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Aussaat im Januar, Aussaatkalender: 7 Gemüse, Kräuter, Blumen ab Jänner säen

Aussaat im Januar: Im folgenden Aussaatkalender für Januar stelle ich Dir 7 verschiedene Gemüse, Kräuter und Blumen vor, die man Besten bereits im Jänner aussät. Die Aussaat und Anzucht von Paprika, Chili, Auberginen (Melanzani), Physalis (Andenbeere), aber auch Basilikum, Zinnien und Cosmeen ist zwar einfach, aber langwierig. Allen gemeinsam ist, dass sie eine lange Kinderstube haben. Sie brauchen daher eine entsprechend großzügige Vorlaufphase, wenn man Mitte Mai kräftige Pflanzen zum Auspflanzen haben möchte.

Aussaatkalender Januar - 7 Gemüse, Blumen und Kräuter aussäen - Gartenblog Topfgartenwelt

Inhaltsverzeichnis Aussaat im Januar, Aussaatkalender:

Aussaat im Januar, Aussaatkalender: 7 Vorschläge

Will man sich über den Sommer und Herbst mit Gemüse selbst versorgen, sollte man bereits im Januar aktiv werden. Aber ganz ehrlich, was gibt es Schöneres für leidenschaftliche Gemüse- und Topfgärtner als so zeitig wie möglich mit den ersten Gartenarbeiten zu starten und sei es vorerst nur im Haus mit Kokos-Quelltabletten (*), Samentüten, Heizmatte (*) und Mini-Treibhaus (*).

Die nachfolgenden 7 Gemüse, Kräuter und Blumen eignen sich perfekt für eine Aussaat im Januar und haben es deshalb in meinen Aussaatkalender geschafft:

Auberginen (Melanzani)

Auberginen bzw. Melanzani sind im Sommer aus Küche und Gemüsegarten kaum wegzudenken. Sie sind Bestandteil zahlreicher mediterraner Gerichte und schmecken richtig lecker. Aber ihre Kinderstube ist lang. Sehr lange sogar. Haben die Samen einmal ausgetrieben und es zeigen sich die ersten Keimblätter, heißt es erst einmal warten. Warten auf das erste richtige Blattpaar. Warten auf den ersten Wachstumsschub. Auberginen erfordern ein wenig Geduld, aber Du wirst belohnt, wenn Du zeitig ihre Aussaat im Januar anpackst.

Für den heimischen Gemüsegarten empfehle ich in erster Linie Sorten, die frühabreifend und unempfindlich, also für das Freiland geeignet sind, wie z.B. Benarys Blaukönigin . Dennoch kann es immer wieder passieren, dass das Wetter im Sommer nicht optimal ist (zu nass, zu kalt) und dadurch die Ernte eher gering ausfällt.

Basilikum

Wir lieben die italienische Küche. Daher sind Pesto Genovese oder Tomaten mit Mozzarella – garniert mit viel Basilikum nicht aus dem sommerlichen Speiseplan wegzudenken. Aber hast Du schon einmal Basilikum selbst ausgesät? Dann hast Du bestimmt festgestellt, dass es zwar rasch keimt, aber gerade am Anfang irre langsam wächst. Bis zur ersten Ernte kann es gut und gerne ein paar Wochen dauern. Aus diesem Grund darf Basilikum nicht im Aussaatkalender bzw. bei der Aussaat im Januar fehlen. Denn säst Du es bereits so früh aus, kannst Du bereits im Frühsommer fleißig ernten.

Ich lasse mein Basilikum in Töpfen mit Hilfe von Kunstlicht (*) wachsen und kann mich über mangelnden Erfolg nicht beschweren. Dies ist aber in erster Linie der starken Präsenz der Gemüseeule geschuldet. Ein Nachtfalter, dessen Raupen in erster Linie verschiedene Gemüsesorten und Kräuter fressen.

Zu beachten ist, dass es sich bei Basilikum, um einen Lichtkeimer handelt. Das heißt, die Samen dürfen nicht mit Erde bedeckt werden.

Chili

Chili, neben Paprika die Favoriten schlechthin bei der Aussaat im Januar, gehören zur Familie der Nachtschattengewächse und sind ebenfalls wie Auberginen Dunkelkeimer. Sprich bei der Anzucht müssen sie mit ein wenig Substrat bedeckt werden.

Beachtet man bei Chili den richtigen Zeitpunkt zur Aussaat, kann man bei guter Wetterlage bereits im Spätsommer die ersten reifen Früchte ernten. Erfolgt die Aussaat später, verschiebt sich die Ernte immer weiter in den Herbst und die Anzahl der Früchte, die direkt, sonnengereift von der Staude geerntet werden können, wird damit immer geringer. Zwar kann man zur Not Chili auch nachreifen, aber es geht doch nichts über eine üppige, frische Ernte im Herbst.

Chilis gibt es in unterschiedlichen Schärfegraden. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob es feurig oder mild sein sollte. Unser liebster Chili ist jedenfalls der Bishop’s Crown. Eine großzügige Übersicht an verschiedenen Chilis findest Du übrigens im Buch Red Hot Chili Garden.

