Im Garten ärgert Dich ein Unkraut, eine Schlingpflanze, die alles überwuchert, mit langen, weißen Wurzeln? Unendlich langen Wurzeln, welche leicht abreißen, wenn man daran zieht? Dann hast Du es höchstwahrscheinlich mit einer Winde zu tun. Wie man die Ackerwinde bzw. Zaunwinde bekämpfen kann, verrate ich Dir in diesem Beitrag. Insbesondere auch, ob Dich Hausmittel oder Spritzmittel eher ans Ziel bringen oder beides seine Berechtigung hat, ist ebenfalls ein zentrales Thema. Ich habe es immerhin mit diesen Methoden geschafft, den Ausbreitungsdrang der Zaunwinde einzudämmen.
Vielleicht geht es Dir wie mir. Du hast mit viel Liebe ein Blumenbeet angelegt oder Deinen Gemüsegarten bepflanzt und freust Dich schon auf viele bunte Blumen, Sträucher oder eine reiche Ernte. Doch Du wartest vergebens, denn Deine Pflanzen werden schonungslos von einer Schlingpflanze mit weißen oder rosa Blüten überwuchert. Innerhalb kürzester Zeit bildet sich eine grüne Decke, die unter sich alles erstickt. Du versuchst die Pflanze auszureißen, aber das geht nicht ohne Kollateralschäden an der Beetbepflanzung und noch schlimmer, kurze Zeit später ist sie wieder da. Was ist das für eine Pflanze und was kannst Du tun?
Inhaltsverzeichnis:
Zaunwinde und Ackerwinde – der Unterschied
Insbesondere beim Jäten stolpert man bereits meistens bei den ersten Gartenarbeiten im Frühling über lange, weiße Wurzelstränge in der Erde, die wie eine Schnur aussehen. Entfernst Du diese nicht, hast Du in näherer Zukunft ein großes Problem. Denn wenn es um lästiges, hartnäckiges Unkraut im Garten und Blumenbeet geht, dann sind neben Giersch auch die Schlingpflanzen Zaunwinde und ihre nahe Verwandte die Ackerwinde zu erwähnen.
Die Zaunwinde
Die Zaunwinde (Calystegia sepium) ist eine Schlingpflanze mit reinweißen, trichterförmigen Blüten ab Mai und spitz zulaufenden, rundlichen Blättern. Sie verbreitet sich einerseits durch Aussaat als auch durch unterirdische Rhizome. Die Rhizome bzw. langen, weißen Wurzeln können laut Wikipedia bis zu 70 cm tief in die Erde wachsen. Reißt ein Stückchen ab, so kann sich daraus rasch eine neue Pflanze bilden. Du findest sie meist an Stellen, wo sich in der Nähe eine Hecke befindet oder befand.
HINWEIS: Willst Du die Zaunwinde bekämpfen, kannst Du Finalsan (Herbizid) verwenden. Ich habe damit gute Erfolge erzielt. Allerdings musst Du das Mittel mehrfach anwenden, damit die Pflanzen dauerhaft weniger werden. Einmal ist leider keinmal.
Sie überwuchert im Nu ein ganzes Blumenbeet, eine Gartenfläche oder einen Zaun. Die Zaunwinde schlingt sich geschickt um andere Pflanzen, würgt diese fast zu Tode und nimmt ihnen durch ihre ausladende Blattmasse nahezu das gesamte Sonnenlicht. Willst Du die Zaunwinde bekämpfen oder ihr zumindest Einhalt gebieten, musst Du daher schon früh im Jahr aktiv werden.
Die Ackerwinde
Zwar ist die Ackerwinde (Convolvulus arvensis) nahe mit der Zaunwinde verwandt, doch gibt es dennoch ein paar Unterschiede. Die Blüten der Ackerwinde sind eher weißlich bis rosafarben und ihre Blätter sind noch spitzer. Ihre Blüten erscheinen meist ab Juni. Liest man bei Wikipedia nach bevorzugt sie nährstoffarme Böden, meist aus Ton, Lehm oder Schutt. Außerdem öffnet sich eine Blüte nur ein einziges Mal und bleibt bei Regen geschlossen. Daher hat gilt sie auch als Zeigerpflanze.
