Du willst mit Deinen Kindern eine Martinsgänse backen? Dann kann ich Dir nur mein Rezept für einen köstlichen, flaumigen Quark-Öl-Teig empfehlen. Dieser lässt sich ganz einfach zubereiten und eignet sich super zum Ausstechen und Verzieren. Meine Kinder sind davon restlos begeistert und helfen am Liebsten fleißig mit, wenn ich sie rechtzeitig vor dem Martinstag wieder zubereite. Ist das nicht schön?
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In Österreich gar nicht so üblich
Ganz ehrlich, der Brauch Martinsgänse zu backen ist in Österreich eigentlich gar nicht so weit verbreitet – dasselbe gilt auch für den Weckmann oder den Dreikönigskuchen. Aber es gibt nun trotzdem eine Anleitung dafür auf meinem Blog, da ich schon mehrfach Suchanfragen zu diesem Thema hatte. Bei uns ist übrigens das Ganslessen üblicher. Ein solches wird in fast jedem Gasthaus angeboten.
Nach dem Rezept verrate ich Dir auch noch, wie die Gans überhaupt mit dem Heiligen Martin in Verbindung kam.
Die wichtigsten Zutaten
Für die Martinsgänse aus Quark-Öl-Teig braucht es nur Standardzutaten. Das Meiste wirst Du daher ohnehin zu Hause haben. Ich zumindest muss nur den Topfen frisch kaufen, da ich diesen nicht auf Vorrat im Kühlschrank habe. Grundsätzlich ist diese Variante leichter als Hefeteig, woraus ganz klassisch der Semmelkrampus oder die Osterhasen gebacken werden. Die wichtigsten Bestandteile des Rezepts möchte ich Dir hier näher beschreiben.
- Magerquark: Bevor Du ihn verwendest, solltest Du ihn etwas abtropfen lassen. Er enthält zwar nicht mehr viel Flüssigkeit, aber der eine oder andere Tropfen versteckt sich dann doch in der Packung. Warum ist das von Relevanz? Nun ja, die überschüssige Feuchtigkeit muss später mit trockenen Zutaten ausgeglichen werden. Je mehr Mehl aber verwendet wird, desto trockener und spröder wird der Teig.
- Öl: Ich verwende nur neutrales Speiseöl wie Raps oder Sonnenblume.
- Rosinen: Sie eignen sich super als Augen. Eine vergleichbar gute Alternative habe ich bislang noch nicht gefunden. Zwar ist es auch möglich nach dem Backen Zuckergussaugen aufzukleben, aber diese halten oft nicht sehr gut. Die bunte Zuckerschrift in den Tuben härtet oft nicht richtig aus und ist somit zu vergessen.
So gelingt die Zubereitung
Der Teig für die Martinsgänse muss rasch, zügig und mit der Hand zubereitet werden. Sobald er homogen aussieht, ist er fertig. Er darf dann auf keinen Fall weiter geknetet werden, sonst wird er furchtbar zäh. Außerdem mische ich zuerst die flüssigen Zutaten und hebe erst danach das Mehl mitsamt dem Backpulver unter. Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht.
Küchenmaschinen haben selbst auf der niedrigsten Knetstufe zu viel Power, was sich negativ auf die Konsistenz auswirkt. Ich habe es einmal ausprobiert, würde es aber nicht mehr machen.
Eine kurze Teigruhe von ca. 15 bis maximal 20 Minuten und ein weiteres, kurzes Durchkneten danach, wirkt sich aber sehr positiv aus. Dadurch wird die Oberfläche später glatter.
Damit die ausgestochenen Gänse alle gleich dick sind, arbeite ich mit Teigstäben. Diese helfen mir dabei, dass die Masse beim Ausrollen dieselbe Stärke erhält.
Martinsgänse backen aus Quark-Öl-Teig
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Beim Essen und Trinken kommen die Leut’ zsam heißt es bei uns in Österreich. Teile das Rezept es mit Familie und Freunden!
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Zutaten
- 300 g Mehl glatt, Type 700 in AT, Type 550 in DE
- 30 g Zucker
- 3 g Salz
- 130 g Magerquark abgetropft
- 40 g Milch zimmerwarm
- 40 g Öl geschmacksneutral
- 1 Ei zimmerwarm
- 1 Packung Backpulver
zum Verzieren
- 1 Ei
- 1 Schuss Milch
- Rosinen für die Augen
Zubereitung
- Sämtliche flüssige Zutaten, den Quark und das Ei miteinander vermischen und ausreichend mit einem Spiralbesen oder einer Gabel miteinander verquirln.
