Johannisbeeren, egal ob schwarz oder rot, sind perfekt geeignet um eigenen Verdünnungssaft herzustellen. Johannisbeersirup selber machen ist nicht nur denkbar einfach, sondern ist auch eine perfekte Möglichkeit, um eine große als auch kleine Menge an Beeren zu verarbeiten. In Österreich sagt man dazu übrigens Ribiselsirup. Aber Achtung Johannisbeeren gelieren extrem gut. Ich habe daher lange getüftelt, dass Du am Ende wirklich Sirup und kein Gelee hast. Wie es geht, verrate ich Dir in diesem Artikel.
In unserem Garten wachsen drei schwarze Ribiselstauden. Sie fühlen sich so wohl im Garten, dass die Ernte von Jahr zu Jahr üppiger ausfällt, wenn nicht gerade ein Hagelsturm für eine Ernteeinbuße sorgt. Nachdem ich aus den vielen Beeren nicht nur Ribiselmarmelade kochen will, habe ich mich dazu entschieden den Johannisbeersirup dieses Mal selber zu machen. Der Familie schmeckt er sehr gut und er stellt eine tolle Alternative zu gekauften Fruchtsäften, Sirupen als auch dem doch spürbar säuerlicheren Direktsaft aus Johannisbeeren dar.
HINWEIS: Wenn Du einen Saft ohne Zuckerzusatz herstellen möchtest, dann empfehle ich Dir meinen Artikel Johannisbeersaft ohne Zucker einkochen.
Die richtige Methode für kleine und große Erntemengen
Wenn Du eine relativ große Erntemenge (2 kg und mehr) verarbeiten möchtest, empfehle ich Dir die Verwendung eines Dampfentsafters (*). Mit einem solchen Topf lässt sich der Saft der Johannisbeeren rasch und schonend gewinnen. Lediglich am Anfang braucht es ein wenig Geduld bis der Dampf aufzusteigen beginnt und die Früchte zum Platzen bringt. Doch dann geht es zackig dahin. Achte lediglich darauf, dass Du genügend Wasser in den Topf gibst. Ein guter Richtwert sind in etwa 1,5 bis 2 Liter Wasser bei 1 kg Beeren für einen Liter Saft. Während dem Entsaften musst Du natürlich kontrollieren, ob noch genügend Wasser da ist, damit nichts anbrennt.
Hast Du nur eine kleine Menge geerntet oder gekauft, lohnt sich der Einsatz des Dampfentsafters (*) nicht. In diesem Fall ist es einfacher Du kochst die Johannisbeeren in etwas Wasser auf und stellst den Sud anschließend für mindestens 24 Stunden in den Kühlschrank. Dann hat er genug Zeit durchzuziehen.
Rezept: Johannisbeersirup selber machen, Ribiselsirup
Johannisbeeren sind nicht gerade für ihre Süße bekannt. Der Säuregehalt ist im Vergleich zu z.B. Erdbeeren relativ hoch. Aber dafür verfügen sie über einen sehr hohen Pektingehalt. Aus diesem Grund solltest Du dem Johannisbeersirup keine Gelierhilfen wie allzuviel Zitronensaft oder gar Zitronensäure hinzufügen. Auch ist es ratsam etwas mehr Wasser zu verwenden. Zudem darfst Du nur einwandfreie Johannisbeeren nehmen. Auch musst Du beachten, dass durch eine kühle Lagerung des fertigen Sirups der Gelierprozess ebenfalls unterstützt wird.
Wenn Du Dich bei der Herstellung des Sirups für die Saftgewinnung durch Abkochen entscheidest, musst Du den Sud natürlich abseihen. Hierfür eignet sich am Besten ein Mehlsieb. Ein solches hat eine sehr feine Maschenweite und stellt sicher, dass keine Kerne im Saft landen. Die meisten im Haushalt üblichen Siebe und Seiher sind dafür meist ungeeignet, da sie zu grob sind. Alternativ kannst Du auch ein Mulltuch verwenden. Das Abseihen bzw. Abtropfen dauert eine Weile, denn damit der Saft und später das Johannisbeersirup klar bleibt, sollten die Früchte nicht bzw. nur in Maßen gepresst oder gedrückt werden.