Ihr Wuchsverhalten unterscheidet sich allerdings in keinsterweise von jenem der Zaunwinde. Sie überwuchert alles, was sich ihr in den Weg stellt. Im Garten kann dies schnell zu einem großen Ärgernis werden.
Bekämpfen kannst Du beide Pflanzen auf dieselbe Art und Weise.
Unkraut Schlingpflanze: Zaunwinde bekämpfen – lange weiße Schnüre in der Erde los werden
Hat sich die Zaunwinde erst einmal an einem Standort etabliert, wirst Du sie kaum mehr los. Dies liegt insbesondere an ihrem ausgeprägten Wurzelgeflecht. Denn diese langen, weißen Schüre wachsen nicht nur tief in die Erde, sondern durchsetzen auch das Wurzelwerk anderer Pflanzen. Willst Du die Zaunwinde bekämpfen, stehst Du relativ rasch vor dem Problem, dass Du beim Entfernen auch andere Pflanzen ruinierst, wenn Du nicht aufpasst. Dennoch hast Du eine Chance!
Zaunwinde bekämpfen ohne Gift, Hausmittel: 3 Möglichkeiten
Regelmäßiges Jäten:
Wenn sich im Frühling die ersten Austriebe der Zaunwinde im Blumenbeet, Hochbeet oder unter einem Zaun zeigen, die wie kleine Bäumchen aussehen, solltest Du aktiv werden. Allerdings reicht es nicht, diese nur oberflächlich abzubrechen, denn unter der Erdoberfläche befindet sich ein Netzwerk aus langen, weißen Wurzeln, die sofort wieder austreiben.
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Damit Du so viel Wurzelwerk wie möglich entfernen kannst, sollte die Erde möglichst trocken und locker sein. Denn dann kannst Du einen großen Teil der Wurzelstränge ausgraben und entfernen. Hast Du einmal einen Strang entdeckt, kannst Du Dich einfach an diesem entlang handeln. Aber gehe behutsam dabei vor, denn er sollte nicht zu früh abreißen.
Wenn Du diese Arbeit in regelmäßigen Abständen wiederholst, wird die Zaunwinde zusehends schwächer. Da sie einerseits aufgrund fehlender Blattmasse keine Photosynthese betreiben kann und andererseits viel Energie aufbringen muss, um erneut auszutreiben. Allerdings wird das Jäten im Laufe der Gartensaison immer schwieriger, wenn auch die anderen Pflanzen größer werden. Und, Du darfst Dir eigentlich keine Pause erlauben. Andernfalls dauert es keine drei Wochen und Du stehst wieder vor demselben Problem.
Auch solltest Du im Herbst, bevor der Garten eingewintert wird, unbedingt noch einmal gründlich die Zaunwinde jäten. So hast Du zumindest für das kommende Frühjahr einen kleinen Vorsprung.
Blüten entfernen
Willst Du die Zaunwinde bekämpfen, darfst Du aber auch nicht die Blüten außer Acht lassen. Denn die Pflanze kann sich natürlich auch durch Aussaat vermehren. Um zumindest dies weitgehend einzuschränken, musst Du die Ranken mit Blüten entweder vorsichtig entfernen oder sofern dies nicht mehr möglich ist, zumindest die Blütenknospen ausbrechen.
Abdecken mit Karton oder schwarzer Folie
Wenn Du Deinen Garten ganz neu anlegst, kannst Du versuchen, Gartenflächen, welche von Zaunwinden überwuchert werden, mit Karton oder schwarzer Folie abzudecken. Durch das fehlende Licht stirbt sämtlicher Bewuchs unter der Abdeckung ab. In einem bestehenden Garten ist dies leider kaum möglich. Diese Methode zum Zaunwinde bekämpfen ist zudem sehr langwierig, sieht nicht schön aus und ob sich wirklich dauerhaft ein Erfolg einstellt, ist fraglich, da die Wurzelstränge einige Meter lang sein können.
Zaunwinde bekämpfen mit Gift (Herbizid)
Mir persönlich ist naturnahes gärtnern äußerst wichtig und ich versuche auf Gift und Chemie im Garten weitestgehend zu verzichten, doch nach acht Jahren habe ich katipuliert. Trotz regelmäßigem Jäten überwucherte die Zaunwinde nach wie meine Blumenbeete und mein Hochbeet. Sie durchsetzte meine Stauden, Rosensträucher und das Gemüse, so dass im Spätsommer nur noch eine grüne Masse zu sehen war, wenn man einmal zu langsam war. Letztes Jahr hatte ich endgültig genug davon und habe mir das Herbizid Finalsan besorgt.
