Topfpflanzen im Winter gießen: Wer einen Topfgarten sein Eigen nennt, steht irgendwann nach Wintereinbruch vor der Frage, wie oft das Grünzeug, egal ob winterharte Blumen, Topfobstbäume oder Beeren im Topf, in der kalten Jahreszeit gegossen werden müssen. Immerhin ist es das Ziel, die überwinternden Topfpflanzen heil über den Winter zu bekommen. Manchmal ist das gar nicht so einfach. Mein kleiner Leitfaden sollte Dir helfen größere Fehler beim Gießen von Topfpflanzen im Freien während des Winters zu vermeiden, damit im Frühling einem Neuaustrieb nichts im Wege steht.
Faustregel: Topfpflanzen nur an frostfreien Tagen gießen
Eine unumstößliche Faustregel bei der Pflege von Topfpflanzen im Winter ist, dass nur an frostfreien Tagen gegossen werden darf. Einerseits bringt es nichts gefrorenes Substrat zu gießen, da die Wurzeln das Wasser ohnehin nicht aufnehmen können, andererseits könnten durch einen nahenden, starken Frosteinbruch die Wurzeln schaden nehmen, wenn das Erdreich unnötigerweise zu sehr gewässert wird und in weiterer Folge stark durchfriert. Am Besten gießt man seine Topfpflanzen, welche sich im Garten oder auf dem Balkon befinden, an längeren frostfreien Perioden. Hierfür genügt ein Blick in den Wetterbericht unter Beachtung der Prognose für die nächsten drei Tage.
Pflanzen überwintern: wie oft gießen?
Als nächstes stellt sich die Frage, wie viel Wasser die betroffene Topfpflanze überhaupt benötigt, wenn sie den Winter im Freien verbringt. Hier gilt es ein wenig zu unterscheiden:
Obstbäume im Topf
Obstbäumchen, welche dauerhaft in Töpfen kultiviert werden, benötigen über die Wintermonate eher wenig Wasser. Je nach Witterung (eher kalt: weniger gießen, eher warm: etwas mehr gießen) reicht es aus, wenn man sie einmal im Monat gut gießt. Als Richtwert ist die Hälfte einer 5 Liter Gießkanne pro Baum im Topf ausreichend. Denn Obstbäume sind im Winter kahl, der Saftfluß ist eingeschränkt, so dass sie um diese Jahreszeit nicht übermäßig viel Wasser brauchen. Es muss daher lediglich darauf geachtet werden, dass die Erde im Topf nicht über einen längeren Zeitraum vollkommen austrocknet.
Beerensträucher im Topf
Beerensträucher wie Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Ribisel, oder Stachelbeeren sind während des Winters gleich zu pflegen wie Obstbäume im Topf. Sie sind ziemlich pflegeleicht und benötigen nicht allzu viel Aufmerksamkeit.
Krautige Pflanzen wie Erdbeeren
Die Überwinterung von Erdbeeren ist da schon ein wenig diffiziler. Hier sollte das Substrat nie vollständig austrocknen, da die Pflanzen relativ schnell Schaden nehmen. Im Winter sind die Töpfe daher regelmäßig auf ausreichend Feuchtigkeit zu kontrollieren. Von einer Überwinterung im Keller ist allerdings abzuraten, da Erdbeeren Gartenpflanzen sind und somit auch während des Winters im Freien verbleiben sollten.
Winterlicher Blumenschmuck, wie z.B. Erika und Hornveilchen
Während Hornveilchen hart im Nehmen sind und auch schon mal eine längere Trockenperiode überleben, sind Erika (Heidegewächse) schon ein wenig empfindlicher, wenn sie zu wenig Wasser bekommen. Ihre Triebe vertrocknen relativ schnell und sterben ab. Die Pflanze wird braun und unansehnlich. Wer also auf winterlichen Blumenschmuck vor dem Hauseingang oder auf der Terrasse Wert legt, muss die Töpfe regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf ein wenig gießen. Ein guter Spritzer Wasser ist hier meistens ausreichend. Je nach Witterung sollte man zumindest einmal die Woche nach dem Rechten schauen.
Rosen, Stauden und Sträucher im Topf
Hier gilt dasselbe wie bei den Obstbäumen. Allerdings sollte man bei gemischten Pflanzungen mit Stauden oder alleinigen Staudenbepflanzungen im Topf während des Winters zumindest alle 14 Tage kontrollieren, ob das Erdreich ausreichend feucht ist. Bei Bedarf ist zu gießen. Stauden verzeihen nämlich eine allzu lange Trockenheit meistens nicht.
Immergrüne Pflanzen im Topf
Pflanzen, die ihre Belaubung auch während des Winters behalten, benötigen etwas mehr Wasser als ihre laubabwerfenden Kollegen. Töpfe mit solchen Gewächsen müssen daher regelmäßig, zumindest alle zwei bis drei Wochen, kontrolliert und bei Bedarf gegossen werden.