Cosmeen (Schmuckkörbchen)

Ich liebe es Gemüsebeete, aber auch Staudenbeete mit einjährigen Blühwundern aufzuhübschen. Es sieht nicht nur herrlich aus, sondern lockt auch zahlreiche Bienen an, welche für die Bestäubung unverzichtbar sind. Cosmeen in pink, weiß und rosa gehören diesbezüglich meine Favoriten. Da aber nicht nur ich eine große Freude mit ihnen habe, sondern auch die Schnecken, ist es wichtig, bereits kräftige Pflanzen zum Auspflanzen im Mai zur Verfügung zu haben. Diese sind für die lästigen Schleimer nicht mehr so bekömmlich. Außerdem blühen Cosmeen bei einer Aussaat im Januar eher als Direktsaaten. Ein Grund mehr die Schmuckkörbchen in den Aussaatkalender für Januar aufzunehmen.

TIPP: Damit sich Cosmeen bereits früh gut verzweigen und buschig wachsen, sollte der Haupttrieb nach dem ersten richtigen Blattpaar gekappt werden.

Physalis (Andenbeere)

Physalis oder auch Andenbeeren (*) genannt, sind vielfach noch richtige Exoten in heimischen Gärten und werden daher selten in einem Aussaatkalender für Januar berücksichtigt. Schade eigentlich, denn sie wachsen in warmen, nicht zu nassen Sommern toll im Freiland.

Die Früchte eignen sich nicht nur als Dekor für sommerliche Desserts, sondern man kann aus ihnen auch eine sehr schmackhafte Marmelade herstellen. Damit man jedoch wirklich mit einer guten Ernte rechnen kann, braucht man mehrere Pflanzen. Ich selber baue meistens 5 bis 7 Physalis im Garten an. Die Haupternte beginnt je nach Wetterlage meist Mitte August und endet mit dem ersten Frost. Dies allerdings nur, wenn zeitgerecht ausgesät wird.

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Ob Physalis nun Licht- oder Dunkelkeimer sind, wird heftig diskutiert. Fakt ist sie keimen mit und ohne Licht recht zuverlässig. Aber aufgrund ihrer langen Kinderstube musst Du sie wirklich rechtzeitig aussäen, andernfalls setzen sie zu spät Früchte an.

Paprika

Paprika benötigen diesselben Bedingungen wie Chili. Daher möchte ich die bereits erwähnten Punkte nicht noch einmal aufführen und ergänzend zum Aussaatkalender für Januar explizit auf meinen Artikel zur Anzucht von Chili und Paprika verweisen

Aber gerne gebe ich Dir ein paar Sortenempfehlungen. Die folgenden Paprika habe ich bereits in meinem Garten getestet und kann sie mit gutem Gewissen weiterempfehlen: Editta, Ferenc Tender und Yolo Wonder. Da ich alle meine Paprika im überdachten Hochbeet kultiviere, kann ich Dir bezüglich der Kultur im ungeschützten Freiland nicht viel sagen. Bei uns in Salzburg ist das Wetter leider meist nicht so, dass ohne Schutz eine Ernte möglich wäre.

Zinnien

Zinnien sind fester Bestandteil eines Bauerngartens und erfreuen den Gärtner mit zahlreichen Blüten bis zum Frost. Es gibt hochwachsende, aber auch niedrige Sorten. Da aber insbondere Jungpflanzen auf dem Speiseplan von Nacktschnecken stehen, empfiehlt es sich wie bei den Cosmeen nur kräftige Pflanzen auszupflanzen. Diese erhält man bis Mitte Mai jedoch nur, wenn frühzeitig die Aussaat im Januar erfolgt.

Ich selbst bevorzuge eher niedrige Sorten, da sich diese meiner Meinung nach besser in die Beete einfügen und allen voran nicht gestützt werden müssen. In einigen Gartencentern kann man inzwischen im Frühling vorgetriebene Stecklinge erwerben. Allerdings hatte ich hier schon oftmals hohe Ausfallsraten, so dass ich Zinnien lieber wieder selbst aussäe und diese hübsche Blume in meinen Kalender für die Aussaat im Januar aufgenommen habe.

Aussaat im Januar, Aussaatkalender für Januar für 7 verschiedene Gemüse, Kräuter und Blumen - Gartenblog Topfgartenwelt
Aussaat im Januar, Aussaatkalender

Das optimale Substrat für die Aussaat

Hält man sich an den Aussaatkalender gibt es zu diesem Zeitpunkt oft noch keine frische Aussaaterde in den Gartencentern und Baumärkten zu kaufen. Außerdem erfolgt die Aussaat im Januar im Wohnraum und sollte nicht allzu viel Schmutz verursachen. Aus diesen Gründen verwende ich am Liebsten Kokos-Quelltabletten (*). Sie sind sehr praktisch und im Gegensatz zu alter Erde garantiert nicht mit Trauerfliegen kontaminiert.

