Himbeeren sind nicht nur frisch verzehrt oder als Marmelade besonders bekömmlich, sondern schmecken auch sehr gut in Form eines Sirups. Wie Du Himbeersirup selber machen kannst, mit oder ohne Entsafter, möchte ich Dir in diesem Beitrag erklären. Du wirst jedenfalls vom Ergebnis begeistert sein, denn der Sirup ist, zubereitet mit Leitungs- oder Mineralwasser, ein ideales Erfrischungsgetränk für heiße Tage.
Himbeeren mit dem Dampfentsafter entsaften
Wenn Du selber Himbeerstauden im Garten hast, die jeden Sommer für eine üppige Ernte sorgen, dann empfiehlt sich der Einsatz eines Dampfentsafters (*). Hier kannst Du je nach Kapazität mit einem Schlag eine relativ große Menge an Beeren auf einmal verarbeiten. Pro Kilogramm Beeren musst Du etwa 1,5 bis 2 Liter Wasser rechnen, die zum Erhitzen in den untersten Topf kommen. Im mittleren Topf wird schließlich der Saft aufgefangen, denn Du von Zeit zu Zeit ablassen musst. In den obersten Topf kommen die Beeren. Hier sammelt sich auch der Trester, also jene Bestandteile der Beeren (Kerne, etwaige Stiele und so weiter), die nach dem Entsaften übrig bleiben.
Bis der Prozess in Gang kommt, kann es allerdings eine Weile dauern. Dann geht es aber schnell. Zudem solltest Du immer wieder kontrollieren, ob noch genügend Wasser im Topf ist.
Himbeersaft durch Aufkochen gewinnen
Wenn Du lediglich ein bis zwei Kilogramm Himbeeren zu Himbeersirup verarbeiten möchtest und Dir vor allem kein weiteres Küchengerät anschaffen willst, dann ist diese Methode das Mittel der Wahl. Hier kommt auf ein Kilogramm Beeren ein Liter Wasser. Beides wird dann in einem großen Topf (*) aufgekocht und anschließend zum Durchziehen für etwa 24 Stunden in den Kühlschrank gestellt. Damit später keiner der unzähligen Kerne im Sirup landet, musst Du den gewonnenen Saft durch ein sehr feines Sieb abseihen. Am Besten eignet sich hierfür ein extra feines Mehlsieb (*). Alternativ kannst Du auch ein Mulltuch (*) verwenden.
Rezept: Himbeersirup selber machen mit und ohne Entsafter
Du kannst für den Himbeersirup sowohl frische als auch tiefgekühlte Himbeeren verwenden. Frische Himbeeren sollten nur möglichst rasch verarbeitet werden, da sie schnell matschig, aber auch schimmelig werden. Schimmelige, wurmige, überreife oder in sonstigerweise nicht mehr einwandfreie Früchte müssen aussortiert werden. Denn das Sirup soll ja schließlich eine gute Qualität haben.
Damit der Himbeersirup eine möglichst klare Farbe bekommt, darfst Du das Fruchtfleisch nicht pürieren und unter den Saft mischen. Dieser wird dadurch trübe und auch wesentlich dicker als er sein sollte.
Himbeersirup selber machen mit und ohne Dampfentsafter
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Portionen und Zeit
Zutaten
- 1 kg Himbeeren frisch oder tiefgefroren
- 1 Liter Wasser beim Dampfentsaften etwa 1,5 bis 2 Liter pro Kilogramm Himbeeren
entweder
- 1 kg Zucker pro Liter Saft
- 20 g Zitronensäure pro Liter Saft
- 20 ml Zitronensaft pro Liter Saft
oder
- 1 kg Sirupzucker pro Liter Saft
- 20 ml Zitronensaft pro Liter Saft
Zubereitung
- 1 kg Himbeeren entweder mit 1 Liter Wasser in einem Topf (*) aufkochen und anschließend für 24 Stunden zum Durchziehen in den Kühlschrank stellen oder mit 1,5 bis 2 Liter Wasser dampfentsaften (*) und anschließend vollständig abkühlen lassen.
- Wurden die Himbeeren im Topf aufgekocht müssen sie nun entweder durch ein feines Sieb (*) abgeseiht oder durch ein Mulltuch (*) gepresst werden.
- Den kalten Himbeersaft abmessen und mit der entsprechenden Menge an Zucker, Zitronensäure und Zitronensaft aufkochen. Für 1 Liter Saft werden 1 kg Zucker, 20 g Zitronensäure und 20 ml Zitronensaft benötigt. Alternativ kommen auf 1 Liter Saft 1 kg Sirupzucker plus 20 ml Zitronensaft.
- Den Himbeersirup etwa 4 Minuten lang sprudelnd abkochen.
- Anschließend den Sirup in vorbereitete, sterile Weck-Flaschen (*) abfüllen und verschließen. Zur besseren Haltbarkeit den Himbeersirup noch 15-20 Minuten bei 100°C unter Dampf im Dampfgarer oder Einkochautomaten (*) einkochen.
- Den Himbeersirup vor Verwendung gut durchschütteln oder durchrühren, da er etwas andickt.