Bei Finalsan handelt es sich um einen Unkrautvernichter, welcher systemisch wirkt. Das bedeutet, kommen Pflanzenteile mit dem Gift auf Pelargonienbasis in Kontakt, verteilt sich dieses innerhalb kurzer Zeit in allen Pflanzenteilen inklusive der Wurzeln. Die Pflanze stirbt ab. Da das Mittel natürlich keinen Unterschied macht, ob es sich um Unkraut, wie die Zaunwinde handelt oder nicht, musst Du beim Sprühen mit der Sprühflasche sehr vorsichtig sein. Aus diesem Grund eignet sich diese Methode zum Zaunwinde bekämpfen eher im Frühling, wenn die Austriebe anderer Pflanzen entweder noch nicht vorhanden oder noch sehr klein sind.
Finalsan ist nicht bienengefährlich und nach dem Abtrocknen auch nicht gefährlich für Haustiere. Nach dem Ausbringen sollte es aber natürlich nicht sofort regnen. Der Unkrautvernichter wirkt am Besten, wenn er zumindest ein bis zwei Tage bei trockenem Wetter einwirken kann. Übrigens sieht man die Wirkung bereits nach einigen Stunden. Die Blätter beginnen sich zu verfärben und vertrocknen.
Um nicht nur die Blattmasse an sich zu zerstören, sondern auch den Wurzeln den Graus zu machen, sollten die Austriebe von Zaunwinde und Co nicht größer als 10 cm sein, aber ganz wichtig, zumindest über ein paar Blätter verfügen, damit das Mittel auch wirken kann.
HINWEIS: Ich trage beim beim Ausbringen von Finalsan stets Handschuhe und eine FFP2-Maske. Sicher ist sicher.
Mein Fazit: Warum es manchmal ohne Gift nicht geht!
Auch wenn es im Moment sehr angesagt und trendig ist, Unkraut, welches nervt einfach aufzuessen, ist das einerseits nicht bei jeder Pflanze möglich und zum anderen will ich ganz einfach nicht, dass meine Blumenbeete und das Hochbeet jedes Jahr auf’s Neue durch die Zaunwinde vollkommen zerstört werden.
Zumal das überbordende Vorhandensein der Zaunwinde einer nun nicht mehr vorhandenen, sehr ungepflegten Hecke zu verdanken ist. Ausgehend von diesem Gestrüpp hat sich diese Pflanze fast über den gesamten Garten ausgebreitet. Selbst rund um die Sandkiste haben wir vor dem Einsatz von Finalsan jedes Jahr zahlreiche Ranken dieser Schlingpflanze gefunden, die insbesondere Schnecken einen tollen Unterschlupf boten. Denn zuvor standen auf dieser Fläche zwei alte Rhododendren, die damit vollkommen durchzogen waren und quasi auf Basis der Zaunwinde in Symbiose mit einer ebenfalls entfernten Ligusterhecke lebten. Eine Katastrophe!
Mein Fazit ist daher. Willst Du die Zaunwinde bekämpfen, dann geht es bestimmt nicht ohne regelmäßiges Jäten. Aber vielfach reicht dies alleine nicht aus, weil Du nie alle Wurzeln entfernen kannst. Durch ein systemisch wirkendes Mittel werden aber genau diese langen, weißen Wurzelstränge der Zaunwinde weitgehend zerstört und jeder Austrieb schwächer bis die Pflanze irgendwann ganz verschwunden ist.
Viel Erfolg beim Unkraut Schlingpflanze, Zaunwinde bekämpfen bzw. lange, weiße Wurzeln in der Erde entfernen!
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Bis bald und baba,
Kathrin
IM ALTEN GARTEN HATTE I DES ZEIGL AH GHABT::::
JETZT IM NEUEN GARTEN;;;; HOFF I DAS I DAVON VERSCHONT BLEIBE
ABER DANKE FÜR DE TOLLEN TIPPS::::
WÜNSCH da no an feinen ABEND
bis bald de BIRGIT