Ringlotten, Renekloden, Reineclodes oder Ringlos – viele verschiedene Namen für eine einzige Frucht. Jener Frucht, die sich zu einer fantastischen Ringlottenmarmelade verarbeiten lässt. Je nach verwendeter Sorte kann die Reneklodenkonfitüre eine andere Farbe aufweisen, denn es gibt sie in mehreren Farbschattierungen. Aber eines haben sie alle gemeinsam, sie sind groß, kugelig, sehr süß und schmecken einfach fantastisch.
Ringlotten, Renekloden oder ganz einfach Edel-Pflaume
Bei Ringlotten oder Renekloden handelt es sich laut Wikipedia um Edel-Pflaumen. Als Veredelungsunterlage dienen meistens Kirschpflaumen. Die kugeligen, sehr süßen Früchte gibt es zwar ebenfalls in den Farben gelb, blau und rot, aber am Häufigsten verbreitet ist grüngelb. Auch ich habe für meine Ringlottenmarmelade grüngelbe Früchte vom Wochenmarkt verwendet. Im Supermarkt ist mir dieses Obst bis lang noch nie untergekommen und im Garten hatten wir mit unseren bisherigen Versuchen einen solchen Baum anzusiedeln eher wenig Glück.
Dies liegt wahrscheinlich daran, dass Ringlotten nicht gerne nasse Füße haben und in Moorerde stehen. Für einen weiteren Topfobstbaum habe ich allerdings keinen Platz, aber Gott sei Dank kann man Ringlotten, wie schon erwähnt, auch am Wochenmarkt kaufen.
Rezept: Ringlottenmarmelade, Reneklodenkonfitüre
Aus Erzählungen meiner Mama weiß ich, dass meine Urgroßmutter neben Kriecherl einen riesigen Ringlottenbaum in ihrem Garten hatte, der jedes Jahr zahlreiche köstliche Früchte hervorbrachte. Diese wurden zu Ringlottenmarmelade und Ringlottenkompott verarbeitet oder einfach so gegessen. Den Garten gibt es noch, aber den Baum schon längst nicht mehr. Dennoch war es mir persönlich wichtig, diese Tradtion der Verarbeitung der Ringlotten wieder aufleben zu lassen und auch meine eigene, kleine Familie mit der legendären Ringlottenmarmelade meiner Urgroßmutter zu verwöhnen.
Da Ringlotten ein veredeltes Obst sind, kann man im Gegensatz zu Kriecherl die Kerne nicht aussäen und selber einen Ringlottenbaum heranziehen. Möchtest Du die Renekloden selber ernten, musst Du Dir ein Pflänzchen aus der Baumschule holen.
Ringlottenmarmelade, Reneklodenkonfitüre selber machen
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Portionen und Zeit
Zutaten
- 500 g Ringlotten – Renekloden entsteint
- 250 g 2:1 Gelierzucker
- 1 Schuss Zitronensaft
Zubereitung
- Die halbierten, entsteinten Ringlotten mit einem Schuss Zitronensaft weich kochen und mit dem Stabmixer (*) zu Mus pürieren.
- Den Gelierzucker hinzugeben und 4 Minuten lang sprudelnd kochen. Aber Achtung, die Einkochzeit beginnt erst, wenn die Marmelade zu sprudeln beginnt.
- Die Gelierprobe machen. Diese ist bestanden, wenn die Ringlottenmarmelade am Kochlöffel nach kurzem Abkühlen stockt.
- Die Ringlottenmarmelade in zuvor sterilisierte Gläser zu je 160 ml (*) abfüllen, verschließen und bei 100°C unter Dampf im Dampfgarer oder Einkochautomaten (*) einkochen. Alternativ kann die Reneklodenkonfitüre vor dem Verschließen auch mit einem Schuss 60-%igen Rum abgedeckt werden.
