Du willst mit Deinen Kindern eine Martinsgänse backen? Dann kann ich Dir nur meinen köstlichen, flaumigen Quark-Öl-Teig empfehlen. Dieser lässt sich nicht nur ganz einfach zubereiten, sondern eignet sich auch super zum Ausstechen und Verzieren, falls gewünscht. Im Gegensatz zu Hefeteig ist er auch etwas weniger üppig und nicht so empfindlich während der Ruhezeit. Damit die Martinsgänse am Ende aber gleichmäßig gelingen, empfehle ich Dir die Verwendung eines entsprechenden Ausstechers.

Der heilige Martin und die Martinsgans
Der Brauch Martinsgänse zu backen ist in Österreich eigentlich gar nicht so weit verbreitet, aber da ich diesbezüglich schon mehrfach Suchanfragen zu diesem Thema hatte, gibt es nun ein passendes Rezept dafür auf meinem Blog. Anstatt eine Martinsgans aus Teig herzustellen ist es bei uns hingegen üblicher eine Gans zu braten. Martinigansl essen gibt es in fast jedem Gasthaus.
Aber hier in diesem Beitrag geht es um das Backen der Martinsgänse aus einem köstlichen Quark-Öl-Teig. Nach dem Rezept und den Tipps verrate ich Dir noch, wie die Gans überhaupt mit dem Heiligen Martin in Verbindung kam.
Rezept: Martinsgänse backen aus Quark-Öl-Teig
Ein guter Quark-Öl-Teig zum Backen der Martinsgänse lässt sich ohne viel Aufwand zubereiten. Am Besten verwendest Du dafür einen Magerquark, welchen Du vor der Verarbeitung zusätzlich noch ein wenig abtropfen lässt, damit er nicht zu nass ist. Andernfalls musst Du gegebenenfalls etwas Mehl hinzufügen, um einen etwaigen zu hohen Feuchtigkeitsgehalt wieder auszugleichen. Zu viel Mehl macht allerdings den Teig trocken.
Wichtig ist ebenfalls, dass der Teig für die Martinsgänse rasch zubereitet und nicht zu lange geknetet wird. Sobald er eine homogene Konsistenz erreicht hat, ist er fertig und darf keinesfalls weitergeknetet werden, sonst wird er zäh. Besonders schön wird der Quark-Öl-Teig, wenn Du zuerst die flüssigen Zutaten miteinander vermengst und erst dann nach und nach das Mehl samt dem Backpulver unterhebst. Ich persönlich knete diesen Teig nie mit der Küchenmaschine.
Martinsgänse backen aus Quark-Öl-Teig

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Portionen und Zeit
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Zutaten
- 300 g Mehl glatt, Type 700 in AT, Type 550 in DE
- 30 g Zucker
- 3 g Salz
- 130 g Magerquark abgetropft
- 40 g Milch zimmerwarm
- 40 g Öl geschmacksneutral
- 1 Ei zimmerwarm
- 1 Packung Backpulver
zum Verzieren
- 1 Ei
- 1 Schuss Milch
- Rosinen für die Augen
Zubereitung
- Sämtliche flüssige Zutaten, den Quark und das Ei miteinander vermischen und ausreichend mit einem Spiralbesen (*) oder einer Gabel miteinander verquirln.
- Anschließend die Hälfe des Mehls unterrühren und zum Schluss das restliche Mehl und das Backpulver hinzufügen.
- Alles rasch zu einem homogenen Teig kneten, aber insgesamt nicht zu lange kneten.
- Den fertig gekneteten Teig zugedeckt oder eingewickelt in Frischhaltefolie etwa 15 bis 20 Minuten ruhen lassen.
- Den Teig nochmals kurz durchkneten etwas einmehlen und auf einer ebenfalls leicht bemehlten Teigmatte aus Silikon (*) etwa 5 mm dick ausrollen. Am Einfachsten geht dies mit Hilfe von Teigstäben (*).
- Sollte die Teigoberfläche dann noch immer etwas holprig erscheinen, noch etwas Mehl darüber streuen und anschließend noch einmal mit dem Ausroller (*) drüber gehen.
- Martinsgänse mit dem Ausstecher (*) ausstechen.
- Diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backpapier geben. Ein Ei verquirln, einen Schuss Milch hinzufügen und die Martinsgänse damit einstreichen. Jeweils eine Rosine als Auge platzieren und das Gebäck bei 160°C Heißluft auf mittlerer Schiene etwa 15 bis 20 Minuten lang goldbraun backen.