- Anschließend die Hälfe des Mehls unterrühren und zum Schluss das restliche Mehl und das Backpulver hinzufügen.
- Alles rasch zu einem homogenen Teig kneten.
- Dann den Teig zugedeckt oder eingewickelt in Frischhaltefolie etwa 15 bis 20 Minuten ruhen lassen.
- Den Teig nochmals kurz durchkneten, etwas einmehlen und auf einer ebenfalls leicht bemehlten Teigmatte etwa 5 mm dick ausrollen.
- Sollte die Teigoberfläche dann noch immer etwas holprig erscheinen, noch etwas Mehl darüber streuen und anschließend noch einmal mit dem Ausroller drüber gehen.
- Gebäck ausstechen.
- Die Martinsgänse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backpapier geben. Ein Ei verquirln, einen Schuss Milch hinzufügen und die Teiglinge damit einstreichen. Jeweils eine Rosine als Auge platzieren und das Gebäck bei 160°C Heißluft auf mittlerer Schiene etwa 15 bis 20 Minuten lang goldbraun backen.
Tipp
Gebäcke aus Quark-Öl-Teig schmecken frisch einfach am Besten und sollten innerhalb von ein bis zwei Tagen aufgegessen werden. Sie werden leider einfach schnell trocken, selbst, wenn sie luftdicht verpackt gelagert werden. Zum Verschenken kannst Du sie in Celophansäckchen verpacken. Das sieht hübsch aus und hält das Gebäck frisch.
Die Geschichte hinter der Martinsgans
Die Gans als Symbol für den Heiligen Martin ist laut Wikipedia höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass im November das Wirtschaftsjahr der Bauern endete und der Zehent zu bezahlen war. Da dessen Bezahlung auch in Naturalien zulässig war, wurden hierfür unter anderem auch Gänse verwendet. Das Datum, 11. November, ist zudem auch eng mit dem Beginn der früher üblichen Fastenzeit vor Weihnachten verbunden. Es war somit die letzte Möglichkeit für ein festliches Mahl. In der Realität war der Grund wesentlich banaler. Viele Tiere mussten geschlachtet werden, weil das Futter nicht über den Winter reichte. Zudem waren während der Fastenzeit viele Lebensmittel verboten und mussten rechtzeitig verzehrt werden, sofern sie dem gemeinem Volk überhaupt zur Verfügung standen.
Wer war der Heilige Martin?
Laut Wikipedia ist er, einer der bedeutendsten Heiligen im Christentum. Beim Heiligen Martin handelt es sich um den Bischof von Tours (heutiges Frankreich), welcher zu Beginn des 4. Jahrhunderts lebte. Angeblich wurde er am 11. November beerdigt. Daher rührt das Datum.
Wie wurde die Gans zu seinem Symbol?
Die Sage erzählt, dass Martin zwar vom Volk als neuer Bischof gewünscht wurde, er selbst dieses Amt aber nicht ausüben wollte. Ebenso waren die kirchlichen Würdenträger davon nicht sehr angetan waren. Um dem zu entgehen, versteckte er sich in einem Gänsestall, wurde aber durch das Geschnatter der Tiere verraten und musste sich am Ende seiner Bestimmung fügen. Glaubt man Wikipedia, gibt es diese und andere Legenden bereits seit dem 16. Jahrhundert.
Die Legende
Die wohl bekannteste Geschichte, die sich um ihn rankt, ist, dass er seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat. Später erschien ihm dieser Bettler im Traum und offenbarte sich als Jesus.
Was wir heute kennen
Doch die Bräuche, die sich heutzutage um den Bischof ranken, wurden erst im 19. Jahrhundert (!) mit ihm verknüpft. Vielfach bestanden diese Gepflogenheiten auch schon vorher in der einen oder anderen Form, doch mit der beginnenden Verstädterung war die Obrigkeit mit wilden Martinsfeuern und ähnlichem nicht mehr einverstanden. Es musste nun gesitteter zugehen und man begann das Brauchtum in Organisationsstrukturen zu verpacken.
Gutes Gelingen beim Martinsgänse backen!
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Kathrin