Tipps zum Einkochen von Ringlottenmarmelade bzw. Reneklodenkonfitüre:
TIPP 1: Bei Einkochen von Obst muss stets auf die Küchenhygiene geachtet werden. Dies bedeutet, dass die Arbeitsflächen sauber sein müssen und keine Kochutensilien aus Holz oder Bambus verwendet werden sollten. Der Grund dafür ist, dass weder Holz noch Bambus bei Temperaturen über 60°C gereinigt werden und dadurch eine hohe Keimbelastung aufweisen können, die später zum Verderb des Einkochguts führen. Weitere wichtige Hinweise zum Einkochen findest Du in meinem Artikel Einkochen im Backofen.
TIPP 2: Ringlotten bzw. Renekloden enthalten einen Stein, welcher sich eher schwer vom Fruchtfleisch lösen lässt. Am Leichtesten bekommt man ihn noch heraus, wenn man eine Frucht in der Mitte entlang des Kerns anschneidet und mit einer Drehbewegung halbiert. Eine Flotte Lotte würde ich nicht zum Entsteinen der Früchte verwenden, da mir die Kerne für das Passiersieb viel zu groß erscheinen.
Rezepte mit Steinobst:
raffinierte Kirschmarmelade, Kriecherlmarmelade, Marillenmarmelade, Pfirsichmarmelade, Nektarinenmarmelade
TIPP 3: Wie bereits erwähnt, sind Ringlotten bzw. Renekloden sehr süß und enthalten nur wenig Säure. Letzteres war zumindest früher erschwerend für das Einkochen der Ringlottenmarmelade, da Konfitüre umso besser geliert je mehr Säure enthalten ist. Mit Verwendung von einem Gelierzucker, welcher sowohl Pektin als auch Zitronensäure enthält, stellt die Verarbeitung zu einem Fruchtaufstrich allerdings keine große Sache mehr dar. Ich habe in meinem Rezept einen 2:1 Gelierzucker (*) (2 Teile Frucht, 1 Teil Zucker) verwendet, um den Zuckergehalt etwas zu reduzieren – weniger Zucker würde ich allerdings aus Gründen der Haltbarkeit und Gelierfähigkeit nicht verwenden. Die Haltbarkeit des Einkochguts bei einem 3:1 Gelierzucker (*) auf maximal ein halbes Jahr.
TIPP 4: Um sicher zu gehen, dass die Ringlottenmarmelade lange hält, empfehle ich Dir, sie nach dem Abfüllen für 15-20 Minuten unter Dampf bei 100°C im Dampfgarer oder Einkochautomaten (*) einzukochen. Dadurch bildet sich ein sehr stabiles Vakuum. Keine Auswirkung auf die Haltbarkeit hat allerdings das auf den Kopf stellen der Gläser nach dem Abfüllen und Verschließen.
Selbst wenn man sehr sorgfältig arbeitet, kann es immer wieder einmal passieren, dass ein Glas kaputt wird, indem sich das Vakuum gelöst hat und der Deckel nur noch lose sitzt oder sich sichtbarer Schimmel gebildet hat. In solchen Fällen ist das Einkochgut unbedingt zu entsorgen.
Gutes Gelingen bei der Herstellung der Ringlottenmarmelade bzw. Reneklodenkonfitüre – der perfekte Fruchtaufstrich für einen spätsommerlichen Frühstückstisch.
Vielleicht interessieren Dich auch folgende Rezepte: Brombeermarmelade, Himbeermarmelade, Heidelbeermarmelade, oder Weintraubengelee.
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Kathrin
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Hallo, auch wir haben einen wunderschönen Ringlottenbaum im Garten, der dieses Jahr sehr viele Früchte trägt.
Ich habe heute schon einmal angefangen, Marmelade zu kochen.
Leider wurden die Ringlotten beim Zerkleinern im Mixer sofort braun und das sieht halt nicht so schön aus..
Gibt es einen Trick, damit sie hell bleiben?
Schöne Grüße
Ute
Liebe Ute, wenn die Früchte braun werden, dann oxidieren sie. Du kannst dem nur mit Zitronensäure entgegenwirken. Versuche einmal vor dem Pürieren etwas Zitronensaft zu den Früchten hinzuzugeben. Dann sollte das nicht mehr passieren. Manchmal reicht es auch aus ihn beim Erhitzen der Fruchtmasse hinzuzufügen, so dass die Oxidation weitgehend rückgängig wird.
Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.
LG Kathrin