Zu viel Wasser bedeutet der Pflanzen Tod
Beim Gießen von Topfpflanzen im Winter sollte man unbedingt auf die zugeführte Wassermenge achten, denn zu viel Wasser ist gleich schlecht wie zu wenig Wasser. Sind die Töpfe bereits durch Regen oder getauten Schnee ausreichend feucht, so braucht man sie nicht zusätzlich gießen. Besser ist es in solchen Fällen den Wurzelballen wieder auftrocknen zu lassen, damit das Substrat nicht übernässt.
Staunässe vermeiden
Das A und O bei der Kultivierung von Topfpflanzen ist die Vermeidung von Staunässe. Kann Wasser nur unzureichend oder gar nicht ablaufen, verfaulen die Wurzeln und die Pflanze stirbt ab. Staunässe kann insbesondere im Winter zu einem großen Problem werden, wenn lange eine feuchte Witterung mit viel Regen vorherrscht oder es eine ausgiebige Schneeschmelze gibt. Daher sollten die verwendeten Töpfe über ausreichend Abzugslöcher, die nicht verstopfen können (Drainage) verfügen. Dies ist vor allem bei Töpfen aus Plastik zu berücksichtigen, da diese die Feuchtigkeit nicht von Haus aus wie Töpfe aus Ton regulieren.

Vertrocknen der Topfpflanzen vermeiden
Bei Topfpflanzen muss man auf der anderen Seite aber auch aufpassen, dass sie nicht vertrocknen. Prädestiniert dafür sind vor allem Töpfe, welche besonders geschützt unter einem Dachvorsprung oder beim Hauseingang stehen und nur selten oder überhaupt keine natürliche Nässe abbekommen. Solche Topfpflanzen müssen regelmäßig an frostfreien Tagen gegossen werden.
Frostschutz für Topfpflanzen im Winter
Neben einer regelmäßigen Kontrolle der Töpfe auf ausreichend Feuchtigkeit, sollte schon im Herbst nicht vergessen werden die Topfpflanzen durch Vlies und Kokosmatten vor Frost zu schützen!
Viel Glück beim Überwintern!
Bis bald und baba,
Kathrin
Servus Kathrin, danke für diese Tipps, die kann ich sogar für meine Balkonpflanzen gut brauchen.
Lg aus Wien
Tolle Tipps. vielen Dank dafür…
Liebe Kathrin,
das sind sehr gute Tipps. Man muss schon Fingerspitzengefühl haben, um so viele Topfpflanzen über Winter zu bringen. Ich habe die Kübelpflanzen sehr stark reduziert. Ich fand das mit dem Zudecken und an einer Wand die Töpfe zu stellen irgendwie sehr anstrengend.
Eine schöne Restwoche wünsche ich Dir.
Liebe Grüße
Loretta
Hi Kathrin! Have a nice new day!
Guten Abend liebe Kathrin,
danke für die Tipps. Ich muss immer achtgeben, dass ich im Winter die Topfpflanzen auf dem Balkon nicht vergesse, jetzt hast du mich daran erinnert.
Dir einen gemütlichen Abend und
liebe Grüsse nach Salzburg
Eda
Liebe Kathrin,
schön, wie Du immer die ganzen Schritte beschreibst! Ich danke Dir dafür!
Ich wünsche Dir einen wundervollen Wochenteiler!
♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥
Liebe Kathrin,
Dankeschön für die Tipps, bei mir überleben nicht alle Pflanzen im Winter
entweder gieße ich zu viel oder gar nicht 🙁
Liebe Grüße
Karina
Liebe Kathrin,
das sind wertvolle Tipps, die du hier für uns zusammengetragen und bestens dokumentiert hast.:-)
Vielen Dank dafür.:-)
Ich habe vorhin gerade auf dem Treppenvorplatz (Außentreppe) meine Zuckerfichte ein bisschen gegossen. Sie steht dort immer dekoriert in der Weihnachtszeit und wandert jetzt bald wieder ins Gärtchen, aber ich mag das Grün dort noch zur Zeit.
Liebe sonnige Grüße schickt dir
Christa
Liebe Kathrin! Hab herzlichen Dank für den wichtigen Beitrag und die schönen Fotos! Ich sehe, du hast auch eine Weinrebe im Topf, da schlägt mein Herz grad höher! Ich bin im Winter oft schon erschrocken, als ich irgendwann mal bemerkte, wie trocken die Erde einiger Pflanzen geworden ist obschon ich gemeint hatte und so weiter… Diesen Winter habe ich nun eher etwas Bedenken, dass der viele Schnee einigen Pflanzen zu viel werden könnte. Sind zwar alle mit guter Drainage versehen. Mit lieben Grüssen zu dir aus der sonnigen Schweiz, Arletta