Aus Kirschen lassen sich ganz viele, fantastische Speisen und Getränke zaubern. Unter anderen kannst Du Kirschlikör selber machen mit Wodka ohne Wartezeit. Wie Du das machst, erkläre ich Dir in diesem Beitrag. Das Ergebnis ist jedenfalls ein süßer Genuss, welcher jedes Dessert verfeinert, aber auch pur getrunkten fantastisch schmeckt.
2 Methoden zur Likörherstellung
Der Kirschlikör mit Wodka lässt sich auf zwei verschiedene Arten ansetzen. Bei der ersten Variante werden die entsteinten, klein geschnittenen Kirschen direkt in den Alkohol eingelegt und für mindestens zwei Monate kühl gelagert, bevor die Fruchtreste abgeseiht und der Ansatz mit Zucker versetzt wird. Da sich Zucker aber schlecht in Alkohol auflöst, muss hier zusätzlich mit destilliertem Wasser (nicht das zum Bügeln, sondern lebensmittelchtes!) oder Quellwasser (alternativ stilles Mineralwasser) gearbeitet werden oder Du verwendest Invertzucker. Denn Leitungswasser würde den Likör trübe machen. Ich bin kein großer Freund dieses Herstellungsverfahrens und bevorzuge lieber die nachfolgende, schnellere Variante.
Bei der zweiten Methode wird der Kirschlikör mit Wodka aus Kirschsaft hergestellt und in einem 1:1 bis 1:1,5 Verhältnis mit dem Alkohol gemischt. Da hier der Zucker schon beim Kochen des Fruchtsafts gebraucht wird, gibt es auch keine Probleme ihn aufgelöst zu bekommen. Du kannst aber auch hier Invertzucker (*) verwenden, um dem Likör eine samtige Konsistenz zu geben. Der Likör ist bei dieser Zubereitungsform innerhalb von zwei Tagen fertig. Für einen vollmundigen Geschmack, sollte er aber dennoch anschließend etwa ein bis zwei Wochen bei kühler Lagerung durchziehen.
Rezept: Kirschlikör selber machen mit Wodka ohne Wartezeit
Für die Herstellung von Kirschlikör mit Wodka eignet sich grundsätzlich jeder geschmacksneutraler Alkohol mit etwa 40 Volumsprozent. Zu weniger Prozent würde ich nicht greifen, da hier die Haltbarkeit des Endprodukts leiden könnte. Neben Wodka hat auch Korn keinen starken Eigengeschmack, aber für einen hochwertigen Likör ist er meiner Meinung nach nicht geeignet.
Damit ein Likör auch als solcher bezeichnet werden darf, muss er laut Wikipedia mindestens 100 g Zucker pro Liter Flüssigkeit beinhalten. Herangezogen für die Messung wird Invertzucker. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Zuckerlösung, die Du auch selber herstellen könntest. Sie ist um das 1,2-fache süßer als normaler Haushaltszucker und erinnert an flüssigen Honig. Eine Ausnahme bildet Kirschlikör. Hier kann auch weniger Zucker verwendet werden, wenn die alkoholische Basis Kirschbrand ist. Die Mindestmenge an Invertzucker pro Liter Flüssigkeit liegt dann bei 70 g.
HINWEIS: Der Invertzucker (*) sollte nicht mit dem Fruchtsaft mitgekocht werden! Er wird ebenso wie der Wodka erst unter den erkalteten Fruchtsaft gemischt!
Kirschlikör selber machen mit Wodka ohne Wartezeit
Zutaten
Kirschsaft
- 500 g Kirschen gewaschen, entsteint
- 500 ml Wasser
- 25 ml Zitronensaft
- 10 g Zitronensäure
entweder
- 130 g brauner Zucker nach Geschmack etwas mehr
oder
- 110 g Invertzucker nach Geschmack mehr, verleiht eine samtige Konsistenz
zum Mischen
- 500 ml Wodka
Zubereitung
- Die Kirschen waschen, entsteinen (*) und anschließend 500 g abwiegen.
- In einen Topf (*) 500 ml Wasser sowie braunen Zucker (*), Zitronensäure und Zitronensaft als auch die Kirschen geben. Verwendest Du Invertzucker (*) wird dieser hier nicht mitgekocht, sondern der Fruchtsaft ohne Zuckerzusatz zubereitet.
- Die Kirschen aufkochen, anschließend ein wenig abkühlen lassen und für 24 Stunden in den Kühlschrank stellen.
- 500 ml Fruchtsaft abmessen.
- Den Fruchtsaft mit 500 ml Wodka (*) mischen sowie den Invertzucker (*) hinzufügen, falls Du diesen verwendet hast.
- Den Kirschlikör in die vorbereiteten Bügelflaschen (*) abfüllen und kühl lagern. Für ein volleres Aroma den Likör zumindest ein paar Tage durchziehen lassen.
Kirschlikör selber machen mit Wodka ohne Wartezeit – Tipps zur Herstellung:
TIPP 1: Einen besonders fruchtigen Geschmack soll der Kirschlikör mit Wodka erhalten, wenn Du anstatt eines abgekochten Safts einen direkt gepressten Fruchtsaft verwendest. Um einen solchen zu gewinnen, werden die Kirschen mit einem Kirschkernentsteiner entsteint und anschließend durch die Flotte Lotte (*) versehen mit einer Lochscheibe für Beeren getrieben oder im Slow Juicer (*) entsaftet. Damit Du etwaige Reste von Fruchtfleisch los wirst, musst Du den Fruchtsaft durch ein Mulltuch (*) oder ein feines Sieb abseihen. Am Besten eignet sich hierfür ein extra feines Mehl- (*) oder Ölsieb (*). Im Gegensatz zum Mulltuch haben diese den Vorteil, dass sie sich nach Verwendung perfekt im Geschirrspüler reinigen lassen.
HINWEIS: Ich habe den Kirschlikör aus abgekochtem Fruchtsaft hergestellt und bin mit dem Ergebnis eigentlich sehr zufrieden. Dies ist nämlich wesentlich weniger aufwändig als die Herstellung von Direktsaft, wenn man keinen Slow Juicer bei der Hand hat.
TIPP 2: Bei der Fruchtsaftherstellung für den Kirschlikör mit Wodka empfehle ich Dir anstatt weißem Haushaltszucker braunen Zucker (*) zu verwenden. Er ist mit Melasse versetzt. Dadurch schmeckt er leicht nach Karamell. Dies verleiht dem Likör einen tollen Geschmack.
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TIPP 3: Bevor Du den Kirschlikör in geeignete Flaschen abfüllst, rate ich Dir diese zuvor auszukochen oder im Dampfgarer oder Einkochautomaten unter Dampf zu pasteurisieren. Aber Achtung, die Deckel selbst dürfen wegen des Compoundrings auf die Innenseite nur lauwarm ausgespült werden. Auch mit Alkohol dürfen sie nicht gereinigt werden, da dies ebenfalls die Lackschicht zerstört. Bügelflaschen mit Gummistoppel (*) sind hingegen bei der Reinigung sehr unempfindlich.
Der Kirschlikör mit Wodka ist aufgrund des hohen Alkoholgehalts mindestens ein Jahr lang haltbar. Aber auch darüber hinaus sollte nicht allzuviel passieren, da Alkohol in dieser Konzentration die Bildung von schlechten Bakterien verhindert.
Gutes Gelingen beim Nachkochen des Rezepts Kirschlikör selber machen mit Wodka ohne Wartezeit – ein süßer, hochprozentiger Genuss für viele Gelegenheiten!
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Kathrin
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