Martinsgänse backen aus Quark-Öl-Teig – Tipps zur Herstellung:
TIPP 1: Grundsätzlich sollte der Quark-Öl-Teig zum Backen der Martinsgänse zügig verarbeitet werden, aber es passiert auch nichts, wenn Du ihm nach dem Kneten zugedeckt eine Ruhezeit von etwa 15 bis 20 Minuten gönnst und ihn dann noch einmal kurz durchknetest. Ganz im Gegenteil, die Teigoberfläche wird wesentlich glatter. Sollte diese übrigens nach dem ersten Auswalken mit einem Ausroller (*) noch eher holprig und uneben sein, streue einfach noch etwas darüber und walke den Teig noch ein wenig aus.
TIPP 2: Das Ausrollen von Quark-Öl-Teig gelingt am Einfachsten auf einer leicht bemehlten Teigmatte aus Silikon (*). Damit der Teig auch an allen Enden dieselbe Stärke hat, kannst Du Teigstäbe (*) aus Silikon oder Holz als Hilfe zur Hand nehmen.
TIPP 3: Zum Martinsgänse backen verwende ich einen speziellen Motivausstecher (*) aus Edelstahl. Damit bekommt das Gebäck eine gleichmäßige Form und lässt sich später auch wesentlich einfacher verzieren.
TIPP 4: Nach dem Backen und Auskühlen der Martinsgänse können diese verziert werden, sofern Dir Augen aus Rosinen nicht reichen. Du kannst sie nach dem Backen noch mit Staubzucker bestreuen oder, wenn Du es ganz perfekt haben möchtest, mit Royal Icing oder bunter Zuckerschrift verzieren.
weitere Rezepte für Motivgebäcke:
Allerheiligenstriezel, Dreikönigskuchen, Glücksschweinchen aus Hefeteig, Neujahrsbrezel, Osterhasen aus Hefeteig, Semmelkrampus, Spekulatius, Weckmänner bzw. Stutenkerle
Die Geschichte hinter dem Backen der Martinsgänse
Laut Wikipedia war der Heilige Martin, einer der bedeutendsten Heiligen im Christentum und zu Beginn des 4. Jahrhunderts, Bischof von Tours im heutigen Frankreich. Die wohl bekannteste Geschichte, die sich um ihn rankt, ist, dass er seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat. Später erschien im ebendieser Bettler im Traum und offenbarte sich als Jesus. Sein Ehrentag ist der 11. November. An diesem Tag soll er einstens beerdigt worden sein.
Doch die Bräuche, die sich heutzutage um den Bischof, der in der Spätantike lebte, ranken, wurden erst im 19. Jahrhundert (!) mit ihm verknüpft. Natürlich bestanden diese Gepflogenheiten auch schon vorher, doch mit der beginnenden Verstädterung war die Obrigkeit mit wilden Martinsfeuern und ähnlichem nicht mehr einverstanden. Es wurde begonnen das Brauchtum in Organisationsstrukturen zu verpacken.
Doch wie wurde nun die Gans ein Symbol für den Heiligen Martin? Nun ja, die Sage erzählt, dass Martin zwar vom Volk als neuer Bischof gewünscht wurde, aber er selbst das eigentlich wollte und ebenso die kirchlichen Würdenträger von dieser Vorstellung nicht sehr angetan waren. Daher versteckte er sich in einem Gänsestall, wurde aber durch das Geschnatter der Gänse verraten und musste sich am Ende seiner Bestimmung fügen. Glaubt man Wikipedia, gibt es diese und andere Legenden seit dem 16. Jahrhundert.
Die Gans als Symbol für den Heiligen Martin ist laut Wikipedia eher darauf zurückzuführen, dass im November das Wirtschaftsjahr der Bauern endete und der Zehent zu bezahlen war. Da dessen Bezahlung auch in Naturalien zulässig war, wurden hierfür auch oft Gänse verwendet. Zudem ist das Datum eng mit dem Beginn der Fastenzeit vor Weihnachten verbunden. Dieser Tag war die letzte Möglichkeit für ein festliches Mahl. Doch die Realität war vielmehr, dass viele Tiere geschlachtet werden mussten, weil nicht für alle das Futter über den Winter reichte. Auch waren nicht alle vorhandenen Lebensmittel in der Fastenzeit erlaubt und mussten verzehrt werden.
Doch zurück zum Rezept. Am Besten werden die Martinsgänse nach Backen und Verzieren in einer Keksdose aufbewahrt. Zum Verschenken eignen sich passende Celophansäckchen. Das Gebäck sollte innerhalb weniger Tage verzehrt werden.
Gutes Gelingen beim Martinsgänse backen nach meinem Rezept, einem traditionellem Motivgebäck, welches immer gut schmeckt!
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Kathrin
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