Die Granatapfel Marmelade ohne Kerne ist ein besonders wohlschmeckender Fruchtaufstrich, der aromatisch perfekt zu den Herbst- und Wintermonaten passt. Der süße, aber sehr erfrischende, fruchtige Geschmack verleiht der Konfitüre zudem ein wenig Exotik. Die Herstellung des Gelees ist nicht schwer und erfordert auch kein besonderes Equipment. Nun ja, eine Schürze könnte von Vorteil sein, denn die Kerne platzen leicht auf.
Nur reife Granatäpfel können verarbeitet werden
Laut Wikipedia bedeutet der lateinische Name der Frucht, Punica Granatum nichts anderes als Apfel mit Kernen. Denn beim Granatapfel finden nur die Kerne bzw. die Samenhüllen Verwendung in der Küche und nicht das Fruchtfleisch selbst. Dieses schmeckt bitter und ist eigentlich für den Verzehr ungeeignet. Ursprünglich stammt das Obst aus Asien, wird aber schon seit der Antike auch in europäischen Mittelmeerländern angebaut.
Zur Herstellung der Granatapfel Marmelade solltest Du nur reife Früchte verwenden. Diese erkennst Du unter anderem an dem eingetrockneten Blütenansatz und der noch festen Schale, die aber auf leichten Druck hin etwas nachgibt. Zudem sollte sich die Frucht schwer anfüllen. Die Farbe des Granatapfels verrät leider nichts über den Reifezustand der Samenhüllen im Inneren. Vielfach ist der Granatapfel bereits verdorben, wenn sich im Inneren des Blütenansatzes Schimmel zeigt oder sich die Frucht weich und matschig anfühlt. Auch sollte der Granatapfel nicht mehr verwendet werden, wenn sich das Fruchtfleisch braun verfärbt hat.
Die Erntezeit der Granatäpfel beginnt im September und endet im Dezember. Eine längere Lagerung der Früchte ist zu Hause nur bedingt möglich. Am Besten Du verarbeitest das Obst nach dem Kauf so rasch wie möglich.
Rezept: Granatapfel Marmelade selber machen
Leider ist es ein wenig knifflig, die Samenhüllen aus dem Fruchtfleisch zu lösen. Am Einfachsten geht es, wenn Du die Frucht für die Granatapfel Marmelade mit einem scharfen Messer quer in der Mitte durchschneidest. Dann kommst Du ganz einfach zu den prall gefüllten Samenkammern. Diese biegst Du nun behutsam auf und löst die Kerne vorsichtig mit den Fingern heraus. Ich fand diese Methode nicht nur am Einfachsten, sondern auch am Effizientesten.
Die vielfach im Internet angepriesenen Methoden die Kerne mit einem Löffel herauszulösen oder den Granatapfel mit Hilfe einer Zitruspresse auszupressen, waren in der Praxis katastrophal. Mit dem Löffel erwischt man die Samenhüllen nur schlecht und macht die meisten davon vorzeitig kaputt. Und auch die Zitruspresse war vollkommen ungeeignet. Nicht nur, dass viele Kerne überhaupt nicht erwischt wurden, es überstrapaziert auch den Motor der Presse.
HINWEIS: Die Samenkörner selbst sind recht grob, aber an und für sich essbar. Mich stören sie allerdings in der Granatapfel Marmelade. Zudem ist schmecken sie leicht herb.
Granatapfel Marmelade ohne Kerne, Gelee selber machen
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Portionen und Zeit
Zutaten
Vorbereitung
- 6 Stück Granatapfel abhängig vom Fruchtsaftgehalt
Marmelade bzw. Gelee
- 750 ml Granatapfelsaft
- 750 g 1:1 Gelierzucker optional für Gelierzucker für Gelee
- 15 ml Zitronensaft
optionale Zutaten
- 20 ml Orangenblütenwasser anstatt 20 ml Granatapfelsaft
- 30 ml Rosenwasser anstatt 30 ml Granatapfelsaft
- 3 g Bourbon-Vanille gemahlen, mit einer Löffelwaage einwiegen
- 3 g Zimt gemahlen
- 0,3 g Gewürznelke gemahlen
Zubereitung
Entsaften
- Die Granatäpfel mit einem Messer in der Mitte durchschneiden und die Samenkammern behutsam aufbiegen.
- Mit den Fingern vorsichtig die Kerne aus den Membrankammern lösen.
