Aus Johannisbeeren bzw. Ribisel lässt sich nicht nur hervorragend Saft, Sirup oder Gelee herstellen, sondern auch ein äußerst schmackhafter Johannisbeerlikör mit Wodka. Der Ribisellikör, wie er in Österreich genannt wird, lässt sich ganz einfach mit Saft ansetzen. Das Entsaften der Beeren funktioniert übrigens mit und ohne Entsafter. Wie Du den Likör herstellst, erkläre ich Dir in diesem Artikel.
Johannisbeeren bzw. Ribisel entsaften
Zum Ansetzen des süßen Likörs benötigst Du bei meinem Rezept Saft. Um die Johannisbeeren bzw. Ribisel zu entsaften gibt es zwei Möglichkeiten:
Entsaften mit dem Dampfentsafter
Eine gängige Methode zur Saftgewinnung ist das Dampfentsaften (*). Hierfür verwendest Du pro Kilo Frucht etwa 1,5 bis 2 Liter Wasser. Das Wasser kommt in den Topf, Früchte in den Fruchtkorb, dazwischen wird der Auffangbehälter platziert, Deckel drauf und los geht es. Das Verfahren ist äußerst praktisch und eignet sich auch gut für größere Mengen.
HINWEIS: Elektrische Entsafter eignen sich für Ribisel meist nur bedingt. Sie erzeugen oft sehr viel Trester und Schaum, aber wenig Saft. Am ehesten funktioniert noch ein Slow Juicer (*).
Alternativ lässt sich der Johannisbeersaft für den Johannisbeerlikör mit Wodka auch durch Aufkochen der Beeren mit Wasser gewinnen. Der Sud wird anschließend für 24 bis 48 Stunden im Kühlschrank zum Durchziehen kühlgestellt. Nach dieser Ruhephase wird der Beerensaft entweder durch ein feines Sieb (*) abgeseiht oder durch ein Mulltuch (*) gepresst. Da der Saft relativ dickflüssig wird, rate ich Dir 1 kg Johannisbeeren mit etwa 1,1 Liter Wasser aufzukochen.
Rezept: Johannisbeerlikör mit Wodka aus Saft
Ich verwende bei der Likörherstellung am Liebsten Wodka. Wodka ist geschmacksneutral. Dadurch kommt der Eigengeschmack der Früchte besonders gut hervor. Korn oder Doppelkorn würde ich persönlich nicht verwenden. Ihnen fehlt meiner Meinung nach die notwendige Feinheit für eine edle Spirituose.
Der Johannisbeerlikör mit Wodka muss pro Liter Flüssigkeit entweder einen Mindestzuckergehalt von 100 g (Invertzucker) oder 120 g (Haushaltszucker) haben, um als solcher zu gelten. Du kannst nach Geschmack natürlich auch wesentlich mehr Zucker verwenden, aber pass auf, dass der Likör nicht zu süß wird. Das passiert schneller als Du denkst.
Johannisbeerlikör mit Wodka aus Saft, Ribisellikör
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Portionen und Zeit
Zutaten
Saft
- 500 g Johannisbeeren, Ribisel
- 600 ml Wasser
- 1 Schuss Zitronensaft
- 180 g Zucker sofern kein Invertzucker verwendet wird
Likör
- 500 ml Johannisbeersaft, Ribiselsaft
- 500 ml Wodka
- 150 g Invertzucker sofern kein Haushaltszucker oder brauner Zucker verwendet wird
Zubereitung
- 500 g Johannisbeeren mit 600 ml Wasser und einem Schuss Zitronensaft kurz aufkochen. Wird kein Invertzucker verwendet, so muss ebenfalls 180 g Haushaltszucker bzw. brauner Zucker (*) hinzugefügt werden.
- Den Sud für 24 bis 48 Stunden in den Kühlschrank stellen.
- 500 ml Fruchtsaft mit einem Messbecher abmessen, mit 500 ml Wodka (*) und gegebenenfalls 150 g Invertzucker (*) mischen, wenn der Zucker nicht schon im Fruchtsaft gelöst wurde.
- Der Johannisbeerlikör in Bügelverschluss-Flaschen (*) abfüllen. Der Likör ist sofort verwendbar, erhält jedoch einen intensiveren Geschmack, wenn er eine Woche durchzieht.
Tipps zur Herstellung von Johannisbeerlikör mit Wodka aus Saft
TIPP 1: Likör muss zudem einen Mindestalkoholgehalt von 15% aufweisen. Beim selbst gemachten Johannisbeerlikör mit Wodka empfehle ich Dir Zwecks der Haltbarkeit zumindest 20 Volumenprozent. Hierfür muss der Saft lediglich 1:1 mit Wodka (*) gemischt werden. Falls Du es stärker magst kann der Wodkaanteil auch auf 1:1,5 erhöht werden.
TIPP 2: Zucker ist schlecht in Alkohol löslich. Um ihn dennoch in den Likör zu bekommen, gibt es wieder zwei Wege. Entweder Du löst den Zucker bereits beim Kochen des Fruchtsafts auf oder Du fügst ihn am Ende als Invertzucker (*) hinzu. Invertzucker ist nichts anderes als ein übersättigter Zuckersirup, welcher nicht mehr auskristallisiert. Er verleiht dem Johannisbeerlikör mit Wodka zudem eine samtige Konsistenz. Du kannst Invertzucker entweder kaufen oder selber machen. Mit herkömmlichen Zucker wird der Johannisbeerlikör mit Wodka wässriger.
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TIPP 3: Für den Ribisellikör bzw. Johannisbeerlikör mit Wodka empfehle ich Dir, sofern Du ohnehin nicht zum Invertzucker greifst, braunen Zucker (*) zu verwenden. Er ist mit Melasse überzogen und hat dadurch einen sehr angenehmen, karamellartigen Geschmack. Brauner Zucker hat übrigens denselben Süßungsgrad wie herkömmlicher Haushaltszucker.
TIPP 4: Die fertige Spirituose füllst Du am Besten in zuvor ausgekochte oder pasteurisierte Flaschen (*) mit Bügelverschluss und Gummiverschluss ab.
Der Johannisbeerlikör mit Wodka aus Saft bzw. Ribisellikör ist kühl und dunkel gelagert ein Jahr lang haltbar. Nach dem Abfüllen sollte er noch etwa zwei Wochen durchziehen, um sein volles Aroma zu entfalten.
Gutes Gelingen beim Nachkochen des Rezepts Johannisbeerlikör mit Wodka aus Saft bzw. Ribisellikör!
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Kathrin
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