Notizen
Himbeersirup selber machen mit und ohne Entsafter – Tipps zur Herstellung:
TIPP 1: Beim Einkochen von Sirup musst Du unbedingt die Grundregeln der Küchenhygiene beachten. Das bedeutet, dass der Arbeitsplatz sauber sein muss und Du für die Verarbeitung der Beeren keine Produkte aus Holz verwendest. Denn diese lassen sich nicht bei 60°C und mehr im Geschirrspüler reinigen und können dadurch keimbelastet sein. Wenn Du Pech hast, verdirbt das Einkochgut dadurch vorzeitig. Mehr Informationen zu Thema Einkochen findest Du im Artikel Einwecken im Backofen / Dampfgarer.
TIPP 2: Ich verwende zum Einkochen von Himbeersirup am Liebsten Weck-Flaschen (*). Diese lassen sich gut reinigen, insbesondere auskochen oder pasteurisieren. Einkochgummis und Glasdeckel können bei Bedarf ersetzt werden. Zudem besteht hier nicht die Gefahr, dass wie bei Schraubdeckeln der Compoundring porös wird und als Mikroplastik im Sirup landet. Denn dieser Lackring ist sehr empfindlich gegenüber Hitze und Alkohol. Schraubdeckel sind grundsätzlich nur für eine einmalige Verwendung gedacht.
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Himbeeren im Garten:
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TIPP 3: Da ich persönlich mit lediglich heiß abfüllen von Säften und Sirup keine guten Erfahrungen gemacht habe, koche ich die Flaschen sofort nach dem Aufkochen und Abfüllen noch für 20 Minuten bei 100°C unter Dampf im Dampfgarer ein. Alternativ kannst Du hierfür auch einen Einkochautomaten (*) verwenden.
HINWEIS: Den Himbeersirup kannst Du nicht ohne Zuckersatz herstellen. Möchtest Du jedoch auf Zucker komplett verzichten, empfehle ich Dir die Himbeeren zu dampfentsaften und den gewonnen Saft (Direktsaft) 45 Minuten lang bei 100°C unter Dampf einzukochen. Die längere Einkochzeit ist hier notwendig, weil der Zuckerzusatz für die Konservierung fehlt.
Der Himbeersirup ist dunkel und kühl gelagert mindestens ein Jahr lang haltbar. Sollte sich jedoch vorzeitig bei einer Flasche das Vakuum lösen oder sich Schimmel bilden, ist der Inhalt zu entsorgen. Vor Verwendung sollten die Flaschen zudem kräftig durchgeschüttelt oder mit einem langen Löffel aufgerührt werden, da der Sirup leicht eindickt.
Gutes Gelingen beim Nachkochen des Rezepts Himbeersirup selber machen mit und ohne Entsafter – die perfekte Grundlage für sommerliche Erfrischungsgetränke!
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Kathrin
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Das Rezept stellt mich nicht zufrieden, weil ich als Alleinverbraucher den Sirup haltbar haben muß. Beim letzten Versuch hatte sich eine kleine Schimmelinsel gebildet. Die habe ich entfernt und den Sirup mit Alkohol ruhig gestellt.
Ich bin in einer vernünftigen Zeit aufgewachsen, als man Marmeladengläser noch mit Cellophan verschloß. Wenn sich eine Wespe Zugang verschafft und mit ihren ungewaschenen Beinen Schimmel verursacht hatte, wurde der abgeräumt und die Marmelade gegessen. Wenn ein Saft zu gären anfängt, kann man den Prozeß durchz aufkochen stoppen. da ist noch lange nichts verdorben.
Hallo Konrad, was stellt Dich am Rezept nicht zufrieden? Es ist eine Anleitung wie Du Himbeersirup einkochen und haltbar machen kannst. Also eigentlich genau das, was Du erreichen willst. Schimmelbildung kann bei Einkochgut immer wieder vorkommen, der Hauptgrund dafür ist, dass nicht sauber genug gearbeitet wurde. Es reicht schon aus, dass die Gläser nicht sterilisiert waren oder sich auf deren am Glasrand Sirupspritzer befinden und sich somit kein stabiles Vakuum bilden kann.
Wenn ein Sirup zu gären beginnt, ist dies ein Indiz dafür, dass die Flüssigkeit zuvor nicht abgekocht wurde bzw. auch nicht korrekt eingekocht wurde. Und das Thema Hygiene spielt auch hier mit. Denn sind die Gläser nicht ausgekocht, kann das Einkochgut verunreinigt werden und kippt. Hast Du überhaupt bei Deinem letzten Herstellungsversuch von Himbeersirup entsprechend diesem Rezept einkocht? Denn in meinem Rezept steht klipp und klar, dass der Sirup vor dem Abfüllen und Einkochen abgekocht werden muss.
Von mir wirst Du keine Empfehlung bekommen schimmeliges Einkochgut zu verzehren. Denn der sichtbare Schimmel ist immer nur die Spitze des Eisbergs. Wenn Du ihn siehst, ist sein Myzel bereits überall. Der Verzehr schimmeliger Lebensmittel ist nicht gesund!
LG Kathrin