- Etwaige Hautreste an den Kernen entfernen, denn diese schmeckt bitter.
- Die gesammelten Kerne in einen Kochtopf mit Deckel (*) geben und im eigenen Saft kurz andünsten, ganz weich werden sie nicht.
- Anschließend die Kerne durch die Flotte Lotte (*) mit einer Beerenscheibe treiben.
Einkochen
- Mit einem Messbecher (*) 750 ml Saft abmessen, mit der Küchenwaage (*) 750 g 1:1 Gelierzucker abwiegen und gemeinsam mit dem Zitronensaft in einen Kochtopf geben. Optionale Gewürze, wie zum Beispiel Rosenwasser (*) oder Orangenblütenwasser (*) nun ebenfalls hinzufügen, dabei nicht vergessen die Saftmenge entsprechend zu reduzieren.
- Das Fruchtgelee aufkochen und 4 Minuten lang sprudelnd abkochen. Die Einkochzeit beginnt sobald Blasen aufsteigen.
- Die Gelierprobe machen. Diese ist bestanden, wenn die Marmelade auf einem kalten Teller nach kurzem Abkühlen stockt.
- Die Granatapfel Marmelade in vorbereitete Weck-Gläser (*) oder Schraubdeckel-Gläser (*) füllen und unter Dampf bei 100°C 10 Minuten lang im Dampfgarer oder Einkochautomaten (*) einkochen. Alternativ nach dem Abfüllen warten bis sich eine dünne Haut gebildet hat, diese mit Rum (*) abdecken und erst dann verschließen. Das geht jedoch nur bei Schraubgläsern.
Granatapfel Marmelade ohne Kerne selber machen – Tipps zur Herstellung:
TIPP 1: Bei der Herstellung der Granatapfel Marmelade solltest Du unbedingt die Grundregeln der Küchenhygiene beachten. Denn das Haltbarmachen von Lebensmitteln ist ein sehr sensibler Prozess, welcher durch Keime und Bakterien aufgrund unsachgemäße gereinigter Küchenhelfer schnell aus dem Gleichgewicht geraten kann. Daher gilt, keine Kochlöffel oder Schneidbretter aus Holz verwenden, da diese nicht bei 60°C und mehr gereinigt werden können. Weitere Tipps zum Einkochen findest Du im Artikel Einwecken im Backofen.
TIPP 2: Da bei der Granatapfel Marmelade nur der Saft aber kein Fruchtfleisch verarbeitet wird, benötigst Du einen 1:1 Gelierzucker, damit der Fruchtsaft geliert. Mehr Gelierzucker als Fruchtsaft ist allerdings in diesem Fall nicht erforderlich, da die Kerne nicht dampfentsaftet, sondern durch die Flotte Lotte mit Beerenscheibe (*) getrieben werden.
weitere exotische und winterliche, weihnachtliche Marmeladen:
Ananas-Marmelade, Ananas-Kokos-Marmelade, Bratapfelmarmelade, Feigenmarmelade, Glühweingelee, Kornelkirschen-Marmelade, Mandarinen-Marmelade, Pflaumenmarmelade mit Schokolade, Physalis-Marmelade, Orangenmarmelade, Quittengelee, Zitronengelee
TIPP 3: Bevor die Granatapfel Marmelade in die Einkochgläser gefüllt wird, musst Du diese entweder auskochen bzw. unter Dampf pasteurisieren. Völlig unempfindlich sind diesbezüglich Weck-Gläser (*), sie halten in allen Teilen hohe Temperaturen problemlos aus. Verwendest Du lieber Marmeladegläser mit Schraubdeckeln (*), beachte bitte, dass diese Deckel nur für eine einmalige Verwendung vorgesehen sind, da sie aufgrund von Hitzeeinwirkung auf der Innenseite porös werden.
Die Granatapfel Marmelade ist dunkel und kühl gelagert etwa ein Jahr lang haltbar. Das Glas sollte beim Öffnen deutlich ploppen, wenn der Fruchtaufstrich in Ordnung ist. Ist das nicht der Fall oder zeigt sich Schimmel, so ist das Einkochgut zu entsorgen. Ein Verzehr kann gesundheitsschädlich sein.
Gutes Gelingen beim Nachkochen des Rezepts Granatapfel Marmelade selber machen, einem köstlichen Fruchtaufstrich für kalte Tage!
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Kathrin
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Interessant, muss ich machen, gebe dann Bescheid
Super!
LG Kathrin