Johannisbeersirup selber machen, Ribiselsirup
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Portionen und Zeit
Zutaten
- 1 kg Johannisbeeren oder Ribisel
- 1300 ml Wasser maximal auf 1200 ml reduzieren
- 1 kg Zucker
- 1 Schuss Zitronensaft aber nicht viel
Zubereitung
- Johannisbeeren mit Wasser und einem Schuss Zitronensaft in den Kochtopf (*) geben und kurz aufkochen.
- Nach dem ersten Abkühlen den Sud für 24 Stunden in den Kühlschrank stellen.
- 1300 ml Saft abmessen.
- Den Saft mit dem Zucker aufkochen und 4 Minuten lang sprudelnd abkochen.
- Anschließend sofort in vorbereitete Weck-Flaschen (*) abfüllen, verschließen und bei 100°C unter Dampf für 20 Minuten im Dampfgarer oder Einkochautomaten (*) einkochen.
Johannisbeersirup selber machen – Tipps zur Herstellung:
TIPP 1: Bei der Herstellung von hauseigenen Säften und Sirupen musst Du wie beim Einkochen von Marmelade die Küchenhygiene beachten. Das bedeutet, der Arbeitsplatz und die verwendeten Utensilien müssen sauber sein. Auf Küchenhelfer aus Holz verzichte ich gänzlich, da sich diese nicht bei hohen Temperaturen reinigen lassen und dadurch mit Keimen und Bakterien belastet sein könnten. Mehr nützliche Tipps zum Einkochen findest Du im Beitrag Einwecken im Backofen – 10 goldene Regeln.
TIPP 2: Die Flaschen, in welche der Johannisbeersirup abgefüllt wird, müssen vor Benutzung ausgekocht oder pasteurisiert werden. Am Einfachsten lassen sich diesbezüglich Weck-Flaschen (*) handhaben. Denn auch die dazugehörigen Deckel und Einkochgummis sind gegenüber Hitze unempfindlich. Schwieriger wird es bei Flaschen mit Schraubdeckeln. Insbesondere die Schraubdeckel sind aufgrund des Compoundrings auf der Deckelinnenseite sehr empfindlich gegenüber Hitze und Alkohol. Er wird schnell bröselig und landet als Mikroplastik im Johannisbeersirup. Das kann Dir bei Weck-Flaschen nicht passieren.
noch mehr Rezepte mit Johannisbeeren bzw. Ribisel:
Johannisbeer-Eis, Johannisbeergelee, Johannisbeerkuchen mit Baiser, Johannisbeerlikör, Johannisbeersaft ohne Zucker, Ribiselschnitte
weitere Sirup- und Saft-Rezepte:
Apfelsaft, Brombeersirup, Erdbeersirup, Himbeersirup, Holunderbeerensirup, Holunderblütensirup, Kirschsirup, Marillensirup, Rosenblütensirup, Zitronensirup
TIPP 3: Meistens wird empfohlen den Johannisbeersirup einfach heiß abzufüllen. Ich habe diesbezüglich keine guten Erfahrungen gemacht. Daher bin ich dazu übergegangen die Flaschen mit dem Sirup nach dem Abfüllen entweder im Dampfgarer oder Einkochautomaten (*) kurz einzukochen. Dadurch bildet sich ein stabiles, langlebiges Vakuum und es gibt nur im seltensten Fall Probleme mit Schimmelbildung. Zudem musst Du dann auch nicht ganz so viel Zucker verwenden.
Johannisbeersirup hat geliert, keine Panik, es gibt Lösungen
Sollte es passieren, dass der Johannisbeersirup ausgeliert, bitte keine Panik, denn dieses Problem lässt sich sehr einfach lösen. Du gibst den gelierten Sirup einfach wieder in einen Topf und erwärmst ihn noch einmal. Dadurch verflüssigt er sich wieder. Damit er beim erneuten Abfüllen und Einkochen nicht wieder eindickt, verdünnst Du ihn mit etwas Wasser. Meistens reichen schon 100 bis 200 ml mehr Wasser als im ursprünglichen Rezept vorgesehen.
Der Johannisbeersirup, hergestellt nach meinem Rezept, hält sich normalerweise ein Jahr lang. Sollte es aber dennoch passieren, dass sich ein Vakuum vorzeitig löst oder sich Schimmel bildet, darf der Sirup nicht mehr verwendet werden.
Gutes Gelingen beim Nachkochen des Rezepts Johannisbeersirup selber machen – Ribiselsirup!
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Kathrin
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