Da die Larven der Trauerfliegen an den Wurzeln der Sämlinge fressen, ist ihr Dasein nicht nur lästig, sondern für Jungpflanzen eine echte Bedrohung. Insbesondere weil Trauerfliegen sich rasend schnell vermehren und so binnen kurzer Zeit in Massen auftreten. Sind sie einmal da, wird man sie nur mehr schwer los. Gelbtafeln (*) und kein zu feuchtes Substrat können die Situation zumindest entschärfen. Dennoch dauert es meist einige Zeit bis der Befall wieder eingedämmt bzw. die Insekten überhaupt ganz verschwunden sind. Hier ist wirklich Geduld gefragt, aber die brauchst Du bei der Aussaat im Januar ohnehin.

Wenn der Befall ganz schwerwiegend ist und sich überhaupt nicht kontrollieren lässt, ist es manchmal das Beste einfach neu zu beginnen, selbst wenn es schwer fällt. Aber eine Weiterführung der Gemüsekultur bringt nichts, wenn die Sämlinge bereits sichtbar geschädigt sind.

Pflanzen unter Kunstlicht ziehen

Wenn man den Aussaatkalender für Januar zur Hand nimmt und mit der Anzucht startet, hat man binnen weniger Wochen zahlreiche Sämlinge, die zum Wachsen einen optimalen Standort benötigen. Da es auf der Fensterbank um diese Jahreszeit zu dunkel ist, ist es ratsam die Jungpflanzen unter geeignetem Kunstlicht groß zu ziehen.

Ich verwende dafür eine selbstgebaute Anzuchtkiste mit sparsamer LED-Beleuchtung. Inzwischen gibt es jedoch auch schon fertige Lösungen (*) zu kaufen. Wichtig ist jedenfalls bei der Beleuchtung die richtige Lichtfarbe zu verwenden, entweder ein Vollspektrum Leuchtmittel oder zumindest kalt-weiße LED-Röhren.

TIPP: Sobald die Sämlinge sichtbar sind, sollten sie vom beheizten Mini-Treibhaus in den gut beleuchteten Anzuchtkasten umziehen. Andernfalls bekommen sie lange Stängel und fallen um. Sie vergeilen.

ALTERNATIVE: Wer nicht mit den praktischen Kokos-Quelltabletten (*), die man später direkt einpflanzen kann, arbeiten will, der hat auch die Möglichkeit gepresste Kokoserde (*) zu verwenden.

NO-GO: Von der Verwendung von Torftöpfchen in Verbindung mit Anzuchterde (*) rate ich jedoch dringend ab. Diese sind nicht nachhaltig. Für ihre Produktion werden Moore zerstört, die Große Mengen an CO2 binden. Außerdem neigen sie rasch zu Schimmel.

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Die richtige Keimtemperatur

Alle Pflanzen im Kalender für die Aussaat im Januar, wie Chili, Physalis, Paprika, Auberginen und Co, lieben es mollig warm. Am Besten sind die Keimraten bei einer konstanten Temperatur von 25°C bis 30°C. Solche Keimtemperaturen erreicht man jedoch fast nur mit Hilfe einer Heizmatte (*). Das Saatgut muss vor der Aussaat nicht vorbehandelt werden. Meiner Erfahrung nach erhöht all dieser Hokospokus, welcher von Einweichen im Kamillentee bis zum Vorkeimen im Plastiksackerl reicht, nur den Aufwand, aber nicht den Erfolg.

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Viel Erfolg mit dem Aussaatkalender bzw. der Aussaat im Januar, damit Du im Mai kräftige Jungpflanzen hast!

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Kathrin

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Autor: Kathrin | Topfgartenwelt

Ich bin passionierte Hobby-Bäckerin, Marmeladen-Köchin und Entwicklerin von gelingsicheren Eis-Rezepten. Seit meiner Kindheit Gärtnerin aus Leidenschaft. Gemeinsam mit meiner Familie erkunde ich in meiner Freizeit das Salzburger Land. Manchmal zieht es mich über die Grenzen von Österreich hinaus. Hier gibt es mehr über mich.

3 Gedanken zu „Aussaat im Januar, Aussaatkalender: 7 Gemüse, Kräuter, Blumen ab Jänner säen“

  1. Das war schön und interessant zu lesen liebe Kathrin, da werde ich doch glatt mal meine Cosmeen vorziehen, das habe ich nämlich noch nie gemacht und mich immer gewundert warum die dann erst so spät blühen und ich so im späten November immer noch eine Blütenpracht habe :-)))

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

    Antworten
  2. Hallo liebe Kathrin,
    das ist ein toller und informativer Post von dir. Ich will heuer auch endlich mal wieder Pflanzen selber anziehen. Und speziell im Januar stehen Paprikas und Auberginen auf dem Programm. Basilikum hab ich noch nie vorgezogen, will ich aber vielleicht auch probieren.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
    Trixi

    Antworten

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