstellung von Rosenblütengelee mit Apfelsaft und / oder Weißwein:
TIPP 1: Beim Einkochen von Gelees, Marmeladen, Säften und Sirup musste Du stets auf die Küchenhygiene achten. Sie ist das A und O für die Herstellung von einwandfreiem Einkochgut, wie zum Beispiel dem Rosenblütengelee. Da sich Küchenutensilien aus Holz aber nicht bei hohen Temperaturen reinigen lassen, erfüllen sie die Grundvoraussetzung für hygienisches arbeiten nicht und sind daher vollkommen ungeeignet. Weitere nützliche Hinweise zu diesem Thema findest Du im Beitrag Einkochen im Backofen bzw. Dampfgarer.
Rosen in der Küche:
Hagebuttenmarmelade, Rosenblütensirup, Rosenzucker
Rosen im Garten:
robuste Rosensorten, Rosen düngen
Bücher über Rosen:
Das große Ulmer Rosenbuch, Der neue Rosengarten, Lieblingsrosen finden und verlieben, Rosen sammeln
TIPP 2: Ich verwende zum Einkochen am Liebsten Weck-Gläser (*), da diese, abgesehen vom Einkochgummi aus Kautschuk, über keine Verschleißteile verfügen und sich einfach auskochen oder pasteurisieren lassen. Bei Schraubgläsern müsste nämlich bei jedem Mal Einkochen der Deckel erneuert werden, möchtest Du nach lege artis vorgehen. Der Grund dafür ist der Compound-Ring auf der Deckelinnenseite.
Das Rosenblütengelee mit Apfelsaft und / oder Weißwein ist grundsätzlich ein Jahr lang haltbar. Löst sich aber bereits vorzeitig bei einem Glas das Vakuum oder es bildet sich gar sichtbarer Schimmel, dann musst Du es in beiden Fällen entsorgen. Denn ein Verzehr eines solchen Nahrungsmittels ist gesundheitsgefährlich.
Gutes Gelingen beim Nachkochen des Rezepts Rosenblütengelee mit Apfelsaft und / oder Weißwein – eine tolle Möglichkeit, um das Aroma von Duftrosen zu konservieren.
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Bis bald und baba,
Kathrin
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